63. Christmas

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Am nächsten Morgen wache ich auf. Irgendwas raschelt neben mir extrem auf. Vorsichtig öffne ich meine Augen und neben mir packen Fred und George ihre Geschenke aus. Ein kleiner Berg an Geschenken häuften sich am Fußende des Bettes.

,,Frohe Weihnachten!", begrüßen die beiden Zwillinge mich, als sie sehen, dass ich wach bin. Ich richte mich auf und sie gaben mir meine Geschenke. Wieder einmal ein gestrickter Pullover von Molly, diesmal im orangen Partnerlook mit George, der schon sein Pullover anhatte. Von Hermine bekam ich ein Tagebuch. Dort stand mit einem Zettel drauf geschrieben "Für Gedanken und Träume, die du los werden möchtest". Von George und Fred bekam ich ein Besenpflegeset, was Harry schon vor zwei Jahren bekommen hatte. Doch von ihm weiß ich, dass es sehr praktisch sein kann, besonders nach einem matschigen Spiel.

,,Was sollen wir mit dem Minimuff?", fragen mich Fred und George ganz verwirrt.

,,Den habe ich von Newt bekommen, als ich ihn dieses Jahr kennengelernt habe. Ich dachte, er ist vielleicht eine kleine Idee für den Laden später. Vielschichtige Artikel wären doch praktisch.", ich muss leicht lachen, denn in deren Händen den kleinen, pinken Minimuff niedlich und witzig aus. Doch mein Gedanke war wirklich, dass sie den auch im Laden verkaufen. Ich weiß, wie beliebt die Minimuff schon im jungen Alter sind, so hat man eine Menge Kundschaft.

,,Die Idee ist nicht schlecht, oder Fred?", leuchten die Augen von George, auch Fred bekam ein Geistesblitz.

,,Wollen wir runter gehen?", frage ich die beiden und schon haben die mich am Arm gepackt. KNALL und schon standen wir schon unten in der Küche. Vor Schreck zuckte Molly zusammen. Sie sah schrecklich aus, ganz verweint.

,,Was ist los Mum?", fragen die Zwillinge sofort.

,,Percy hat sein Pullover einfach zurückgeschickt. Kommentarlos! Hat nichtmal nach Dad gefragt oder so.", schluchzte Molly. Ich nehme sie sofort tröstend in den Armen. KNALL. Die Zwillinge waren wieder weg. Für Gefühle zeigen haben die beiden auch keine Zeit mehr.

,,Ach Molly. Das wird schon wieder. Wenn Fudge endlich mal einsieht, dass er wieder da ist, dann wird sich Percy entschuldigen. Er ist momentan blind vor Arbeit.", versuche Molly aufzuheitern, doch ich musste mich an Percy's Brief denken, den er vor einigen Wochen Ron geschickt hatte. In mir zieht eine Schuld durch das Herz, weil ich Molly anlog. Ich hoffe einfach, das der Junge doch irgendwann zur Vernunft kommt.

,,Ach El, mein Schatz, warum tröstest du mich andauernd? Ich sollte für dich da sein.", rappelt sich langsam Molly auf. Ich musste lächeln abwinkend.

,,Wir sind für einander da. Komm, kann ich dir beim Essen helfen?"

,,Nur, wenn du heute auch mit isst.", handelt mit mir Molly und ich nicke bestätigend. Zusammen machen wir gemeinsam das Weihnachtsessen fertig. 
Nachdem großen Festessen fuhren wir gemeinsam wieder in St. Mungos um Arthur zu besuchen. Mundungus hattes geschafft für diese Gelegenheit ein Wagen zu besorgen. Molly weigerte sich vorerst dort mit einzusteigen, doch wir Kinder überredeten sie. Schließlich war der Wille zu groß ihren Mann wieder zu sehen. Ich schenkte Arthur eine CD von den Beatles, die ich damals selber geschenkt bekommen habe. Nur werde ich in Hogwarts nie Musik hören, da Muggelgeräte die magische Welt nicht ausstehen kann. Da ich wusste, dass Arthur vor kurzem ein Recorder gefunden hat und bei ihm in der Werkstatt bunkert, dachte ich es sei eine nette Idee. Er freute sich jedenfalls sehr darüber. Molly regte sich auf, weil sein Mann sein Verband gewechselt hat und der Praktikant Augustus Pye  auf Muggelheilmethoden schwört. Da beißt Arthur natürlich gleich an. Während die beiden stritten, verschwinden wir Kinder ganz heimlich, um in der Cafeteria vor den beiden Schutz zu suchen.

,,In welcher Etage ist die Cafeteria gleich nochmal?", frage ich in der Runde, während wir im Treppenhaus die Etagen hochlaufen.

,,In der fünften.", sagte Hermine. Also mussten wir noch eine hoch laufen, doch Harry blieb stehen und schaut auf die Eingangstür der jetzigen Etagen.

