Looking for my Happy Ending

27: Der erste Tag in London

POV Lucy

Unsere Eltern hatten ja wirklich eine ganz wundervolle Idee. Ich glaube, Brian und mich in ein Zimmer zu stecken, war die dümmste Idee, die sie jemals hatten.

Ach komm, eigentlich freust du dich doch.

Nein. Ich musste schon die ganze letzte Woche neben ihm in einem Bett schlafen. Es mag vielleicht schön sein, aber als Kuscheltier missbraucht zu werden, wollte ich dann doch nicht. Brian hatte nämlich diese Angewohnheit sich an irgendwas klammern zu müssen, wenn er schlief. Und da ich nunmal neben ihm lag, hat er sich an mich geklammert und ich sag euch eins: Wenn er das machte, hattest du echt Glück, wenn du da wegkamst. Ich hoffte einfach, dass ich diese Woche überleben würde.

Ach komm. Jetzt übertreibst du aber.

Nein. Einfach, nein.

Nachdem ich mich über die jetzige Situation bei Brian beschwert hab, lief ich mit einer Jeans bewaffnet ins Badezimmer. Als ich fertig umgezogen aus dem Bad kam, klopfte es an der Tür. Brian öffnete sie, da er näher an der Tür stand. Kaum war sie offen, kam auch schon meine Mum ins Zimmer gelaufen und fing an zu reden.

"Mensch, ihr habt aber ein schönes Zimmer und erst die Aussicht von eurem Balkon aus",sagte sie und lief auf den Balkon.

"Sieht euer Zimmer nicht so aus ?",fragte ich und stellte mich neben sie.

"Doch."

"Und wieso bist du dann von unserem so begeistert ?",fragte ich irretiert.

"Weiß nicht, es ist einfach schöner."

Ja gut. Darauf werde ich jetzt nicht weiter eingehen. Diese Logik musste ich erstmal selber verstehen. Meine Mum war manchmal schon..nennen wir es mal 'speziell'. Aber besser als eine langweilige oder spießige Mutter zu haben.

"Hatte es eigentlich einen Grund, warum du in unser Zimmer gekommen bist ?",fragte ich nach kurzer Zeit.

"Ach ja, genau. Ich wollte euch eigentlich sagen, dass ihr heute machen könnt, was ihr wollt. Morgen machen wir dann zusammen eine Sightseen-Tour. Was wir die restlichen Tage machen, besprechen wir dann morgen beim Essen",sagte meine Mum und ging zurück ins Zimmer. "Hast du gehört, Brian ?"

"Jap. Wie spät ist es hier eigentlich ?",antwortete dieser.

"Wir haben es momentan 13 Uhr."

"Ach ja, Zeitverschiebung",sagte Brian und machte irgendwas an seinem Handy.

"Also, wie gesagt: Ihr könnt heute machen, was ihr wollt, aber um 19 Uhr treffen wir uns unten vorm Restaurant und essen gemeinsam. Danach könnt ihr wieder machen, was ihr wollt, solange ihr morgen ausgeschlafen genug seid. Wenn ihr es nicht seid, machen wir ne extra Runde Sightseen",sagte meine Mum und ging aus unserem Zimmer.

Brian warf sich aufs Bett und machte immer noch irgendwas an seinem Handy. Ich schnappte mir meinen Laptop und setzte mich auf meine Betthälfte. Natürlich hatte ich mir sofort die Bettseite in der Nähe der Wand ausgesucht. Ich hasste es nah an der Tür zu schlafen. Warum ? Naja, wenn ein Mörder reinkommen würde, würde er zuerst die Person, die ihm am nächsten war, umbringen und das war dann nicht ich, wenn ich an der Wand schlief.

Du guckst definitiv zu viele Horrorfilme.

Ich glaub auch. Dabei mochte ich Horrorfilme nicht immer. Aber was noch ein Grund war, warum ich lieber an der Wand schlief war, dass ich nicht aus dem Bett fallen konnte -vorausgesetzt das Bett stand komplett an der Wand, was hier nicht der Fall war.