- 25. Dezember, Freitag -
Heute war Weihnachten und Lucy war immer noch nicht wach. Wir hatten mittlerweile Semesterferien und somit keine Uni. Mein Dad und Anna würden heute Abend zu mir kommen, damit wir zusammen Weihnachten verbringen konnten. Doch ohne Lucy würde es nicht das selbe sein und das wussten auch die beiden. Trotzdem wollten wir das Beste daraus machen.
Ich hatte mir sogar die Mühe gemacht extra einen Tannenbaum zu kaufen und zu schmücken. Es war ein komisches Gefühl, das alles ohne Lucy zu machen. Vor allem das Plätzchen backen. Letztes Jahr hatten wir sie zusammen gebacken. Dieses Jahr hatte ich es alleine gemacht und es war nicht annähernd so lustig. Eher im Gegenteil.
Ich musste schmunzeln, als ich an letztes Jahr Weihnachten zurück dachte. Lucy und ich hatten eine Mehlschlacht veranstaltet und eine riesige Sauerei in der Küche fabriziert. Anna hatte fast einen Herzinfarkt bekommen, als sie das sah.
"Boah, Brian",sagte Lucy lachend, als ich ihr mit meiner Hand, die voller Mehl war, auf den Po haute. Nur so nebenbei: Sie trug eine schwarze Jogginghose.
"Steht dir",lachte ich und musterte meinen Handabdruck auf ihrem Po. "Aber irgendwas fehlt da." Kurz darauf hatte sie dann einen zweiten Abdruck auf ihrem Po.
"Oke, du hast es nicht anders gewollt",grinste sie. Lucy nahm die Mehltüte und schüttete etwas Mehl über meinen Kopf. Ich sah sie schockiert an und sie bekam sich nicht mehr ein vor Lachen.
"Wie du aussiehst",prustete sie und klatschte einmal in die Hände.
"Na warte", sagte ich gefährlich und schnappte mir die Mehltüte.
"Wehe !",rief Lucy und streckte ihre Hand aus.
"Ups." Ich wollte gerade ansetzen, die Tüte über ihrem Kopf zu entleeren, als ihre Mum die Küche betrat.
"Denk nicht mal daran, Brian",mahnte sie mich. "Wie siehst du überhaupt aus ? Mehl ist zum Backen da und nicht um sich die Haare zu waschen."
"Genau, Brian. Es ist zum Backen da",sagte Lucy und musste sich ein Lachen verkneifen.
"Wie sieht es hier überhaupt aus ? Ich lass euch nie wieder alleine Plätzchen backen",sagte Anna und fuhr sich durch die Haare, als sie das Chaos in der Küche entdeckte.
Das war unser erstes gemeinsames Weihnachten gewesen. Und es war eines der schönsten Weihnachtsfeste, die ich je hatte. Dieses hier hingegen würde traurig sein.
Bevor mein Dad und Anna herkommen würden, wollte ich nochmal zu Lucy ins Krankhaus gehen. Also machte ich mich auf den Weg und kaufte unterwegs noch einen Blumenstrauß.
Wie immer empfing mich der Geruch von Desinfektionsmittel und die weißen Wände. Ich begrüßte freundlich die Schwestern und die Ärzte, die mir entgegen kamen. Mittlerweile kannten mich hier so gut wie alle, da ich jeden Tag herkam. Irgendwie traurig.
"Gibt es irgendwas Neues ?",fragte ich den zuständigen Arzt und schaute ihn hoffnungsvoll an.
"Nein, leider nicht. Ihr Zustand ist zu unserem Bedauern immer noch unverändert",zerstörte er meine Hoffnungen, dieses Mal eine wache Lucy vorzufinden.
"Oh okay. Ihnen noch frohe Weihnachten",sagte ich und bemühte mich zu lächeln.
"Danke, dir auch",lächelte er und lief in eines der Zimmer.
Ich schaute ihm kurz nach und lief dann zu Lucys Zimmer. Die blauen Flecken waren schon ganz verschwunden. Sie hatte nur den eingegipsten Arm und die Rippen waren bestimmt auch noch nicht ganz verheilt. Aber sonst sah sie schon um einiges gesünder aus.
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Looking for my Happy Ending
Teen FictionHieß früher 'My new Brother, bitte nicht' * Wird überarbeitet * Überarbeitete Kapitel, mit denen ich zufrieden bin, haben ein '*'. - Lucy und Brian. Zwei Personen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Brian. Arrogant, selb...