Kapitel 19

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POV Katsuki

Gestern Abend hatte Katsuki nur etwas Notdürftiges zusammenschmeißen können. Das Abendessen war okay gewesen und trotzdem weit davon entfernt, was der Alpha am liebsten als Willkommensessen auf den Tisch gestellt hätte.

Leider hatte er in der gestrigen Aufregung nicht daran gedacht, dass sein Kühlschrank fast leer war. Für heute hatte er eine große Lebensmittelbestellung abgesetzt, die eingetroffen war, während der Alpha mit der neu engagierten Security gesprochen hatte.

Katsuki warf einen Blick zum Reiskocher. Laut der digitalen Anzeige brauchte das Gerät noch zehn Minuten. Sehr gut, die Schnitzel waren jetzt auch knusprig. Der Alpha holte sie aus der Pfanne und gab stattdessen Dashi, Sojasoße, Mirin und Sake hinein.

Ihm stieg ein Hauch Vanille in die Nase.

»D-Das riecht köstlich.«

Allerdings – jedoch meinte der Alpha nicht das Essen.

Bei Dekus Worten lächelte Katsuki selbstgefällig. Er freute sich schon auf Izukus Gesicht, wenn der Omega sah, was er ihm heute kochte.

Während er die Schnitzel in Streifen schnitt, fragte er: »Deine Therapeutin ist schon wieder weg?«

»G-Gerade gegangen.«

Was sollte er als Nächstes sagen, um das Gespräch am Laufen zu halten? Zu fragen, wie die Therapiesitzung gelaufen war, fühlte sich zu persönlich an, oder? Katsuki war schließlich nicht das dusselige Pikachu, das kein Feingefühl hatte, und locker ‚Wie war's?' fragen würde.

Izuku nahm ihm die Entscheidung ab. »H-Hast du alles mit d-der Security klären können?«

»Ja, die Empfehlung, die ich bekommen habe, scheint gerechtfertigt zu sein. Fünf topausgebildete Männer beziehungsweise Frauen bewachen jetzt rund um die Uhr das Grundstück. Sie arbeiten natürlich in Schichten, also insgesamt fünfzehn verschiedene Personen. Die anderen lerne ich später kennen. Ihr Chef macht allerdings einen vernünftigen Eindruck und ich bereue meine Entscheidung bisher nicht.«

Katsuki gab die Schnitzelstreifen in die Pfanne, in der der Sud nun kochte. »Sie werden noch ein paar Kameras an schlecht einsehbaren Ecken installieren und dafür sorgen, dass niemand das Gelände betritt, den wir nicht hier haben wollen. Du kannst dich also entspannen. Niemand wird dich belästigen.«

Der Reiskocher piepte. Der Alpha nahm zwei große Schalen aus dem Schrank und füllte sie mit Reis.

»D-Danke schön, Kacchan.«

»Dafür nicht, Nerd. Ich habe auch keinen Bock darauf, von diesen Aasgeiern heimgesucht zu werden. Wenn sich diese lästige Aufgabe damit umgehen lässt, dass ich jemand anderen dafür bezahle, sich mit diesen Bastarden auseinanderzusetzen, dann bin ich gern dazu bereit. Inzwischen verdiene ich mehr als genug und kann es mir locker leisten.«

»D-Du hast es wirklich w-weit gebracht.« Dekus Stimme war leise. »A-Aber das war mir s-schon immer klar.«

Katsuki warf einen Blick über die Schulter. Seit der Omega den Raum betreten hatte, sah er zum ersten Mal zu ihm. Izuku saß auf einem der Barhocker am Tresen. Er stützte seinen Kopf mit einer Hand ab und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Ein verkniffener Zug hatte sich in sein einst dauerfröhliches Gesicht geschlichen.

Katsukis Herz schmerzte bei diesem Anblick. Er räusperte sich. »Ich bin sicher, dass ich mich nicht mehr lange auf meinen Lorbeeren ausruhen kann und du mir bald schon wieder Konkurrenz machen wirst.«

Izuku schnaubte. »Nett, d-dass du das sagst.«

Das Essen war fertig und der Alpha verteilte den Inhalt der Pfanne zu gleichen Teilen über den Reisschüsseln. »Seit wann sage ich Dinge, nur um nett zu sein?«

Hijacked Hero - Verschleppter Held (abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt