*03: Sophie

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Als wir an der Schule ankamen, atmete ich erleichtert aus. Sein Fahrstil war einfach schrecklich und wenn ich schrecklich sagte, dann meinte ich auch schrecklich. Ich schnallte mich ab und verließ ohne ein weiteres Wort seinen Wagen. Beim Zuschlagen der Tür sah ich, dass er auch ausgestiegen war und mich musterte.

"Was ?",fragte ich genervt.

"Das Sekretariat findest du alleine, oder ?",fragte er.

"Ja, und wenn nicht. Dich würde ich ganz sicher nicht um Hilfe bitten. Da würde ich lieber in nen Kasten voller Spinnen steigen",entgegnete ich.

"Pass auf, was du sagst, Süße",sagte er leise.

"Wenn das ne Drohung sein sollte, war die ziemlich schlecht. Ich hab keine Angst vor dir",erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Solltest du aber",zischte er. Anscheinend konnte er es nicht leiden, wenn man sich ihm widersetzte. Tja, nicht mein Pech.

"Ja ja wer's glaubt. Geh lieber und nerv mich nicht",sagte ich, drehte ihm den Rücken zu und schaute mich um.

Man konnte sofort die einzelnen Gruppen sehen: Die Streber, Hippies, Außenseiter, Barbies aka Bitches, Assis, Normalen und die Badboys.

Bin ich hier jetzt in nem schlechten Teeniefilm gelandet oder was ? Auf meiner alten Schule war diese Gruppenbildung doch auch nicht so krass. Gott, was hatte meine Mum mir bloß angetan. Egal, nicht mehr lange und ich würde keine von den Fratzen wiedersehen.

Als ich mich weiter umsah, kam Brian in mein Blickfeld. Er lief gerade zu den Möchtegern- Badboys. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch nichts anderes erwartet. So wie der sich zu Hause aufführte, war es doch vorhersehbar, dass er zu denen gehörte.

Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf die Suche nach dem Sekretariat. Zum Glück war an dieser Schule das Wichtigste ausgeschildert, so dass ich nicht sonderlich lange suchen musste. Als ich vor der Tür stand, klopfte ich an und betrat den Raum, nachdem jemand 'Herein' gerufen hatte.

"Du musst Lucy Blair sein, richtig ?",sagte eine freundlich aussehende Frau hinter einem Tresen.

Irgendwie gruselig, dass sie wusste, wer ich war. "Genau, ich würde gerne meinen Stundenplan abholen."

"Das dachte ich mir schon. Einen Moment, bitte",sagte sie freundlich und begann in ein paar Unterlagen zu wühlen. "Ach, hier ist er ja." Sie zog ein Blatt Papier hervor und kam dann zu mir. Sie drückte mir den Plan in die Hand und gab mir kurz darauf auch noch meine Bücher. Ich bedankte mich bei ihr und verließ das Sekretariat wieder.

Ich warf einen Blick auf meinen Plan und stellte fest, dass dort auch meine Spindnummer mit dem Zahlencode drauf stand. Ich suchte meinen Spind und war erleichtert, als ich ihn endlich gefunden hatte. Das hier war keine Schule sondern ein Labyrinth. Würde mich nicht wundern, wenn hier schon Schüler verloren gegangen wären.
Ich öffnete ihn und packte die Bücher, die ich nicht brauchte hinein. So und jetzt musste ich bloß noch meinen Raum finden, in dem ich jetzt Unterricht hatte.

Raum 143 müsste doch hier irgendwo sein. Wie eine Bescheuerte stand ich mitten im Gang und schaute mich um. Hin und wieder wurde ich von Schülern angerempelt, denen ich dann am liebsten ein Buch an den Kopf geworfen hätte. Hatten die keine Augen im Kopf ?

Ich wollte gerade loslaufen, als ich nur noch blonde Haare sah und dann kurz darauf unter einem Mädchen begraben wurde. Das konnte doch nicht wahr sein.

Ich schob das Mädchen von mir runter, welches sich dann aufrappelte. Ich stand ebenfalls auf und funkelte sie wütend an. "Kannst du nicht aufpassen ?",fragte ich sie gereizt. Meine Laune war jetzt an ihrem Tiefpunkt angekommen.

Looking for my Happy EndingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt