102. Verflucht

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,,Du nimmst das hier und überbringst es Dumbledore!", höre ich eine Stimme sagen. Etwas merkwürdiges ging hier vor. Ich wollte gerade die Tür aufschließen, als ich zwei bekannte Stimmen hörte. Trotzdem, dass diese Stimmen mir bekannt kamen, konnte ich die nicht zuhören. Teilweise wurde sehr leise geredet, ich konnte kaum was verstehen, aber alles war sehr merkwürdig. Als ich vernahm, dass ich wieder alleine auf Klo war, verließ ich meine Kabine. Wer zur Hölle war das eben und was soll Dumbledore überbracht werden? Ich schlug mir die Gedanken aus den Kopf, wasche mir die Hände und laufe zurück zu meinen Freunden. Es war eine Recht komische Stimmung am Tisch. Ein kurzer Gedankencheck erzählte mir, dass Ron offensichtlich wieder Madam Rosmerta hinterher geschaut hat, Hermine offensichtlich für Ron Gefühle entwickelt und eifersüchtig ist und Harry immer noch wütend auf Mundungus ist. Uff, gut dass ich mit Tonks geredet habe, viel bessere Unterhaltung, als wäre ich hier am Tisch geblieben.

,,Wie wär's, wollen wir's packen und zurück in die Schule gehen?", sagte Harry, als er den letzten Tropfen seiner Flasche geleert hatte.

,,Ja, bin ich auch für. Lasst uns vor dem Kamin setzen und uns auftauen.", sage ich und nahm meine Sachen. Die anderen beiden nickten, der Ausflug hatte keinen Spaß gemacht und das Wetter wurde mit der Zeit nur noch schlechter. Sie wickelten sich wieder fest in ihre Umhänge, legten ihre Schals um, zogen ihre Handschuhe an, dann gingen sie hinter Katie Bell und einer Freundin aus dem Pub und die Hauptstraße entlang zurück. Während sie durch den gefrorenen Schneematsch die Straße nach Hogwarts hinaufstapften, ein dumpfes Gefühl von Eifersüchtigkeit und Wut. Seitden Legilimentikstunden bekam ich die Fähigkeit nicht mehr unter Kontrolle. Ich konnte diese zwar geziehlt einsetzen, doch nach den Stunden, besonders der Tag danach, war vieles durcheinander. Immer wieder spürte ich Gefühle um mich Rum. Ja, es war beinahe anstrengend. Um dies zu beenden, musste ich meistens herausfinden, wer dies spürte und musste dann die Verbindung beenden. Ich schaute also meine Freunde unbemerkt an, eigentlich dachte ich, es kam von Hermine, die wütend auf Ron ist... Nein, es war Harry, der seine Miene verfinstert.

Ginny. Sie hatten sie nicht getroffen, überlegte er, weil sie und Dean mit Sicherheit in Madam Puddifoots Cafe gemütlich beieinander hockten, diesem Schlupfwinkel für glückliche Pärchen.

Mit finsterer Miene senkte er den Kopf gegen den wirbelnden Schnee und stapfte weiter. Es dauerte eine Weile, bis mir auffiel, dass die Stimmen von Katie Bell und ihrer Freundin, die der Wind zu uns trug, schriller und lauter geworden waren. Ich spähe zu ihren verschwommenen Gestalten. Die beiden Mädchen stritten sich über etwas, das Katie in der Hand hielt. Scheiße, das war die eine Stimme vom Klo!

,,Das hat nichts mit dir zu tun, Leanne!", höre ich Katie sagen, die die Stimme vom Klo war. Sie bogen um eine Kurve, dichter Schneeregen blies ihnen heftig entgegen und verhindert am schnellen gehen. Ich wollte Katie aufhalten, ich spüre ungutes! Doch dieser scheiß Schneeregen! In dem Moment griff Leanne nach dem Päckchen in Katies Händen, Katie riss es wieder an sich und das Päckchen fiel zu Boden. Und plötzlich stieg Katie in die Höhe, anmutig und mit ausgestreckten Armen, als wollte sie fliegen. Aber irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas war unheimlich … ein scharfer Wind peitschte ihr die Haare um den Kopf, doch ihre Augen waren geschlossen und ihr Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Harry, Ron, Hermine, Leanne und ich waren abrupt stehen geblieben und sahen zu. Dann, zwei Meter über dem Boden, stieß Katie einen fürchterlichen Schrei aus. Sie riss die Augen auf, aber was immer sie sehen konnte oder was immer sie empfand, machte ihr offenbar schreckliche Angst. Sie schrie und schrie, auch Leanne fing an zu schreien, fasste Katie an den Fußgelenken und versuchte sie auf den Boden herunterzuziehen. Harry, Ron und Hermine stürmten vor, um zu helfen, doch gerade als sie Katies Beine gepackt hatten, stürzte sie auf sie herab. Harry und Ron gelang es, sie aufzufangen, doch sie wand sich so heftig, dass sie sie kaum halten konnten. Deshalb ließen sie Katie auf den Boden hinunter, wo sie um sich schlug und schrie, offenbar außerstande, irgendeinen von ihnen zu erkennen. Ich  blicke mich um, weit und breit war niemand zu sehen, immer im falschen Moment!

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt