28: Seightseentour in London

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Wie konnte man liebevoller geweckt werden, als durch ein lautes Hämmern an der Tür ? Natürlich, indem man jemanden zusätzlich noch mit Anrufen bombardiert, so dass das Handy ununterbrochen klingelt. Und jetzt ratet mal, wer so liebevoll geweckt wurde ? Genau. Ich. Ja, Brian auch, aber der ist jetzt mal unwichtig.

Mum wollte heute die Sightseen-Tour machen und anscheinend war sie der Meinung so früh wie möglich loszugehen. Aus diesem Grund weckte sie uns um halb acht, damit wir auch alle pünktlich um acht Uhr frühstücken gehen konnten. Es hätte ja auch nicht gereicht um neun Uhr frühstücken zu gehen. Neein. Aber gut, beschweren wir uns nicht weiter.
Das Beste war ja, dass sie das Anrufen und Hämmern wirklich solange durchgezogen hat, bis wir aufgestanden sind und ihr die Tür geöffnet haben. Als sie sah, dass wir wach waren, grinste sie zufrieden und ging wieder.

"Deine Mum hat manchmal Nerven",sagte Brian zu mir und rieb sich die Augen. Er war anscheinend immer noch nicht richtig wach.

"Kannst du laut sagen. Ich muss das -im Gegensatz zu dir- aber schon mein ganzes Leben lang ertragen",antwortete ich und gähnte.

"Das stimmt. Willst du zuerst ins Bad oder soll ich gehen ?",fragte er.

"Ich geh zuerst. Ich brauch nicht solange wie du",sagte ich schnell, nahm mir alles, was ich brauchte und verschwand im Bad. Ich wusch mir erstmal mein Gesicht und putzte anschließend meine Zähne. Danach zog ich mir frische Sachen an und schminkte mich dezent. Also nur etwas Abdeckzeug und Wimperntusche. Als ich fertig war, verließ ich das Badezimmer wieder und machte mir meine Haare vor dem Spiegel, der im Zimmer an der Wand hing. Brian war in der Zwischenzeit ins Bad gegangen. Ich verwendete noch etwas Deo und Parfüm und wartete dann darauf das Brian fertig wurde.

"Da bist du ja endlich",sagte ich genervt und stand vom Bett auf.

"Komm, so lange hab ich jetzt auch nicht gebraucht." Brian rollte mit den Augen und warf seine Schlafsachen auf seine Seite des Bettes.

"Das sah meine Mum anders. Sie hat schon dreimal nachgefragt, wann wir doch endlich fertig sind."

"Es ist gerade mal acht Uhr",sagte Brian und streckte mir sein Handy entgegen. Die Digitaluhr darauf zeigte 7:59Uhr an. Ausnahmsweise hatte er mal Recht. Aber wie aufs Stichwort klopfte es nun ein viertes Mal an unserer Zimmertür.

"Ja, Mum. Wir sind fertig",sagte ich, während ich die Tür öffenete. Doch anstatt meiner Mum stand ein älterer Herr vor der Tür, der mich nun irritiert ansah. "Oh. Ich glaube, Sie haben sich an der Tür geirrt",sagte ich peinlich berührt, da ich den alten Mann als meine Mutter bezeichnet hatte.

"Das glaube ich auch. Soweit ich weiß, bin ich keine Frau und habe auch keine Tochter",sagte der Mann und lächelte schief. "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag." Mit den Worten machte er sich auf den Weg zu dem Zimmer drei Räume weiter von uns.

"Danke, ich Ihnen auch",sagte ich noch schnell, bevor der Mann ganz in dem Zimmer verschwunden war. Das war ja vielleicht peinlich.

"Seh ich wirklich aus wie ein Mann ?",hörte ich auf einmal die Stimme meiner Mum. Ich schaute in die Richtung, aus der ich die Stimme hörte und sah, wie sie gerade ihre Hotelzimmertür schloss. Henry stand neben ihr.

"Nein, Mum. Ich hab erst gar nicht gesehen, dass es ein Mann war",sagte ich.

"Dann bin ich aber beruhigt. Und jetzt gehen wir frühstücken. Heute wird ein langer Tag",antwortete meine Mum.

Ich holte noch schnell meine Tasche mit mein Portemonnaie und anderen Krimskrams aus dem Zimmer und schloss dann hinter mir die Tür.
Meine Mum maschierte auch gleich los Richtung Restaurant. Henry, Brian und ich watschelten im Entenmarsch hinterher.

Looking for my Happy EndingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt