91. Tonks Patronus

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,,Kann Harry nicht einmal Malfoy in Ruhe lassen?", verdreht Hermine genervt die Augen und faltete ihre Zeitung wieder zusammen.

,,Ich mein, wir sollten ihn im Auge behalten, aber so exzessiv?", frage ich in die Runde.

,,Es wird auch langsam zuviel. Harry fliegt sonst noch auf!", überlegt Ron laut.

Wir waren nicht mehr weit vom Bahnhof von Hogsmead entfernt, doch Harry tauchte einfach nicht auf. Wir entschlossen, die Sachen von Harry ebenfalls mit rauszunehmen.

,,Geht schonmal vor. Ich warte, vielleicht kommt Harry noch.", sage ich und gebe meine Sachen den anderen mit. Ich wartete eine Weile, der Zug scheint auch mittlerweile leer zu sein. Der Bahnsteig leerte sich langsam aber sicher, den die meisten gingen zu den Kutschen.

,,Hey, El. Du siehst mittlerweile besser aus.", höre ich eine bekannte Stimme hinter mir. Tonks!

,,Hey, danke. Was machst du hier?", frage ich sie.

,,Bin hier vom Ministerium stationiert worden. Alles höhere Sicherungsmaßnahmen. Auf wen wartest du?", fragt mich Tonks zurück.

,,Auf Harry. Er wollte Mal wieder Malfoy nachspionieren.", antworte ich verzweifelt und schaue auf ein Abteil, wo sich gerade die Jalousien runtergefahren haben, ,,Willst du da Mal reinsehen? Schließlich ist es dein Job. Und ich glaube, der Zug fährt gleich los."

Tonks reagierte sofort und sprintet in den Zug hinein. Kaum war sie drin, läuft Malfoy aus der anderen Seite hinaus.

,, Malfoy!", ermahne ich ihn. Kurz zuckte er zusammen, schaut mich an und lief weiter. Er hat definitiv irgendwas mit Harry gemacht, gut das ich Tonks reingeschickt habe. Ich laufe vor Aufregung den Bahnsteig hoch und runter, da sich langsam der Zug in Bewegung setzt. Was ist, wenn Tonks Harry nicht findet, wegen dem Tarnumhang? Doch kaum habe ich meine Gedanken ausgesprochen, sprangen sie aus dem Zug.

,,Gott Harry, deine Nase. Soll ich die -?", frage ich ihn, als ich ihn ansah. Seine Nase war leicht angeschwollen, gebrochen und blutete heftig.

,,Ja bitte.", antwortet er kurz.

,,Episky!", zaubere ich seine Nase wieder heile, es machte ein leises Knack und die Nase saß wieder richtig.

,,Dann Mal los hoch zum Schloss.", sagt Tonks und zieht uns mit den Weg hoch.

,,Habt ihr meine Sachen?", fragt mich Harry.

,,Ja die anderen haben unsere Sachen mitgenommen.", antworte ich. In dem Moment zaubert Tonks einen Patronus und schickt ihn los zum Schloss. ,,Warum schickst du dein Patronus los?"

,,Ich gebe im Schloss Bescheid, dass ich dich habe, sonst machen sie sich Sorgen. Komm jetzt, wir sollten lieber nicht trödeln.", erklärt Tonks. Ihr Patronus war definitiv ein Werwolf. Klappen deswegen die Kupplungsversuche von Molly nicht, ist Tonks in Remus verliebt?

,,Ich bin jetzt in Hogsmeade stationiert, um die Schule zusätzlich zu schützen.", sagt Tonks.

,,Bist du die Einzige, die hier stationiert ist, oder -?", fragt Harry.

,,Nein, Proudfoot, Savage und Dawlish sind auch hier."

,,Dawlish, dieser Auror, den Dumbledore letztes Jahr angegriffen hat?"

,,Genau."

Sie stapften den dunklen, verlassenen Weg hoch, den frischen Kutschenspuren. Wir sprachen den Weg kaum. Tonks hat sich doch sehr verändert. Letztes Jahr war sie neugierig gewesen, so sehr, dass es manchmal ein wenig nervte, sie hatte gern gelacht, hatte Witze gemacht. Jetzt schien sie älter und viel ernster und zielbewusster. War das alles eine Folge der Ereignisse, die im Ministerium geschehen waren? Tonks und ich haben doch über die Ferienwochen viel geredet und ich hab es ihr angemerkt, dass sie sich viel Schuld gibt, bei allem. Sie habe wohl getrödelt beim Eintreffen, sie hätte nicht nur Sirius Tod verhindern können, sondern auch mein Crucio Fluch, den ich ertragen musste. Ich musste mehrmals ihr versichern, dass es nicht ihre Schuld war. Er hatte den unangenehmen Gedanken, dass Hermine ihm vorgeschlagen hätte, etwas Tröstendes über Sirius zu ihr zu sagen, dass es wirklich nicht ihre Schuld war, aber er konnte sich nicht dazu durchringen. Und so wanderten sie weiter schweigend durch die kalte Nacht, während Tonks' langer Umhang hinter ihnen auf dem Boden wisperte. Harry und ich, die hier immer mit der Kutsche gefahren waren, hatten uns nie zuvor klar gemacht, wie weit Hogwarts eigentlich vom Bahnhof Hogsmeade entfernt war. Zu unsere großen Erleichterung sah er endlich die hohen Säulen zu beiden Seiten des Tores, auf denen jeweils ein geflügelter Eber saß. Mir war kalt, ich war hungrig, und Harry hatte es recht eilig, diese ungewohnte, düstere Tonks hinter sich zu lassen, da ich einmal seine Gedanken gehört habe. Er denkt ziemlich düster über Tonks, aber ich glaube, Harry ist einfach nicht im Stande irgendwas gefühlsmäßig zu verstehen. Doch als er die Hand ausstreckte, um die Torflügel aufzustoßen, bemerkte er, dass sie mit einer Kette verschlossen waren.

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt