Hijacked Hero - Verschleppter Held (abgeschlossen)

Kapitel 45

TW: Flashback / Erinnerung an Gewalt

POV Izuku

Der Omega wälzte sich unruhig in seinem Nest umher. Zwar hatte er Kacchan gesagt, dass er sich nach dem anstrengenden Tag ausruhen wolle, doch kam er nicht zur Ruhe. Stattdessen rasten seine Gedanken und ließen ihn die letzten Monate noch einmal erleben.

Die Röntgenbilder hatten ihn getriggert. So wusste Izuku noch ganz genau, wie es zu jedem der Brüche gekommen war. Er hatte befürchtet, dass die Untersuchungsergebnisse ihn aufwühlen würden, doch hatte er nicht damit gerechnet, in seinen Gedanken wieder in der Untergrundarena zu landen.

Er hörte seine Knochen ein weiteres Mal knacken, als er daran denken musste, wie Giant nur wenige Wochen vor Izukus Befreiung auf seinen Unterarm getreten war. In dem Moment hatte der einstige Held fast aufgegeben. Nur ein letzter winziger Funke hatte ihn noch angetrieben und dafür gesorgt, dass er es überhaupt erst versucht hatte, sich zu befreien und weiterzukämpfen.

Er hatte den riesigen Kämpfer geradeso besiegen können, nur um nach dessen Niederlage ... Izuku kniff die Augen zu und versuchte, seine Atmung zu beruhigen. Wenn er jetzt daran dachte, was er nach seinem knappen Sieg getan hatte, würde er ganz abdriften. Die rechte Hand streckte er in Richtung Decke aus und er betrachtete die Narben, die durch das Gegenlicht der Deckenlampe kaum auffielen.

Izuku ballte sie zur Faust. Der Schmerz in seinem Unterarm meldete sich und er lockerte seufzend die Finger. Er verabscheute sich für das, was er getan hatte ... Wie könnte der Omega es jemals wieder wagen, sich Held zu nennen? Er war nicht besser als die Schurken.

Ein Klopfen riss ihn aus den düsteren Gedanken. »Darf ich reinkommen?«, fragte Kacchan durch das Türblatt.

Izuku räusperte sich. »Ja.«

Sein Alpha öffnete die Tür und betrat ihr Schlafzimmer. Bald müsste er Kacchan erzählen, was in dieser Arena noch alles geschehen war. Vielleicht konnte er sich nach der ersten Operation dazu durchringen. Schließlich wäre kurz darauf der erste Monat der Werbungsphase bereits vorbei. Danach hatte er nur noch zwei weitere Monate, um Kacchan die Wahrheit zu sagen.

Ein Teil von ihm wollte bis zum letzten Tag warten. So hätte er immerhin noch etwas mehr Zeit mit dem blonden Helden, bevor dieser nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen würde.

Katsuki setzte sich auf die Bettkante – ganz darauf bedacht, keinen Schaden am Nest zu machen. Er schenkte dem Omega ein mildes Lächeln. »Das Abendessen ist fertig.«

Der Grünhaarige brummte. »Ich h-habe keinen Hunger.«

Der Alpha streckte die Hand aus. »Darf ich?«

Izuku nickte.

Kacchan strich ihm die Locken aus dem Gesicht und steckte sie hinterm Ohr fest. Dann kraulte er sacht seinen Nacken. »Du musst was essen, Babe. Wenigstens ein bisschen.«

Dadurch ließ sich Izuku noch nicht motivieren.

»Ich verspreche dir, dass es dir gefallen wird«, wollte der Blonde ihn überzeugen.

»Was m-macht dich da so sicher?«

»Weil wir beide eine Badehose brauchen werden«, erwiderte sein Alpha grinsend.

Izuku zog eine Augenbraue hoch. Er konnte sich nicht erinnern, im Garten oder im Haus einen Pool gesehen zu haben. »Ich möchte d-das Haus heute nicht mehr verlassen.«

Kacchans Grinsen wurde breiter. »Streng genommen werden wir das auch nicht. Komm schon, Izu. Ich schwöre dir, dass es sich lohnen wird.«

Er dachte nach. Hatte er überhaupt eine Badehose eingepackt, als er vor ein paar Wochen die Sachen in seinem Apartment gepackt hatte? Dunkel konnte er sich daran erinnern, dass er alles Mögliche in die Reisetaschen gestopft hatte, um bestmöglich ausgestattet zu sein.