87. Ferien

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,,Du hast schon zweimal den Cruciatus-Fluch ausgehalten?", sagt Gellert Grindelwald vor mir. Er wirkte ein wenig stolz. Tatsächlich hat mich Dumbledore paar Tage später abgeholt und wir reisen gemeinsam nach Azkaban. Ich fing an, über die letzten Monate, ja gut ein ganzes Jahr darüber zureden.

,,Anscheinend...Bist du deswegen stolz auf mich?", frage ich zögerlich.

,,Ja natürlich. Du stehst noch vor mir und das mit vollem Menschenverstand. Ich habe hier schon einige erlebt, die keinen so vollen Verstand hat.", überlegt Grindelwald laut, ,,Aber wieso kams du über die ganzen Monate nicht mich besuchen?"

Ich zucke mit den Schultern. Ich hatte nicht wirklich die Antwort. Meistens kam immer etwas dazwischen. Nebenbei kam gerade der mächtigste dunkle Magier wieder an die Macht und ich hatte einige Probleme mit Umbridge, die mich niemals hätte gehen lassen würden.

,,Wer ist eigentlich meine Mutter?", platzt es aus mir heraus. Mir schwelgt die Frage so lange schon auf der Zunge, gar im Gedächtnis. Sie müsste doch noch in Freiheit leben, oder ist sie ebenfalls eingebuchtet?

,,El, das kann ich dir nicht sagen."

,,Wieso nicht? Ich hab das Recht zu erfahren, wer meine Mutter ist!"

,,Ich wollte es dir noch sagen, aber ich befürchte, dass du sie kennenlernen könntest und sie wollte nie mehr als das Kind austragen. Sie will dich nicht kennenlernen.", sagt Gellert vorsichtig. Ich merke, wie meine Augen sich mit Tränen füllen.

,, Aber, woher willst du es wissen? Vielleicht hat sie die Meinung geändert? Ich muss ja nicht sagen, dass ich ihre Tochter bin.", stammel ich vor mich hin. Nebenbei lief ich die Zelle immer wieder hoch und runter.

,,Och El, die ZAGs Prüfungen haben dir doch gezeigt, dass du schlau bist. Sieh dich an, man erkennt dich.", lacht Grindelwald beinahe. Ich schaue ihn mit einem finsteren Blick an. Ich könnte seine Gedanken lesen, dann find ich es heraus.
Nichts.

,,Du brauchst nicht versuchen die Gedanken zulesen. Okklumentik wurde dir doch beigebracht.", merkt Grindelwald an, ,,Du hast gut ohne mich oder auch deiner Mutter gelebt. Warum interessiert es dich?"

,,Weil es meiner Familie ist? Vielleicht brauche ich eine Familie? Eine Familie, die mir gehört, nicht meinen Freunden! Ich will ein normales Kind sein!"

,,Du bist kein Kind mehr! Du brauchst niemanden. Du wurdest dafür geboren, meine Linie fortzusetzen! Da ist keine Liebe oder Familie nötig.", wird er lauter und meine Tränen werden dicker. Ich klopfe wild an die Tür, ich will hier raus!

~

Ohne Worte, lässt mich Dumbledore wieder vor die Türe der Weasleys nieder. Ich kehre ein ohne ein Wort zusagen und ging direkt in das Zimmer der Weasleys, legte mich ins Bett und starre die Wand an. Ich bin depremiert. Habe ich keine Familie verdient? Wieso trifft auch alles auf mich ab. Das Leben ist unfair.

~

Die nächsten Wochen waren Recht ereignislos. Ich zog mich sehr lange zurück, bis mich Harry doch irgendwann mit Quidditch überreden konnte. Er wollte nicht, dass Hermine mitspielt, da sie echt schlecht war. Quidditch brachte mich doch ziemlich auf andere Gedanken, auch die anderen gaben das Beste, mich nicht an Sirius Tod oder mein Besuch bei meinem Vater zuerinnern. Es lief ganz gut, wären da nicht die ganzen Verbrechen, die täglich im Propheten standen. Täglich verschwanden Zauberer, das Todesmahl taucht überall auf, Scrimgeour war jetzt der neue Zaubererminister und Fugde wurde entlassen. Wirklich jeden Abend waren welche vom Orden da und bereden die Taten. Oftmals vergaßen sie mich im Wohnzimmer und ich hörte denen zu, doch irgendwann hatten die mich im Kopf und schickten mich früher hoch ins Bett. Im Bett hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Auch Harry dachte Abends viel nach. Um uns abzulenken, versuchte er mir Zauberschach beizubringen. Leider bis dahin sehr erfolgslos, da ich mir die Schritte nicht merken kann. Jedenfalls konnte Harry sich einige Siege einschreiben, sonst verliert er ja ständig gegen Ron. Dann hatten Harry und ich endlich Geburtstag und wir feierten mit den Weasleys, Fleur, Tonks und Remus.

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt