Hijacked Hero - Verschleppter Held (abgeschlossen)

Kapitel 53

POV Izuku

Das war zu viel. »Babe, so was darfst du nicht mal denken«, hielt Katsuki dagegen. »Ich liebe dich. Daran wird sich nichts ändern.«
Izuku sah zu ihm auf. In seinen Smaragdaugen standen unvergossene Tränen. »Aber ich ha-habe mein eigenes Kind ... getötet. W-Welcher Omega tut denn so was?«

Kacchan saß wie erstarrt neben ihm und betrachtete ihn mit aufgerissenen Augen. Izuku spürte seine Verwirrung.

Der Alpha schluckte schwer, bevor er zu sprechen ansetzte. »Puh ... okay, dazu brauche ich mehr Kontext. Dahinter steckt doch noch viel mehr, oder nicht?«

Izukus Unterlippe bebte. Er wollte sich so lange wie möglich zusammenreißen. Nach allem, was Kacchan für ihn getan hatte, schuldete er ihm jetzt die Wahrheit. »Sie wollten nicht, dass w-wir schwanger werden – war vermutlich schlecht f-fürs Geschäft. Einmal die Woche b-bekam ich eine Spritze mit einem Verhütungsmittel. Dagegen h-habe ich mich nie gewehrt. Ich wollte auch nicht sch-schwanger werden, nicht so, a-an diesem Ort, von ei-einem von ihnen ...«

Der Omega unterbrach sich selbst und atmete tief durch. Der schlimme Teil der Geschichte kam jetzt erst.

Katsuki stieß geräuschvoll die Luft aus. »So abgefuckt wie das ganze auch ist, ergibt es unter diesen Umständen sogar Sinn.«

»Dieser Alpha, d-der so von mir besessen ist, k-kam irgendwann im zweiten Jahr zum ersten Mal in d-das Zimmer. Wie bei allen h-habe ich mich gewehrt, aber ohne meine Quirk und kaum eine M-Möglichkeit sich ausreichend zu bewegen, geschweige denn zu trainieren, war ich auch ihm körperlich u-unterlegen. Er hat mich niedergerungen und f-festgehalten. Sobald ich mich n-nicht mehr wehren konnte hat er ...« Izuku fiel es schwer, die nächsten Worte auszusprechen.

»... dich zum ersten Mal vergewaltigt«, beendete Kacchan den Satz.

Der Omega nickte und kämpfte gegen die Tränen an. Er schuldete Kacchan die ganze Geschichte, bevor er gehen musste. »Er war n-nicht so brutal wie die anderen, hatten keine Freude daran m-mich zu quälen. Was er stattdessen gemacht h-hat, war auf andere Art viel schlimmer.« Izuku schluckte den Kloß im Hals herunter und sprach weiter, bevor Kacchan erst nachfragen musste. »Er hat ... mich so a-angefasst, dass mein Körper darauf reagierte. Ich wollte d-das nicht, habe mich gedanklich dagegen gesträubt, aber irgendwann ... irgendwann konnte ich e-es nicht mehr verhindern. Danach ha-habe ich mich so schmutzig gefühlt und war v-von mir selbst angewidert.«

Katsuki verschränkte ihre Hände und drückte sacht zu. Der Alpha war erstaunlich ruhig, auch wenn er seine Pheromone nicht komplett unterdrücken konnte und sie Izukus Nase zum Kribbeln brachten. »Das war eine körperliche Reaktion, ganz wie du gesagt hast, Babe. Dafür kannst du nichts, auch wenn du es nicht wolltest.«

Ein bisschen besser fühlte sich der ehemalige Held, doch war er noch nicht am Ende dieser Geschichte aus der Zeit seiner Gefangenschaft. »Danach kam e-er regelmäßig. Dabei erzählte er mir, wie sehr ihn m-mein vermeintlicher Tod mitgenommen hätte, dass er ein g-großer Fan sei und so glücklich darüber, auf diese A-Art bei mir sein zu können. Zum ersten Mal d-da unten hatte er mich bei einem Kampf g-gesehen. Er schwor mir s-seine Liebe und wollte mich mit W-Worten gefügig machen, aber ich habe mich gewehrt. Ich wollte d-das nicht – nicht das, was er mit mir gemacht hat, k-keine seiner Zukunftsfantasien und auch seine Liebe n-nicht.
Doch manchmal, wenn ich zu v-verletzt war oder zu erschöpft, weil an diesem Tag bereits andere ... dann habe ich mich etwas w-weniger gegen diese eine Hand gewehrt, die mich nicht n-nur schlagen wollte, habe meinen Widerstand sch-schneller brechen und es über mich ergehen lassen.« Izuku stieß zitternd den Atem aus. Noch hielt Kacchan seine Hand, doch wer wusste schon, wie lange noch.

»Im Nachhinein ganz nüchtern b-betrachtet, glaubte dieser Alpha wohl, dass ich d-dabei war, ein Stockholm-Syndrom i-ihm gegenüber zu entwickeln. Vielleicht war es s-sogar ein bisschen so. Ich w-weiß es nicht. Es war ein p-paar Wochen vor meiner Befreiung, da kam e-er während meiner Hitze zu mir. Dabei e-erzählte er mir noch, wie lange er w-warten musste, um das nötige Geld zusammenzubekommen u-und wegen der ... Warteliste.«