103. Zukunftsaussichten

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Auch nach meiner Geschichte beharrte sich Harry darauf, das es Malfoy war. Er musste es gewesen sein, der Madame Rosmerta verflucht hat. Hermine versuchte Harry auf Verstand zu bringen, schließlich war Draco nicht in Hogsmead. Jedesmal, wenn Draco erwähnt, wurde ich sichtlich nervös. Ein Wunder, dass sie es nicht bemerkten.

,,Das war wirklich kein besonders raffinierter Angriff, wenn man mal in Ruhe drüber nachdenkt.", sagt Ron und warf beiläufig einen Erstklässler aus einem der guten Sessel am Feuer, damit er sich setzen konnte, als wir im kuschligen Gemeinschaftraum ankamen. ,,Der Fluch hat es nicht mal ins Schloss reingeschafft. Nicht gerade das, was man narrensicher nennen würde."

,,Da hast du Recht.",sagt Hermine, stupste Ron mit dem Fuß aus dem Sessel und bot ihn wieder dem Erstklässler an. ,,Das war überhaupt nicht gründlich durchdacht."

,,Aber seit wann ist Malfoy einer der großen Denker der Welt?", fragt Harry. Weder Ron noch Hermine antworteten ihm. Tags darauf wurde Katie ins St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten und Verletzungen gebracht, und inzwischen hatte sich die Nachricht, dass sie einem Fluch erlegen war, in der ganzen Schule verbreitet, auch wenn über die Einzelheiten Verwirrung herrschte und offenbar niemand außer Harry, Ron, Hermine, Leanne und ich wusste, dass Katie selbst nicht das geplante Ziel gewesen war.

,,Oh, und Malfoy weiß es natürlich auch.", sagt Harry zu uns, die an ihrer neuen Strategie festhielten, jedes Mal Taubheit vorzuschützen, wenn Harry seine Malfoy-ist-ein-Todesser-Theorie erwähnte. Harry hatte sich gefragt, ob Dumbledore, wo auch immer er war, rechtzeitig zum Unterricht am Montagabend zurückkehren würde, doch da er nichts Gegenteiliges erfuhr, ging er zu Dumbledore, während ich bei Snape Einzelunterricht hatte. Mir war leicht flau im Magen in Gedanken daran, was sich das Wochenende abgespielt hatte. Meine Kräfte waren zu unkontrolliert nach den Übungen und es macht mich fertig. Es war meistens sehr anstrengend für mich. Auf der anderen Seite, fühlte ich mich schlecht, weil ich Draco nicht Bescheid geben konnte, dass ich diesen Montag nicht zur Eulerei kommen konnte. Doch Professor Snape sagte mir bereits nach der Stunde am Freitag, dass er am Montag die nächste Stunde machen will.

,,Guten Abend, Professor Snape.", begrüße ich meinen Lehre.

,,Guten Abend, Ellen. Wie geht es Ihnen nach einem...so aufregenden Wochenende?", begrüßt mich Snape und deutet auf den Sitz. Ich blende mittlerweile die Sache aus, dass Snape gegenüber mir sich wirklich komisch verhielt. Also antworte ich ihm normal.

,,Es war komisch, leicht bedrückend jemand unter einem Fluch zusehen. Haben Sie etwas von Katie gehört?"

,,Sie ist in St.- Mungo, mehr kann über ihren Zustand nicht sagen. Es ist ein Wunder, dass Sie überhaupt überlebt hat. Ich untersuchte diese Halskette und sie war voller schwarzer Magie. Ich habe von McGonagall gehört, unsere Stunden zahlen sich aus. Sie haben eine Erinnerung gesehen?"

,,Ja, allerdings Professor. Ich sah, wie Sie wahrscheinlich wissen, wie Katie verhext wurde von Madame Rosmerta.", sage ich.

,,Dann beginnen wir am Besten mit dem Unterricht.", er deutet, dass ich anfangen soll. So begann wieder die ganze Prozedur. Ich brauchte paar Anläufe, um eine Erinnerung von Professor Snape zusehen. Es war mir leicht unangenehm in seinen Erinnerungen zuwühlen.

Diesmal stehe ich direkt hinter Snape, der gerade Mal 11 Jahre sein musste. Wir waren den von Kerzen erleuchteten Haustischen und Reihen von gebannten Gesichtern zugewandt. Professor McGonagall sagte gerade: ,,Evans, Lily!" Ich seh ein wunderschönes Mädchen, mit langen dunkelroten Haaren, mit zittrigen Beinen nach vorne gehen und sich auf den wackligen Stuhl setzen. Professor McGonagall ließ den Sprechenden Hut auf ihren Kopf sinken, und kaum eine Sekunde nachdem er das dunkelrote Haar berührt hatte, rief der Hut: ,,Gryffindor!" Ich höre, wie Snape leise stöhnte. Lily nahm den Hut ab, gab ihn Professor McGonagall zurück und eilte zu den jubelnden Gryffindors, doch unterwegs warf sie einen Blick zurück zu Snape, und ein trauriges leichtes Lächeln lag auf ihrem Gesicht. Ich sehe einen jungen Sirius aufrücken, um ihr auf der Bank Platz zu machen. Sie blickte ihn kurz an, schien ihn wiederzuerkennen, verschränkte die Arme und kehrte ihm entschieden den Rücken zu. Weitere Namen wurden aufgerufen. Ich sehe, wie Lupin, Pettigrew und Harry's Vater sich zu Lily und Sirius am Gryffindor-Tisch gesellten. Endlich, als nur noch ein Dutzend Schüler auf die Häuser verteilt werden mussten, rief Professor McGonagall Snape auf. Ich begleite ihn zu dem Stuhl und beobachtete, wie er sich den Hut aufsetzte. ,,Slytherin!", rief der Sprechende Hut. Und Severus Snape ging hinüber auf die andere Seite der Halle, fort von Lily, dorthin, wo die Slytherins ihm zujubelten, wo Lucius Malfoy, mit einem schimmernden Vertrauensschülerabzeichen an der Brust, ihm auf die Schulter klopfte, als er sich neben ihn setzte .

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt