158

154 13 2
                                    

Sicht Marius
In den nächsten drei Wochen fanden wir noch zwei Briefe. Beide an der Windschutzscheibe meines Autos oder einmal das von Jule angebracht. Einmal waren wir essen gewesen, es war ein schöner Abend und Jule hatte alles für paar Stunden vergessen bis wir den Brief fanden als wir nach Hause fahren wollten. Das andere Mal hatte ich mein Schatz überredet etwas spazieren zu gehen , einfach mal irgendwo hin auch wenn es in der Nähe war. Es gibt einen schönen kleinen Wanderweg an einem See entlang und zu einer Art Ruine , Hengsteysee und die Hohensyburg; wir waren an einem Sonntagmorgen dort. Auch hier genossen wir die Zeit , wir konnten einfach mal abschalten. Aber diesmal klemmte bei mir ein Brief. Immer mit aktuellen Fotos , also war die Person in unserer Nähe gewesen, aber wir hatten nie was mitbekommen. Zumal dort am Sonntagmorgen kaum einer unterwegs war. Julian war ein reines Nervenbündel. Er aß wieder kaum und überlegte Tag und Nacht wie wir rausbekommen konnten wie wir die Person finden konnten. Er schlief auch wieder schlecht, manchmal gar nicht. Und beim Training gab er bis zur Erschöpfung fast alles. Wir machten uns alle Sorgen. Beim kleinsten Geräusch im Haus was für ihn nicht normal war zuckte zusammen. Wenn draußen irgendwelche lauten Geräusche waren ebenso. Er hatte einfach Angst vor fast allem. Und war öfters ziemlich gereizt , dann wieder total still nur beim Training drehte er förmlich auf. Gerade war das Training beendet und er atmete mehrmals tief durch. Ich stand neben ihm und hielt ihn fest da er etwas schwankte. "Hey langsam Schatz" meinte ich. "Es geht schon danke" sagte Jule sah mich kurz an. "Ja sicher. Julian du bist weiß wie die Wand ,komm ich wir gehen langsam in die Kabine" erwiderte ich und hielt ihn weiter fest. In der Kabine fragte Mats ob er Markus holen soll. "Ich brauche keinen Arzt , es geht gleich wieder" sagte Jule gereizt und zog sich gerade um als er fertig geduscht hatte. Mittlerweile hatte sich jeder daran gewöhnt dass Julian manchmal etwas überreagierte und sagte deswegen nichts. Sie verstanden es und nahmen es ihm auch nicht übel. Als wir nach Hause fuhren sah er mich an. "Tut mir leid Schatz aber ich weiß schon wo meine Grenzen sind" meinte er. Ich lenkte den Wagen gerade in unsere Garage und stieg , ebenso wie Jule , aus dem Wagen. Wir gingen ins Haus. "Nein Julian die kennst eben nicht, du kannst dich jetzt kaum noch auf den Beinen halten. Du brauchst mal etwas Ruhe und musst was essen und trinken, verdammt " schnauzte ich ihn ungewollt an was mir sofort leid tat. "Tut mir leid Engel das sollte nicht so schroff werden. Aber ich mache mir Sorgen verstehst du. Wir alle tun das. Das ist wieder zu viel für dich. Du merkst das gar nicht, aber ich" Ich seufzte ging mir durch Haare da ich gerade meinen Zopf geöffnet hatte und nahm Jule dann in den Arm. Erst erwiderte er die Umarmung nicht, gerade wollte ich ihn wieder los lassen als er seine Arme um mich legte. "Ich weiß ich bin im Moment nicht einfach und es tut mir leid" nuschelte er in meine Haare. Ich musste lächeln, wieso konnte ich ihm nie lange und wirklich böse sein. "Das weiß ich Schnüffelchen aber du musst wirklich auf dich aufpassen, da du im Moment etwas überfordert bist achten wir auf dich ; verstehst du. Trotzdem bin ich stolz auf dich" sagte ich leise und strich ihm liebevoll durch die Haare.

Brolf? - Besiegt Liebe alle Schwierigkeiten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt