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Sicht Jannis
Als ich wieder aufwachte saß Markus neben meinem Bett und natürlich auch neben Marius. "Hallo Jannis. Deine Eltern und Jascha sind bei Julian" hörte ich ihn sagen. "Wie geht es Juli?" wollte ich wissen. Markus zögerte "Er ist sehr schwach, gerade weil er in letzter Zeit so viel durchgemacht hat. Aber sie haben ihm den Magen ausgepumpt, die Schnittwunden waren zum Glück nicht allzu tief , er wird beatmet." Mir stiegen Tränen in die Augen. "Ich will zu ihm" sagte ich und wollte aufstehen. "Ok aber warte bis Marius wach ist....." hörte ich Markus sagen. Ich unterbrach ihn. "Nein ich will JETZT zu meinem Bruder. Marius soll ihn gar nicht sehen" meinte ich. Seufzend stand Markus auf und stützte mich da ich noch recht wackelig auf den Beinen war. Auf der ITS bei Jule sahen meine Eltern auf als ich in das Zimmer kam. "Janni!!!" sagte meine Mama und drückte mich ebenso wie mein Dad und Jascha. Ich sah zu Jule. Er war furchtbar blaß, einige Infusionen führten durch eine Kanüle in Julian , er war wie damals nach der Entführung intubiert, seine Handgelenke waren verbunden. Vorsichtig nahm ich seine rechte Hand in meine , sie war warm. "Mein Großer, du musst kämpfen ok. Noch einmal bitte. Marius tut das alles so leid , er liebt dich über alles hörst du. Du musst kämpfen" sagte ich leise und strich ihm durch die Haare. Warum ich das mit Marius gesagt hatte wusste ich nicht, ich war einfach nur sauer und wütend auf ihn. Aber wenn Jule hören würde dass Marius ihn liebt vielleicht half ihm das. Meine Eltern sahen mich an. "Komm mal mit raus" baten sie mich. Wir gingen auf mein Zimmer, während Jascha und Markus bei Julian blieben. In meinem Zimmer setzte ich mich auf mein Bett. Marius schlief immer noch. Meine Mum ging zu ihm setzte sich auf sein Bett "Jule schafft das und redet ihr zusammen. Es wird alles gut" sagte sie und nahm seine Hand. Auch mein Dad redete leise auf Marius ein "Er ist ein Kämpfer und ihr beiden gehört zusammen" Ich sah die beiden an. "Er ist Schuld dass Julian da liegt und ihr redet so mit ihm" brachte ich hervor und schnappte nach Luft ich musste aufpassen dass ich nicht laut wurde. "Nein Jannis , keiner hat Schuld. Wir wissen alles. Das waren alles Missverständnisse. Jule hätte sagen können dass es wegen einer Überraschung ist. Ja und Marius hätte zuhören können aber ich bin ehrlich ich weiß nicht ob ich nicht auch so reagiert hätte. Und die Tabletten, den Alkohol, die Verletzungen....da war er einfach überfordert in dem Moment. Janni , Marius liebt Jule über alles und das weißt du auch. Du hast es eben bei ihm selber gesagt und das nicht einfach nur so" sagte mein Dad und meine Mama nickte. "Gib ihm nicht die Schuld Janni. Schau er liegt auch hier und kann nicht mehr. Glaubst du nicht er macht sich auch Vorwürfe" meinte sie. Ich atmete ein und wieder aus "Wahrscheinlich habt ihr Recht" murmelte ich stand auf und ging zu Marius. Ich setzte mich auch auf sein Bett neben meine Mama. Gott wir hatten vergessen seine Familie anzurufen. "Seine Familie wollen wir anrufen wenn er wach ist...." Ich hatte eine Hand Marius in meiner und sah zu ihm "Wolf?" fragte ich leise als ich einen kurzen Druck spürte er öffnete langsam die Augen und blinzelte müde, dann war er schlagartig wach. "Jule!!!!!" rief er fast und setzte sich ruckartig auf. Er schloss die Augen und atmete durch. "Langsam, ganz ruhig" sagte ich. Er sah uns an "Jule wie geht es ihm? Ich will zu ihm. Ich muss ihm alles erklären. Bitte" seine Stimme überschlug sich beinahe. Meine Eltern standen nun vor seinem Bett "Es tut mir leid das müsst ihr mir glauben ich wollte das nicht. Ich....." ratterte er panisch weiter. "Marius!!! Jule ist auf der ITS , er ist sehr schwach weil das alles zu viel für sein Körper ist, er hat zu viel durchgemacht in den letzten Monaten. Aber er kämpft." Marius schluckte und wischte sich die Tränen weg. "Ihr müsst mich doch hassen" flüsterte er kaum hörbar. "Nein Wolf tun wir nicht und ich wollte dich auch nicht so anschreien. Es hat auch keiner Schuld. Da ist einiges schief gelaufen und ihr beiden klärt das wenn Juli wach ist. Klar!" meinte ich und nahm ihn in die Arme , gefolgt von meinen Eltern. Er stand auf "Bitte kann ich zu ihm" bat er und wir nickten.

Brolf? - Besiegt Liebe alle Schwierigkeiten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt