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Sicht Marius
Jule war auf dem Weg nach Hause eingeschlafen. Ganz behutsam hob ich ihn aus dem Auto welches ich in der Garage geparkt hatte hoch , trug ihn ins Haus und legte ihn auf das Sofa. Ich war noch bei ihm vorbei gefahren um zu schauen ob wieder ein Brief da war , aber es war keiner da. Schon länger war keiner mehr gekommen. Ich strich Julian durch die Haare und er bewegte sich langsam. "Tut mir leid ich wollte dich nicht wecken" meinte ich. Er setzte sich auf und schüttelte den Kopf. "Nein schon gut" nuschelte er. "Ich würde gerne eine Runde laufen gehen" sagte ich. Mein Freund sah mich an. "Tut mir leid Wolf aber mir ist gar nicht danach nicht sauer sein , ja." Ich nahm ihn in die Arme "Quatsch wieso sollte ich. Dann bleibe ich auch hier" beruhigte ich ihn. Aber Jule schüttelte erneut den Kopf "Nein geh ruhig. Ich bleib hier und warte auf meinen überaus heißen Freund bis er wieder kommt" Unsicher sah ich ihn an "Sicher!!"
"Ja Schatz ganz sicher" er kam zu mir und gab mir einen Kuss. "Ich liebe dich, ich bleib auch nicht lange versprochen" Während ich lief dachte ich wieder an Emily und Jule , wie süß er mit der Kleinen um ging. Er wäre bestimmt ein toller Papa. Ich grinste bei dem Gedanken mit ihm Kinder zu haben. Ok falls Emily später nichts dagegen hatte. Kurz blieb ich stehen und atmete durch. Wieder zuhause hörte ich laute Musik aus unserem kleinen Trainings-und Kraftraum. Ich ging zu Jule der wohl dort trainierte. Als ich ihn dann sah erschrak ich. Immer wieder schlug Jule gegen den schweren Sandsack , er war schon ganz nass geschwitzt. Ich zog ihn davon weg. "Lass mich...." rief er riss sich los und schlug weiter auf den Sack ein. Ich sah mich um und sah eine Flasche Gin. Erneut packte ich Jule und hielt ihn fest. "Lass mich los...." er wehrte sich. "Jule was ist los , die Flasche war fast voll jetzt ist sie leer und schau seine Hände bluten schon" sagte ich verzweifelt und hielt ihn weiter fest. "Kauf dir n' neue Flasche. Jetz lass mich" meinte er undeutlich und ich roch den Alkohol. "Schatz nein ich lass dich nicht was ist passiert?!!!" Er lachte griff nach etwas und tippte darauf herum. Er fluchte und feuerte es in eine Ecke. "Nicht mal mehr Nachrichten kann ich dir zeigen. Die hassen mich alle Wolf." Ich seufzte "Jule , das war die Fernbedienung der Musikanlage" Er machte sich los und schlug erneut auf den Sandsack ein. "JULIAN HÖR AUF!!" schrie ich ihn an. Er sah mich an und schubste mich nun. Das war mir lieber als wenn er sich Verletzte. "Ja komm raus damit Brandt was ist los???" Er holte hörbar Luft. "Was los ist???? Ernsthaft! Wolf ich kann das alles nicht mehr. Immer dieser Hate , ich könnte zehn Tore schießen und Gott weiß was es würde nicht reichen. Immer kämpfe ich mich irgendwie zurück und schon ist die nächste Katastrophe da , dann immer diese Angst. Die Angst um dich die jetzt noch schlimmer ist durch die Briefe , jetzt noch die Angst um Freunde und Familie. Die Angst beim Spiel zu versagen. Ich will doch nur unser Glück genießen jeder kann öffentlich Ja ich bin verliebt schaut her.....und wir müssen es geheim halten. Ich würde allen so gerne sagen wie glücklich ich mit dir bin. Stattdessen müssen wir uns verstecken und ich kann einfach nicht mehr" er weinte und Tränen liefen seine Wangen runter. Ich hielt ihn ganz fest. Er drückte mich weg oder versuchte es aber ich hinderte ihn daran. "Marius bitte lass mich kurz los" bat er verweint und kaum hörbar. Ich ließ ihn los , er sprang auf und lief Richtung Toilette. Schnell folgte ich ihm. Er übergab sich und hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Ich stütze ihn mit einem Arm mit der anderen freien Hand hielt ich seine Stirn fest und einige Haare aus dem Gesicht. Erschöpft ließ er sich auf den Boden fallen. Ich spülte ab und zog ihn sanft auf die Beine. "Hier spül mal deinen Mund aus" sagte ich leise. Er sah schrecklich aus. Blass , nassgeschwitzt, verweint und er zitterte. "Komm" ganz behutsam hob ich ihn hoch und trug ihn in unser Bett , zog ihm die verschwitzten Sachen aus und neue warme an. Ich legte mich zu ihm , zog noch eine dicke Decke über ihn. Ganz langsam ließ das Zittern nach. "Bleibst du bei mir" bat Jule leise. Ich drückte ihn noch fester an mich "Natürlich mein Engel. Schlaf etwas. Ich bin da" erwiderte ich ruhig. Nicht viel später hörte ich die gleichmäßigen Atemzüge von Julian. Ich beobachtete ihn einfach nur und strich ihm weiter beruhigend über den Rücken.

Brolf? - Besiegt Liebe alle Schwierigkeiten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt