Hijacked Hero - Verschleppter Held (abgeschlossen)

Kapitel 8

POV Izuku

Auf einen Schlag war Izuku wieder in dem Zimmer, roch die abgestandene Luft und die Pheromone zahlreicher Alpha, die sich an ihm dort vergangen hatten. Jedes Mal hatte er versucht, sich dagegen zu wehren. Jedes Mal war er daran gescheitert und unterlegen gewesen.

Es durfte nicht wieder passieren. Das könnte er nicht ertragen, ohne doch noch den Verstand zu verlieren. Er musste den Alpha von sich fernhalten. Dieses Mal ließe Izuku es nicht so weit kommen. Er hatte One For All und konnte sich wehren. Sein Quirk würde ihn dieses Mal beschützen.

Sein Herz hämmerte panisch gegen die Rippen. In einem Winkel seines Verstandes wusste Izuku, dass er zu schnell atmete. Ihm wurde schwarz vor Augen. Wenn er jetzt das Bewusstsein verlor, wäre er erledigt. Dann würden sie ihm wieder die Armreifen anlegen und er wäre seinen Peinigern schutzlos ausgeliefert.

Jemand sagte etwas, aber Izuku verstand die Worte nicht. Er war kurz davor, vor lauter Angst die Kontrolle vollständig zu verlieren. Eine Hand legte sich auf seinen Kopf und er schlug sie instinktiv weg. »N-Nein! F-Fass mich n-nicht an!«

Tränen rannen über seine Wangen und Izuku begann zu schluchzen. Er hatte wahnsinnige Angst vor dem, was als Nächstes passieren würde. Die Pheromone eines Alphas erfüllten den winzigen Raum. Izuku versteifte sich bei dem Geruch.

Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass sie sich nicht bedrohlich, sondern beruhigend – sogar vertraut – anfühlten.

Und endlich gelang es ihm, die gesprochenen Worte zu verstehen: »Scheiße, Deku, es tut mir leid. Komm, sieh mich an. Du musst dich beruhigen. Du bist in Sicherheit. Hier wird dir niemand etwas tun. Das lasse ich nicht zu. Ich passe auf dich auf, okay?«

Izuku ließ sich auf die Pheromone und die Stimme ein. Vorsichtig riskierte er einen Blick. Die rubinroten Augen seines Gegenübers wirkten gequält.

»Es ist alles okay«, versicherte der Alpha vor ihm. »Ich werde dich nicht ungefragt anfassen. Ich möchte dir nur helfen. Du wolltest doch duschen. Zuerst musst du dich ein bisschen beruhigen.«

Er hob langsam die Hand und senkte sie wieder. Die Geste wiederholte er. »Komm, Deku, wir atmen zusammen. Ganz ruhig, dir wird nichts geschehen. Ja, genau so. Das machst du sehr gut.«

Das kleine Zimmer mit der fleckigen Matratze trat in den Hintergrund zurück. Izuku erkannte das geflieste Bad, in dem er saß, und hörte das Rauschen der Dusche. Es saß kein unbekannter Alpha vor ihm, der ihn vergewaltigen oder foltern wollte. Es war Kacchan.

Der blonde Held strahlte Ruhe und Sicherheit aus. »Sehr gut, Deku, das machst du ganz toll. Es ist alles gut. Wir sind im Krankenhaus. Du bist nicht in Gefahr.«

Schlagartig begriff Izuku, was er getan hatte und zog One For All zurück. »E-Es tut mir l-leid.« Seine Stimme brach beim letzten Wort.

»Schh ... Du musst dich nicht entschuldigen. Es ist okay. Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich habe nicht über meine Worte nachgedacht. Ich werde besser darauf achten.«

Izuku entspannte sich allmählich, dennoch blieb das Zittern, das unkontrolliert durch seinen Körper lief.

»Okay, dann wollen wir dich mal unter die Dusche schaffen, hm?« Katsuki lächelte aufmunternd. Seit wann konnte Kacchan so lächeln?

»Sag mir, was ich darf und was nicht. Ich werde dich weder anfassen noch ansehen, wenn du das nicht möchtest. Du entscheidest. Du hast die Wahl.«

Langsam nickte Izuku. Es war lange her, dass er eine Wahl gehabt hatte. Daran musste er sich wohl erst wieder gewöhnen.

Als der Omega weiterhin schwieg, ergriff Katsuki erneut das Wort: »Willst du noch duschen?«

Wieder nickte Izuku.