96. Dracos Geheimnis

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Nach dem Abendessen laufe ich wieder zur Eulerei. Ich war froh, dass Harry, Ron und Hermine vergessen haben, dass ich zu Spät zu Verteidigung gegen die dunklen Künste gekommen bin und das mit Draco. Momentan weiß ich, wie sehr Harry Draco hasst, also brauche ich keine dummen Kommentare von ihm. Aber anscheinend will Draco mit mir reden.
Als ich oben im Turm angekommen bin, war ich alleine. Da mein Marsh noch immer nicht da war, streichel ich ein wenig Pigwidgeon und Hedwig.

,,Du bist ja wirklich gekommen.", höre ich Draco reinkommen.

,,Ich halte mein Wort.", antworte ich ihm kurz und setze mich auf den Fenstersims.

,,Also kann ich dir vertrauen?", fragt er nach und schaut aus dem Fenster hinaus, zum Mond.

,,Ehrenwort.", sage ich und schaue zu ihm hoch. Draco wirkt älter, mitgenommen und fertig. Nicht mehr das nervige Kind, was alles besser wusste uns damit angab aus einer reinblütigen Familie kommt. Klar, heute macht er immer noch viele Bemerkung, aber ich würde behaupten, es weniger geworden.

,,Ich erzähle dir, mein Geheimnis, wenn du mir erzählst, was während der Unterrichtstunde mit dir passiert ist und warum Snape so nachsichtig mit dir ist."

,,Einverstanden.", sage ich und halte meine Hand hin. Er ist leicht verwirrt und nimmt meine Hand. ,,Oh, Tschuldigung. Ist ein Muggelding. Man gibt sich die Hand als versprechen."

,,Oh verstehe. Du fängst an."

,,Nun gut. Anders scheinst du mir ja nicht zu vertrauen. Eigentlich müsste ich dir nicht vertrauen können, doch ich sehe das Gute in fast jedem Menschen.", fange ich an und wollte gerade weiter reden, als mich Draco unterbricht.

,,Du sahst in mir noch nie das Gute, also warum jetzt?", fragt mich Draco und stützt sich dabei an den Fensterrahmen ab.

,,Du fingst an, mit mir ein wenig normaler zusprechen. Du sagtest auf einmal Ich schreibe mit meine Mutter vorher hast du mich beinahe wie Dreck behandelt. Jeden hast du wie Dreck behandelt, der kein Slytherin war.", sage ich aufrichtig. ,, Aber Draco ... Ich spüre, dass es dir nicht gut geht. Ich weiß, es sind gerade echt komische Zeiten und ich sehe es, dass dich was belastet."

Es war eine Weile Stille. Mittlerweile saßen wir beide auf dem Fenstersims und baumelten Füße auf der anderen Seite runter. Gemeinsam starren wir in die Sterne.

,,Ich habe zweimal den Cruciatus-Fluch abbekommen. Ich weiß nicht genau, was hier für Gerüchte herum kursieren, aber ich bekam einmal den Fluch auf den Friedhof ab, als Voldemort auferstanden ist. Und jetzt vor den Ferien im Ministerium von Bellatrix Lestrange. Der Schmerz war so folternt, dass ich sterben wollte. Ich konnte nicht mehr. Als ich die Bilder im Unterricht sah, habe ich wieder die Schmerzen gespürt am ganzen Körper. Ich habe selbst mein Geschrei wieder gehört. Es hat mich fertig gemacht. Solche Schmerzen wünsche ich nicht meinem größten Feind.", töte ich die Stille, dabei schaute ich nur in die Sterne. Als ich Voldemort erwähnte, drehte sich Draco zu mir und schaute mich an, doch ich schaute weiter nach vorne.

,,Du nennst ihn bei Namen?", fragt er vorsichtig nach.

,,Ich habe vor ihm Angst, ja. Aber man sollte nicht den Namen fürchten.", sage ich und schaue ihn nun auch an. ,,Du bist jetzt auch ein Todesser, oder? Wie du dir dauernd an den Arm fässt, dein Hemd nie hoch ziehst. Wurdest du gezwungen?"

,,Er war sauer. Sauer auf mein Vater, weil er die Prophezeiung nicht geholt hat. Dann wurde mein Vater auch noch gefangen genommen. Teilweise wollte er, dass ich an seine Stelle rutschte, andernfalls will ich mein Vater stolz machen.", sagt er ohne mich anzuschauen. ,,Aber bitte sag es wirklich keinem."

,,Ich schwöre mit meinem Daseins.", antworte ich, ,,Tut es manchmal weh?"

,,Es brennt manchmal. Wahrscheinlich, wenn der dunkle Lord jeden zu denen holt. Es geht aber."

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt