Kapitel 98

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Die Nacht hatte ich fast nichts geschlafen. Ich zermarterte mir mein Hirn, was meine Mum geplant haben könnte. Es konnte nichts Gutes sein. Sie musste einen perfiden Plan ausgearbeitet haben. Leider musste ich mich überraschen lassen, was sie vorhatte. Ich kam nämlich zu keinem vernünftigen Ergebnis.

Gestern hatte meine Mum bereits gemeint, dass sie heute frei hatte. Ein ganzer Tag lang in ihrer Gesellschaft zu sein klang grausam.

Soeben betrat ich das Esszimmer und meine Mum frühstückte gerade mit Arlo. Wenigstens schien Dad zu arbeiten, trotzdem waren die beiden keine gute Kombination. Das Gespräch würde zu meinem Nachteil verlaufen. Arlo war der brav dressierte Hund, der ihr immer zustimmte.

Wo blieb Keaton, wenn man ihn brauchte? Musste er sich so lange verstecken? Oder schlief der Idiot noch? Warum tat er mir das an?

Ich grüßte die beiden, was erwidert wurde und machte mich auf den Weg zu meinem Platz. Sogar Arlo klang sehr freundlich bei der Begrüßung, so als könnten wir uns leiden. Ich setzte mich auf den Stuhl und schon legte meine Mum los: "Pheobe, wir haben heute etwas vor. Wie treffen uns am Vormittag mit Hanna auf dem Golfplatz." Skeptisch sah ich zu ihr hinüber, denn mir war keine Hanna bekannt.

Wenn meine Mum sich mit dieser Frau abgab, musste sie jemand von Bedeutung sein. Ansonsten käme sie nie auf die Idee mit ihr Zeit zu verbringen.

Um mir Klarheit zu verschaffen, fragte ich: "Und wer genau ist das? Sollte ich diese Frau kennen?"

Ihr Gesicht erhellte sich, dann war es wohl jemand den sie mochte. Oder zumindest eine Person, die von großem Nutzen für meine Mum war. Vielleicht traf auch beides zu.

"Sie ist Stephans neue bezaubernde Frau. Übrigens versteht sie sich sehr gut mit seinem Sohn. Einer der Gründe, warum Alvin heute dabei ist. Er ist ein sehr charmanter Mann geworden."

Aja, dann war sie entlarvt worden. Mal wieder wollte sie mich verkuppeln. Dabei hatte ich die naive Hoffnung, dass sie sich nach unserem damaligen Streit daran hielt mich in Ruhe zu lassen.

Die Frau wollte nicht verstehen, dass es mein Leben war.

Meinen Wutausbruch hielt ich zurück und starrte sie einfach nur an. Wenn ich meinen Mund öffnen würde, dann würde die Bombe hochgehen.

Meine Mum hatte weiterhin ein strahlendes Lächeln im Gesicht. Für sie war das ganz ein tolles Thema. Sie fuhr schon fort: "Hanna hat mir erzählt, dass Alvin Interesse an dir hätte. Ich habe ihr gleich gesagt, dass du auch Interesse an ihm hast." Mir fiel die Kinnlade auf den Boden und Arlo warf ein: "Er wäre eine tolle Partie. Das würde unserer Familie gerecht werden. Noch mehr seit er das Geschäft seines Vaters übernommen hat."

Etwas zu ruhig fragte ich: "Du meinst, dass er steinreich und gutes Ansehen in der Gesellschaft hat? Alles andere ist euch egal." Meine Mum schenkte mir ein sanftes Lächeln. Wenigstens war geklärt, warum sie derart nett war. Sie wollte mich an den Mann bringen.

Man merkte wie überzeugt sie davon war, als sie erklärte: "Das wäre das Beste für dich. Du kannst sogar Astronomie weiter studieren. Alvin findet das völlig in Ordnung."

Wie schön, dass ich die Erlaubnis von einem Mann brauchte. Die Frau war offensichtlich in ihren uralten Ansichten gefangen. Als ob mich jemand dazu bringen könnte mein Studium zu lassen.

Mein Bruder meinte: "Es ist sowieso egal, was sie sich einbildet zu studieren. Am Ende wird sie eine Familie gründen. Bei einem Mann wie Alvin wird sie anschließend zu Hause bleiben. Zu arbeiten steht für Pheobe nicht auf dem Plan." Ich schaffte es gelassen zu bleiben und schenkte meiner Mum meine volle Aufmerksamkeit. "Muss ich dich daran erinnern, dass du selbst arbeitest? Und das mit sehr vielen Überstunden. Deine Arbeit ist dir unglaublich wichtig. Wieso stellst du dir dann mein Leben ganz anders vor?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 03 ⏰

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