Kapitel 36

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POV Izuku

Izuku war mit einem seltsamen Gefühl aufgewacht. Ohne für ihn erklärlichen Grund, hatte er brodelnde Wut in sich gespürt. Dabei hatte er sich gar nicht an seinen Traum erinnern können ...

Sobald er etwas wacher geworden war – er war noch nie ein Morgenmensch gewesen, ganz im Vergleich zu Kacchan – hatte er festgestellt, dass dieses unerklärliche Gefühl gar nicht von ihm selbst kam.

Schon gestern hatten sie beide herausgefunden, dass ihre Verbindung zu den seltenen gehörte, die Gefühle miteinander teilte. Der Omega war darüber hocherfreut gewesen, hieß es doch, dass sie beide eine enge Bindung voller Liebe zueinander hatten.

Brummend rieb er sich über das Brustbein. Die Wut brannte in ihm wie fieses Sodbrennen. War Kacchan etwas zugestoßen? Kämpfte er gerade mit einem Schurken und war vielleicht sogar verletzt worden?

Er warf einen Blick auf den Digitalwecker. Es war erst kurz nach acht. Das hieß, dass Kacchan eigentlich gerade erst in seiner Agentur angekommen sein musste ... War dort etwas vorgefallen? Womöglich ein Angriff von Schurken auf den Nummer 1 Helden?

Je mehr Horrorszenarien Izuku sich ausmalte, desto besorgter wurde er. Sein Handy lag auf dem Nachtschrank und er griff kurzentschlossen danach. Zwar nutzte er es eher selten, doch anders bekäme er jetzt keine Ruhe.

Er tippte eine Nachricht an Kacchan und bat ihn, sich bei ihm zu melden, sobald er konnte. Es verging keine Minute, da rief sein Alpha an. Das Gespräch dauerte nicht lange, doch währenddessen verschwand das ungute Gefühl und Izuku spürte nur noch sich selbst. Die Verbindung zu Kacchan schlummerte im Hintergrund. Sie schien stärker zu sein, je näher sie sich waren. Auf Entfernung kamen wahrscheinlich nur die starken Empfindungen beim Partner an.

Izuku würde sich noch daran gewöhnen müssen, dass er vor Kacchan nicht mehr viel würde verbergen können. Andererseits hatte das vermutlich auch sein Gutes – da war Izuku sich noch nicht sicher.

Der Omega machte sich fertig für den Tag und ging nach unten in die Küche. Seitdem er hier wohnte, hatte Kacchan ihm immer, wenn er zur Arbeit fuhr, vorher ein Frühstück zubereitet und es für Izuku im Kühlschrank platziert.

Er aß in Stille. Heute war ihm weder nach dem Radio noch nach Fernsehen. Sobald er gegessen hatte, räumte er das Geschirr in die Spülmaschine. Dann machte er sich auf den Weg in Kacchans Fitnessraum.

Sein Alpha hatte weder Kosten noch Mühen gescheut und fast die komplette Ausstattung eines gut bestückten Fitnessstudios in seiner Villa. Izuku ließ den Blick schweifen. Die schweren Geräte zum Muskelaufbau waren noch nichts für ihn. Stattdessen startete er das Laufband, nachdem er sich etwas Musik angemacht hatte.

Seine Kondition war eine Katastrophe ... Er hatte kaum fünfzehn Minuten geschafft und japste nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Danach waren leichte Aerobicübungen dran und zum Abschluss etwas Yoga.

Es würde ewig dauern, wenigstens halbwegs wieder seine alte Form zu erreichen. Vielleicht war das auch gar nicht möglich, geschweige denn notwendig. Momentan war Izuku nicht davon überzeugt, seine Arbeit als Pro-Held wieder aufzunehmen. Andererseits wollte er auch nicht den Rest seines Lebens nur zu Hause verbringen, aus Angst vor die Tür zu gehen.

Nicht zu vergessen, dass er als Inhaber von One For All eine große Verantwortung übernommen hatte. Wäre er nicht mehr in der Lage, All Mights Vermächtnis anzutreten, müsste er sich einen Nachfolger suchen. Der Omega beschloss, dass er für diese Entscheidung noch Zeit hatte.

Nachdem er geduscht hatte, war es schon fast mittags. Kacchan käme am Nachmittag zurück, wenn es nicht zu einem unvorhergesehenen Notfall kam. Bis dahin wollte Izuku sich die Zeit mit einem Buch oder dem Fernseher vertreiben.

Hijacked Hero - Verschleppter Held (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt