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Sicht Marius
Da lag mein Schatz. Er wirkte so zerbrechlich. Er war so furchtbar blaß. Beide Handgelenke waren dick verwunden. Das Piepen vom Herzmonitor drang laut in meine ein , viel lauter als beim letzten Mal. Ihn wieder intubiert zu sehen setzte mir zu. Mein Hals war wie zugeschnürt und ich bekam kaum Luft. Meine Beine waren wie Wackelpudding. Wegen mir lag er so da und kämpfte mal wieder. Ich kämpfte gerade gegen die ansteigende Übelkeit an. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich spürte wie ich am ganzen Körper zitterte. Ich war nur paar kleine Schritte von Juli entfernt und trotzdem kam mir der Weg endlos lang vor. Ich setzte mich auf sein Bett. Ich wollte seine Hand nehmen aber hatte Angst ich würde ihn verletzen und dass er dadurch Schmerzen hatte. Meine Sicht war durch meine Tränen völlig verschwommen. "Mein kleiner Schatz. Es tut mir so leid. Ich liebe dich hörst du mein Schnüffelchen. Liebes kleines Schnüffeltier. Bitte kämpfe noch einmal, ich liebe und ich brauche dich" sagte ich sanft und strich ihm liebevoll über die Wange. Ich spürte wie ich immer schnell aber mühsam atmete ich stand auf und meine Beine gaben kurz nach. "Langsam Wolf" Dennis der dazu gekommen war hielt mich fest. Ich sah alle an und es drehte sich alles , ich musste hier raus. Der Geruch , das Piepen in meinen Ohren waren unerträglich außerdem hatte ich das Gefühl der Raum würde immer enger werden. Ich stürmte aus dem Zimmer und von der ITS nach draußen. Luft ich brauchte Luft aber auch hier bekam ich keine , musste mich aber übergeben. Dennis und Jannis waren mir gefolgt. Ich ließ mich einfach auf den Boden fallen. Es war mir egal dass es in Strömen regnete , windig und kalt war. Ich will meinen Jule wieder haben. Dennis half mir zusammen mit Jannis auf die Beine ich konnte kaum einen Schritt vor den anderen setzen. Wieder auf meinem Zimmer oder Jannis' und meins wollte mir Dennis etwas geben. "Nein ich will nichts. Lass mich einen Moment. Bitte. Es geht bestimmt gleich wieder. Ich will wieder zu Jule" bat ich ihn. Er zögerte aber ließ mich erstmal in Ruhe. Immer noch war das Piepen in Ohren , der Geruch verschwand langsam. Und ich konnte meine Atmung langsam kontrollieren. Jannis saß neben mir und legte behutsam eine Hand auf meine Schulter. "Ganz ruhig Wolf. Es wird alles gut. Ganz sicher." redete er beruhigend auf mich ein. Ich sah ihn an. "Danke dass ihr noch so lieb zu mir seid und mich nicht hasst. Obwohl du es zu erst getan hast. Aber ich liebe Jule wirklich über alles. Ich....." Jannis unterbrach mich. "Ich hab dich nicht gehasst , jedenfalls nicht wirklich ich war nur so sauer und hatte Angst. Marius glaub mir wir hassen die wirklich nicht und es ist auch keiner Schuld. Wir schaffen das und Jule wird kämpfen , klar" meinte er ruhig und lächelte leicht. Ich nickte und stand auf "Können wir wieder zu Jule?" bat ich und Jannis nickte.

Brolf? - Besiegt Liebe alle Schwierigkeiten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt