66: Gefühlschaos

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- Donnerstag -

Mittlerweile war fast eine Woche vergangen, seitdem ich Brian wieder in mein Leben gelassen hatte. Mein Vorhaben ihm etwas aus dem Weg zu gehen, konnte ich mehr oder weniger einhalten.

Wir haben die letzten Tage viel als Clique unternommen. Brian startete in der Zeit mehrere Annäherungsversuche, die ich erfolgreich abwehren konnte. Doch wirklich kalt ließen sie mich nicht.

"Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll",kam es auf einmal von Marco. Er lag neben mir auf meinem Bett mit Piccola auf seinem Bauch.

Ich runzelte verwirrt die Stirn und sah ihn an. "Was ?"

"Na ich weiß nicht, was ich von Brian halten soll",erklärte er und drehte seinen Kopf in meine Richtung, um mich anschauen zu können.

"Wieso ?" Ich verstand gerade nicht, wie er auf das Thema kam.

"Ich weiß nicht. Er ist nett und cool drauf, keine Frage. Aber ich kann ihn nicht einschätzen. Ich hab immer im Hinterkopf, dass er dich betrogen hat und dadurch weiß ich nicht, ob er nur so tut oder sich wirklich verändert hat." Marco zog seine Augenbrauen zusammen und sah wieder hoch zur Decke.

"Hmm." Ich wusste nicht, was ich erwidern sollte. Seine Worte hatten mich zum Nachdenken gebracht. Was war, wenn Brian wirklich nur so tat und mir etwas vormachte ?
Irgendwie konnte ich das aber nicht glauben. Ich kannte Brian. Ich kannte ihn sogar ziemlich gut. Er hätte sich nie so viel Mühe gegeben, wenn er mich wieder nur verarschen wollen würde.

Mir fiel aber auch nicht ein, wie ich herausfinden könnte, ob er es ernst meinte oder nicht. Die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, wäre, mich wieder auf ihn einzulassen. Bloß das war das Letzte, was ich wollte.

"Ich will nicht, dass er dich nochmal verletzt, Lucy." Marco sah besorgt zu mir.

"Das will ich auch nicht",seufzte ich.

"Versprich mir, dass du aufpasst",sagte er ernst.

"Ich versprech's." Ich lächelte leicht.

"Gut. Falls er dich trotzdem verletzen sollte, bekommt er einen Schlag in die Fresse",meinte er grimmig.

Ich musste schmunzeln. Es war niedlich, wie viel Sorgen er sich machte. Aber ich konnte ihn verstehen. Er hatte schließlich Anfang des Jahres miterlebt, wie verletzt ich war.

"Danke",flüsterte ich, kuschelte mich an ihn und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Marco legte einen Arm um mich und drückte mich etwas näher an sich.

Sunshine fing an zu schnurren, als ich anfing sie zu streicheln. Sie sah schon viel besser aus. Nicht mehr so abgemagert. Sie streckte sich kurz und schmiegte sich dann mit ihrem Kopf an mein Gesicht.

"Das kitzelt",sagte ich lachend und versuchte mein Gesicht etwas wegzudrehen. Der kleine Wirbelwind war mir in der kurzen Zeit wirklich verdammt wichtig geworden.

Als sie genug von der Streicheleinheit hatte, sprang sie vom Bett runter und verschwand aus dem Zimmer. Ich hatte wirklich Glück mit ihr. Sie war pflegeleicht und kam nicht auf dumme Gedanken.

"Was machen wir heute noch ?",fragte Marco und malte irgendwelche Muster auf meinen Arm.

"Keine Ahnung. Nichts ?",antwortete ich und schlang meinen Arm um seinen Bauch, da Sunshine nicht mehr dort lag.

"Wie langweilig",kam es zurück.

"Was willst du denn machen ?" Ich stützte mich auf meinem Arm ab, damit ich ihn ansehen konnte. Dabei rutschte sein Arm von meinen Schultern auf meine Hüfte.

Looking for my Happy EndingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt