48: Alles auf Anfang

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- 1 Monat später -

Ich hatte recht behalten, als ich vor einem Monat meinte, dass Brian sich nun so verhalten würde, wie am Anfang. Mir ging es immer noch dreckig deswegen und dass er sich wieder durch die Gegend vögelte, machte es nicht besser. Ich durfte mir jede Pause angucken, wie er mit jemand neues rummachte. Es brach mir jedes Mal aufs neue mein eh schon zerrissenes Herz. Da sah man ja, wie viel ich ihm bedeutete. Zu Hause war es nicht anders. Wir gifteten uns nur an. Teilweise mussten sogar unsere Eltern dazwischen gehen. Sie waren vollkommen mit der Situation überfordert, was wahrscheinlich auch daran lag, dass sie nicht genau wussten, was eigentlich passiert war. Das Einzige, was sie wussten, war, dass wir uns getrennt hatten. Mehr nicht. Vielleicht war es auch besser so.

Mit Jaiden hatte ich alles geklärt und wir waren noch nie so eng befreundet gewesen wie jetzt. Auf eine komische Weise hatte uns die Sache zusammengeschweißt. Und auch wenn er damals meinte, dass er sich mein Rumgeheul nicht anhören würde, tat er es trotzdem und das jeden verdammten Tag. Dafür war ich ihm so dankbar, da ich wusste, wie anstrengend ich sein konnte. Und auch Sophie war ich mehr als dankbar. Sie unternahm fast jeden Tag etwas mit mir und vernachlässigte sogar Jack etwas, obwohl ich zu ihr meinte, dass sie das nicht tun musste. Ich wünschte jedem solche Freunde. Bei den beiden wusste ich einfach, dass ich mich auf sie verlassen konnte und soetwas hatte jeder Mensch verdient.

Zu der Sache mit Jaiden. Er hat eingesehen, dass wir nie mehr als Freunde sein würden und hat es akzeptiert. Er hat sogar schon jemanden kennengelernt, was uns beiden zeigte, dass es nur ein länger andauernder Crush gewesen war. Ich war mehr als froh darüber und doch brachte es mich nicht aus dem Tief raus, in dem ich gerade steckte.

Ich schlief jede Nacht nicht mehr als vier oder fünf Stunden, weswegen auch schon dunkle Augenringe mein Gesicht zierten. Ich hatte früher zwar auch schon welche gehabt, aber noch nie waren sie so doll gewesen. Dazu kam, dass ich durch den ganzen psychischen Stress keinen Appetit mehr hatte und weniger aß. Dadurch hatte ich auch schon etwas abgenommen, obwohl ich es nicht wollte. Ich mochte meinen Körper, wie er vorher war und ich hoffte, dass er bald wieder so aussehen würde.

In dem vergangenen Monat hatte ich auch mehrere Zusagen von verschiedenen Unis bekommen und auch Zusagen zu verschiedenen Praktika. Ich hatte mich auch schon für etwas entschieden. Und das war für mich der einzige Weg mit dem ganzen Scheiß, der hier passierte, fertig zu werden.

~

"Lucy, das kannst du doch nicht machen",sagte meine Mum aufgebracht.

"Aber, Mommy. Du musst mich doch verstehen. Guck mich an. Ich bin ein Wrack ! Ich halt es hier nicht mehr aus. Das ist die perfekte Lösung und ein perfekter Start für einen Neuanfang",sagte ich verzweifelt und deutete mit den Händen auf mich.

"Nein, Lucy. Ich bin dagegen",sagte meine Mum streng.

"Schatz, sie hat aber recht und die Zusage der Schule hat sie doch auch schon",mischte Henry sich nun ein. Er hatte die ganze Zeit nichts gesagt und uns beiden nur zugehört.

"Henry !",rief meine Mum geschockt und sah zu ihm.

"Siehst du, Mum. Und ich werde schon klar kommen. Ob ich nun 4 Monate früher oder später gehe, macht doch auch keinen Unterschied. Die Wohnung hab ich auch schon",versuchte ich sie zu überzeugen. Ich wusste, dass sie 'Nein' sagen würde, deswegen war ich auch froh, dass Henry zu mir stand.

Meine Mum seufzte. "Ich will aber vorher nochmal mit allen telefonieren",sagte sie geschlagen.

"Danke, danke, danke." Ich fiel meiner Mum glücklich um den Hals. Das erste Mal seit einem Monat schien es endlich wieder etwas bergauf zu gehen.

Looking for my Happy EndingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt