18: Sophies Masterplan

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Es war 18:10 Uhr und ich saß schon seit 18 Uhr pünktlich mit gepackten Sachen im Wohnzimmer und wartete auf meine beste Freundin. Doch die hielt es anscheinend nicht für nötig pünktlich zu kommen. Endlich klingelte es an der Tür.

"Da bist du ja end-" Ich brach den Satz ab. Denn es stand nicht -wie eigentlich erwartet- Sophie vor der Tür sondern Ryan, der mich nebenbei bemerkt dumm angrinste.

"Sorry, Schätzchen. Ich bin schon so schnell gefahren, wie ich konnte. Hast mich wohl vermisst",sagte dieser jetzt und wackelte mit den Augenbrauen.

"Ne, ganz sicher nicht",sagte ich und verdrehte genervt die Augen. "Brian, dein Vollidiot von bester Freund ist da!"

Kurz darauf hörte man ihn die Treppe runter poltern. Wow, der hatte ja ne Laune. Sonst schleicht er wie eine Katze durchs Haus und jetzt glich es eher einer Horde Elefanten.

Dann weißt du ja jetzt, wie du immer durchs Haus läufst..naja trampeln trifft es wohl eher.

Irgendwie muss man sich ja bemerkbar machen.

Ja, aber nicht wenn keiner zu Hause ist.

Ich ignorierte den letzten Satz jetzt einfach mal gekonnt und widmete mich dem roten Auto, welches gerade in unserer Einfahrt hielt. Sophie ! Na endlich.

"Ja, wie dem auch sei. Viel Spaß euch bei was auch immer. Oke, eigentlich ist mir das kackegal, meinetwegen könnten ihr auch ersticken. Ich bin mal dann weg",sagte ich zu den beiden.

Wenn Brian einen auf sauer machen konnte, dann konnte ich ja wohl auch  so tun, als ob er mich die Bohne interessierte. Was er konnte, konnte ich schon lange. Ich schnappte mir meine Tasche, rief ein lautes "Tschüss" für meine Mum und lief dann zu Soph, die im Auto wartete.

"Wo zur Hölle warst du ?!", war das Erste, was ich sagte, nachdem ich die Autotür aufgerissen und mich auf den Sitz fallen gelassen hab.

"Uhm.."

Ich sah zu ihr und ich wette, meine Augen wurden mindestens drei Zentimeter größer. Sophie hatte verwuschelte Haare und rote Wangen. Aber das war nicht das, was mich so "schockierte". Naja, ich war nicht wirklich schockiert, ich war eher..überrascht. Verwuschelte Haare hatte sie öfter mal, meistens war sie einfach zu faul sie zu kämmen und rote Wangen hatte sie auch von Natur aus. Aber das, was mich überraschte, war auf ihrem Hals.

"Ist das ein Knutschfleck ?",fragte ich und piekte leicht mit dem Zeigefinger in die Stelle an ihrem Hals.

"Aua. Ja",antwortete sie und schlug meine Hand weg.

"Oke, wo warst du ?",fragte ich und zog eine Augenbraue fragend hoch.

Sophies Wangen nahmen einen Rotton an, der selbst für sie nicht normal war. Um genau zu sein: Sie glich einer Tomate und zwar einer ziemlich reifen.

"Ähm..lass uns erst zu mir fahren, dann erzähl ich dir alles",sagte sie und vermied Blickkontakt mit mir. Ich nahm es einfach mals so hin und nickte.

Sie startete den Motor und fuhr von unserer Einfahrt. Sophie wohnte nicht weit weg. Zehn Minuten mit Auto, wenn überhaupt. Als wir ankamen, stiegen wir gleich aus. Sophie schloss ihr Auto ab und lief dann voraus zu ihrer Haustür. Hatte ich eigentlich schonmal erwähnt, dass Sophie in einer Villa wohnte ? Nein ? Jetzt schon. Ihr Haus -oke eigentlich das Haus ihrer Eltern- war sogar größer als das von Henry und das war schon groß. Soph öffnete die Haustür und ließ mich zuerst eintreten. Wir zogen uns die Schuhe aus und liefen dann in die Küche, weil wir von dort ein Geklapper hörten.

"Hey Mum, ich bin wieder da und hab Lucy mitgebracht. Ich hab dir ja erzählt, dass sie heute hier schläft",sagte Sophie zu ihrer Mum, die ich übrigens Beth nennen durfte, als sie die Küche betrat. Vorher hatte meine beste Freundin sich aber noch die Haare vor ihren Knutschfleck gemacht. Hätte ich an ihrer Stelle auch getan.

Looking for my Happy EndingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt