18. Riddikulus

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,, Möchte jemand raten, was wohl da drin ist?", fragt Professor Lupin, als wir das erste Mal Unterricht bei ihn haben.

,,Ein Irrwicht.", antwortet Dean.

,, Wirklich gut Mr. Thomas. Und was hat so ein Irrwicht für eine äußere Erscheinung?"

,,Das weiß niemand. Irrwichte sind Gestaltwandler. Sie nehmen die Gestalt von dem an, was ihr Opfer am meisten fürchtet. Genau das macht sie auch so..", antwortet Hermine.

,,Angsteinflössend.. Ja,ja.. Zum Glück gibt es einen einfachen Zauberspruch um Irrwichte zu vertreiben. Und den wollen wir jetzt üben. Ohne Zauberstäbe,bitte. Jetzt sprecht mir nach Riddikulus.", fährt Lupin vor.

,, Riddikulus.", sprechen wir ihm nach.

,,Noch etwas lauter und deutlicher wie möglich!" Riddikulus.", fährt Lupin mit dem Unterricht vor. Wir üben einige Male den Zauberspruch. Lupin erklärte, wie der Zauberspruch weiter geht. Wir müssen über den Irrwicht lachen können. Neville soll als erstes versuchen.
Aus dem Schrank kommt auf einmal Professor Snape raus. Neville zaubert und schon hat Professor Snape alte Kleidung an, Kleidung die Neville's Oma trägt. Wir müssen alle lauthals lachen. Nun sollen wir uns aufstellen und jeder soll es selber versuchen.
Ron kommt als nächstes, es kommt eine Spinne hervor.
Danach kommt Parvati, Seamus und weiter und weiter. Bis ich vorne stehe. Ohje, ich weiß gar nicht, wovor ich am meisten Angst habe. Gefühlt schauen mich alle Erwartungsvoll an. Ich bin schließlich Grindelwalds Tochter, sollte ich vor etwas Angst haben?
Das Irrwicht verwandelt sich. Aufeinmal sehe ich mich selbst. Mich selbst, wie ich in einer dunklen Ecke sitze. Alleine. Natürlich, meine größte Angst ist es, jemals alleine zu sein. Alleingelassen. Keine Familie, keine Freunde. Nur ich. Ich muss weinen, schnell verlasse ich den Klassenraum und renne zum Klo. Niemand soll mich so schwach sehen. Ich brauche einige Minuten um mich wieder zusammeln. Auf einmal höre ich vorsichtig ein Klopfen und ich erhöre die Stimme von meinem Professor.

,,Miss Grindelwald?", fragt er vorsichtig und aus meiner Kabine kommt nur ein schluchzenes "Ja". Vorsichtig komm ich raus. Ein kurzer Blick in den Spiegel verrät mir, dass ich komplett rot angelaufen bin und meine Augen angeschwollen sind. Vielleicht war ich ein wenig zu lange am weinen.

,, Wie sehen Sie den aus. Das wollte ich mit meinem Unterrichtstunde nicht bezwecken. Entschuldigen Sie mich.", entschuldigt Lupin sich und zauberte mir ein Taschentuch hervor.

,,Nein, sie können nichts dafür. Ich wusste selber erst nicht, was erscheinen könnte. Sie haben nur ihr Unterricht gemacht.",stammel ich.

,,Wollen Sie vielleicht darüber sprechen? Ich habe, ehrlich gesagt, gedacht, ihr Vater wird erscheinen.", fährt er behutsam vor.

,,Nein, mein Vater ist nicht meine größte Angst. Aber er hat was damit zutun. Meine größte Angst, ist es alleine zu sein. Keine Familie zu haben, keine Freunde, niemanden. Große Verlustängste prägen mich.", erkläre ich es meinem Professor.

,, Verständlich. Ich habe auch große Angst, davor meinen Liebsten zu verletzten. Ein bisschen ähnlich zu deinen Ängsten. Ich wüsste auch nicht, wie sie diesen Irrwicht verhexen könnten.", redet er vor sich hin.

Die nächsten Wochen waren schrecklich. Jeder sprach über mich und meine Angst. Niemand wusste wirklich, was dieses Irrwicht da gestellt hatte. Alle sprechen nur davon, dass ich Angst vor mir selbst habe.
Trotzdem war der weitere Unterricht bei Professor Lupin unbeschreiblich. Jeder freute sich auf den Unterricht. Wir lernten viel praktisches, aber auch Theorie. Der Unterricht war beinahe perfekt.
Die anderen Fächer waren hingegen sehr langweilig.
In Wahrsagen legte sich Hermine dauernd mit Trelawney an, dass das ja keine Zauberrei ist. In Verwandlung war ich weiterhin das Vorzeigemädchen.
Snape war weiterhin in Zaubertränke zu uns unfreundlich. Kräuterkunde und Geschichte waren relativ langweilig.
Inzwischen begann auch das Training für Quidditch. Oliver Wood war dieses Jahr mehr als heiß auf den Pokal. Es ist sein letztes Jahr und endlich will er den Quidditch Pokal gewinnen. So bekomme ich ein wenig Abwechslung in meinem Alltag.
Ich war in der Zeit auch viel bei Hagrid. Malfoys Vater hat sich gerächt, da sein Sohn ja beinahe von Seidenschnabel umgebracht wurde. Der Ausschuss für die Beseitigung gefährlicher Geschöpfe hat sich gemeldet und Hagrid soll demnächst zur Anhörung. Ich helfe ihm viel für die Aussagen und gebe ihm mein Wort in der Zeit auf seine Tiere aufzupassen.
Mittlerweile ist es Ende November und wir dürfen nach Hogsmead.

,,Bitte vergesst nicht, die Besuche in Hogsmead sind für euch ein Privileg. Sollte euer Benehmen den Ruf der Schule schädigen, wird dieses Privileg in der Zukunft nicht mehr gewährt werden. Ohne unterschriebenes Erlaubnisformblatt kein Besuch im Dorf. So sind die Vorschriften, Grindelwald und Potter.", der letzte Satz war an uns gerichtet. Wir verabschieden uns von Ron und Hermine und gingen wieder rein.

,,El, ist eigentlich alles gut bei dir? Ich hab die letzte Woche sehr selten gesehen.", fragt mich Harry.

,,Ja alles gut, denke ich. Hab viel nachdenken müssen,wegen dem Irrwicht.", erzähle ich kurz.

,, Apropos Irrwicht. Kommst du mit? Ich will zu Professor Lupin.", fragt er mich und ich nicke kurz. Gemeinsam laufen wir in Richtung seines Büros.

,,Was ist das den?", fragt Harry, als wir eintreten und eine kleine Gestalt in einem Aquarium sehen.

,,Ein Grindeloh, ist für den Unterricht morgen.", erklärt uns Lupin, ,,seid ihr nicht in Hogsmead?"

,, Wir haben beide keine Unterschrift.", erkläre ich kurz.

,, Das ist ja blöd. In Hogsmead habe ich so viele gute Erinnerungen geschaffen. Ich hoffe ihr kommt demnächst dort hin.", sagt Lupin.

,, Professor, können sie mir den Zauberspruch beibringen? Den gegen die Dementoren?", fragt Harry erneut den Professor. Meine Gedanken schweifen ab. Die beiden unterhalten sich, sehr viel, besonders viel über die Eltern von Harry. Ich liebe meinen Gedankenpalast. Ich kann mich darin selbst verlieren und höre so anderen Menschen nicht zu. Ich bin zwar anwesend, aber gebe trotzdem die Höflichkeit alleine zu reden.

Zum Abendessen hin, waren Hermine, Ron und die anderen wieder aus Hogsmead zurück. Beide erzählen wie wild über den Honigtopf und den anderen Läden. So lieb, wie die beiden sind, haben die uns sogar was mitgebracht. Nach dem Abendessen gehen wir in den Gemeinschaftsraum. Allerdings ist eine große Masse an Gryffindors vor dem Tor.

,,Die Fette Dame, sie ist weg!", ruft Ginny zu uns, als sie uns sieht.

,,Wie kann sie weg sein?", frage ich verwundert und sehe, wie ihr Bild aufgerissen wurde. Kurzerhand kommt auch Dumbledore und andere Lehrer zu uns.

,,Da oben, dort ist die Fette Dame!", findet der Hausmeister Filch die Dame wieder.

,, Augen wie der Teufel, hatte er. Und eine Seele so dunkel wie sein Name. Es war dieser Mann, Professor. Über den alle sprechen. Er ist hier! Irgendwo in der Schule! Sirius Black!",wimmert die Dame.

,, Sichern Sie das Schloss, Mr. Filch. Und der Rest von euch geht in die große Halle!", befehlt uns Dumbledore. In der großen Halle sind schon Schlafsäcke bereit. Wir ergattern uns vier neben einander. Wir werden gezwungen zu schlafen, doch wer kann es jetzt?

Ich höre wie die Lehrer reden.

,, Bemerkenswerte Leistung, finden Sie nicht? Ganz allein ins Hogwarts-Schloss einzudringen. Vollkommen unerkannt.", sagt Snape.

,,Ziemlich bemerkenswert.", antwort Dumbledore.

,,Gibt es Theorie, wie er das gemacht hat?", fragt Snape.

,, Viele. Eine unwahrscheinlicher als die andere."

,, Sie wissen vielleicht noch, wie besorgt ich vor Beginn des Schuljahres war bezüglich der Berufung von Professor -"

,, Keiner unserer Professoren wurden Sirius Black helfen in Hogwarts einzudringen. Ich bin überzeugt, dass das Schloss ein sicherer Ort ist. Und ich schicke dir Schüler nur ungern in ihre Häuser zurück."

,, Was ist mit Potter? Sollte man ihn warnen?"

,, Vielleicht. Aber fürs Erste lassen wir ihn schlafen. Wenn wir träumen, betreten wir eine Welt, die ganz und gar und gehört. Vielleicht durchschwimmen er die tiefen des Ozean oder gleitet über die höchste Wolke.",beendet Dumbledore die Unterhaltung und verließ die große Halle mit Snape. Mein Blick wandert rüber zu Harry. Er ist auch noch wach.

Bitte höre jetzt meine Gedanken.

Ich nicke vorsichtig zu ihm. Das es ja niemand auffällt.

Was sollen wir machen?

Ich gestikuliere, dass wir schlafen sollen.

Aber wenn Sirius wirklich hier ist.

Ich wiederhole die Zeichen.

,,Es wird schon alles wieder gut.", flüstere ich leise zu ihm. Er hat es Gott sei Dank verstanden. Mein Blick gleitet zum Dach von der großen Halle. Die ziert gerade ein wunderschönes Sternenbild, eine Galaxie. Ich verliere mich drin und schlafe doch ein.

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt