Hijacked Hero - Verschleppter Held (abgeschlossen)

Kapitel 11

POV Katsuki

Der Grund für Eijiros Anruf gefiel ihm gar nicht. Dass man noch nicht mal mehr mit offenem Fenster durch die Stadt fahren durfte! Katsuki zappte durch die Fernsehprogramme, bis er bei einem Sender hängen blieb, der für dessen Boulevardmagazine bekannt war.

»W-Was ist denn los?« Izuku suchte seinen Blick und wirkte beunruhigt. Mit der Hand hielt er sich am Unterarm des blonden Helden fest.

Sein verängstigter Tonfall versetzte Katsuki einen Stich im Herzen. Gerade hatte der Grünhaarige ihn endlich an sich rangelassen und Trost bei ihm gesucht, und dann musste so was passieren.

»Scheint als hätten wir Schlagzeilen gemacht.«

Izuku versteifte sich. Langsam drehte er den Kopf zum Bildschirm.

Die nervige Werbung endete und stattdessen wurde eine aufgedonnerte Moderatorin eingeblendet, die eine Sensation ankündigte. Neben ihr erschien ein Standbild.

Der Alpha knurrte, sobald er seinen Wagen erkannte.

Aufgeregt quasselte die Moderatorin weiter: »In diesem Augenblick geht ein Video viral. Eigentlich hatten sich die jungen Frauen nur über eine zufällige Sichtung ihres Lieblingshelden gefreut, doch was sie dann zu sehen bekamen, werden Sie mir nicht glauben. Sehen Sie also selbst!«

Das Standbild wurde auf den kompletten Bildschirm gelegt und schon startete das Video. Es zeigte die komplette Situation an der Ampel, nur dieses Mal aus der Perspektive der aufgescheuchten Hühner.

Man sah Katsuki, wie er die Ampel ansah und offensichtlich auf das Signal für die Weiterfahrt wartete. Das Gequietsche und die Rufe der Frauen wurden lauter, woraufhin Katsuki kurz die Hand zum Gruß hob und sich danach wieder der Ampel widmete.

In dem Moment sah man, wie sich Izuku auf dem Beifahrersitz vorbeugte und direkt in die Kamera sah. Zwar war er ein Schatten seines einst fröhlichen Selbst, doch waren seine Smaragdaugen und die waldgrünen Haare schon immer sein Erkennungsmerkmal gewesen.

Die Kamera zoomte näher ran. Spätestens jetzt erkannte jeder Katsukis Beifahrer. Die Frauen verstummten. Eine von ihnen rief: »Deku!«

Katsuki sah sich selbst dabei zu, wie er erblasste, laut fluchte und die Fenster hochfahren ließ. Selbst seinen Abgang hatten die Weiber noch gefilmt.

Das Video stoppte und wieder wurde die Moderatorin gezeigt. Sie strahlte in die Kamera, als hätte sie spontan Geburtstag. »Ist das nicht unfassbar?!«, rief sie aus und quatschte sofort weiter. »Wie es aussieht, sind wir gerade Zeugen von der Rückkehr des für tot geglaubten Helden Deku geworden. Bestimmt erinnern Sie sich noch. Schon vor zwei Jahren war sein Verschwinden mehr als mysteriös. Damals hüllte sich seine Agentur in Schweigen und verweigerte jegliches Statement. Dekus jetziges Auftauchen ist nicht weniger ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass er ausgerechnet bei einer Spritztour mit Dynamight gesehen wurde. Schließlich waren beide jahrelang Konkurrenten um den begehrten Platz 1 der Profihelden.«

Die Moderatorin machte eine Kunstpause und lächelte selbstgefällig in die Kamera.

Izukus Fingerspitzen am Arm des Alphas begannen zu zittern. Bevor er auf die Idee kam, die Hand wegzuziehen, legte Katsuki seine eigene darauf und drückte sanft die Finger des anderen. Sein Blick schweifte zu Izuku. Der zierliche Körper des Omegas bebte und seine Augen glänzten verdächtig.

Gerade wollte er etwas Tröstendes sagen, als die quietschende Stimme der Moderatorin aus dem Fernseher drang. »Es scheint ungewöhnlich, doch was halten Sie hiervon?«

Katsuki riss den Blick von Izuku los und sah wieder zum Fernsehbildschirm. Dieses Mal wurde ein Bild des blonden Helden nach der Clubrazzia gezeigt. Der Schnappschuss muss entstanden sein, kurz bevor er mit Izuku in den Armen in den Krankenwagen gestiegen ist.