,,Ach du meine Güte.", sagte Hermine ganz erschrocken und auch Ron sagt überrascht "Meine Fresse". Da steht unser damaliger Lehrer Professor Lockhart an der Tür und presst sein Gesicht durch die Glasscheibe mit langen lila Morgenrock. Nun öffnet er auch noch die Tür.

,,Aber hallöchen! Ihr wollt sicher ein Autogramm oder?", begrüßt uns Lockhart, ,,Wieviele braucht ihr den? Ich kann jetzt nun auch in Schreibschrift unterschreiben, wisst ihr?"

Wir erstarren leicht mit Überforderung, wie wir jetzt handeln sollen. Doch eine kurze Sekunde später schaute eine Heilerin durch die Tür und holt Lockhart wieder auf Station. Wir wurden ebenfalls mit reingezogen. Die Heilerin erzählte uns, dass die Jahre über viele Lockhart vergessen haben und er mittlerweile kein Besuch mehr. Dies tat uns irgendwie leid, doch eigentlich kennen wir Lockhart gar nicht wirklich, wir sind einfach nur daran Schuld, dass er hier auf der Station ist. Ich schaute mich ein wenig hier um. Hier ist es definitiv heimischer eingerichtet, als auf der Station von Arthur. Wir mussten hier auf der Station für die chronisch Kranken, die von Flüchen bleibende Schäden bekommen habe. Müsste nicht hier die Eltern von Neville liegen?

,,Mrs. Longbottom, sie gehen schon?", höre ich in dem Moment die Heilerin sagen. Nicht nur ich schaue in die Richtung, sondern alle anderen mit.

,,Neville?!", begrüßte Ron unseren Klassenkameraden.

,,Freunde von dir, Neville, mein Lieber?", fragt die Großmutter und Neville nickt leise, ,,Ah ja ich erkenne schon - Harry Potter, Ellen Grindelwald, Hermine Granger und die Weasleys. Ihr habt ihn mehrmals aus der Patsche geholt. Der Junge hat leider nicht sein Talent, wie sein Vater." und die Oma deutet hinten auf zwei Betten, indem zwei  ältere Menschen liegen.

,,Dein Vater ist hier?", fragt sich Ron, leider nur etwas zu laut.

,,Was soll das heißen? Neville? Hast du deinen Freunden nicht von deinen Eltern erzählt?", fragt die Großmutter, doch Neville bringt kein Wort raus, ,,Nun es ist nichts wovor man sich schämen muss! Du solltest stolz sein!"

,,Ich schäme mich nicht! Außerdem hab ich schon mit El darüber geredet.", sagte Neville außer sich und ich wurde ein wenig rot. Man konnte es nicht wirklich "darüber reden" nennen. Es war ein wenig unangenehm, die beiden so reden zu hören. Doch die Oma fing kurz darauf an, uns ihren Sohn und seine Frau vorzustellen, Nevilles Eltern. Kaum hat sie den Satz beendet, kam Alice Longbottom zu uns hergelaufen. Sie wirkte viel älter, als sie sein sollte. Es brach mir ein wenig das Herz. Sie gab Neville ein Bonbonpapier und ging wieder. Die Oma befahl Neville, dass er es gleich in den Müll packen soll, er sollte doch mittlerweile sein Zimmer damit tapezieren können. Doch ich bin mir sicher, dass Neville das Papier in seine Tasche gepackt hat.

,,Wusstet ihr das?", fragt Ginny ganz verwundert.

,,El, hatte von dem Tage, als sie gefoltert wurde, bereits eine Vision gehabt. Letztes Schuljahr.", sagte Hermine leise. Ron schien es anscheinend vergessen zu haben und verpasste sich selber einen Facepalm.
Wir blieben noch kurz auf der Station, danach gingen wir wieder runter und die Weasley-Eltern streiten sich nicht mehr. Sie hatten bereits auf uns gewartet. Gemeinsam fuhren wieder mit Mundungus. Die nächsten Tage wurden unangenehmer. Die Schule rückte näher an und Sirius bekam des Öfteren Anfällen von Misslaunen, da wir ihn demnächst wieder einmal verlassen. Es muss schrecklich sein andauernd alleine zusein in einem so  großem Haus. 
Zum Ende der Ferien erschien noch Professor Snape, um mit Harry Okklumentik beizubringen. Dies sollte nach dem Unterricht regelmäßig in Snapes Büro stattfinden und Harry soll es "Zaubertrank - Nachhilfe" nennen, wenn ihn jemand fragt. Dementsprechend ist Harry sehr schlecht sehr gelaunt, kann ich auch verstehen. Während Harry mit Snape geredet hatte, haben wir Arthur aus dem St. Mungo abgeholt und standen dann plötzlich in der Türe, während sich Sirius und Snape sich gegenseitig mit Zauberstäben bedroht haben.

Im Neujahr sind wir dann mittels den fahrenden Ritter wieder nach Hogwarts gefahren. Ron hatte sich erst darauf gefreut endlich mit dem fahrenden Ritter zu fahren, doch danach will er niemals damit mehr fahren. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt