123. Rückendeckung

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Snape sah sich um. Er wusste, Harry war hier, er wusste auch, dass er wieder unterm Tarnumhang war. Er drehte sich zu mir.

,,Halt uns den Rücken frei.", flüstert er mir ins Ohr. Ich wollte vor Panik den Kopf schütteln, doch es die Blicke der anderen Todessern machten mich nervös. Sie wussten nicht, was für Anweisungen Snape gibt, aber wenn es wirklich Anweisungen waren, musste ich ihn gehorchen, also nickte ich langsam.

,,Raus hier, schnell.", sagt Snape. Er packte Draco am Genick und drängte ihn vor den anderen durch die Tür. Greyback und die beiden untersetzten Geschwister folgten ihnen, Bruder wie Schwester aufgeregt keuchend. Als sie durch die Tür verschwanden, blieb ich hier. Ich musste Harry aufhalten, der, wie ich ihn kenne, vor Wut brennt.
Gerade als der Todesser mit dem brutalen Gesicht als Letzter den Turm verließ, warf Harry den Tarnumhang ab. Er zückte sofort den Zauberstab, den ich entriss. Die Tür viel zu.

,,Was stimmt nicht mit dir?!", schreit mich Harry an.

,,Harry nicht so laut."

,,Nein! Du hast Dumbledore getötet!"

,,Hab ich nicht..", sage ich leise. Doch habe ich. Ich habe gut dazubeitragen.

,,Ich wusste es. Das ganze Schuljahr warst du schon komisch!", schreit mich Harry an ,,Du bist eine Verräterin!"

Er entreißt mir wieder seinen Zauberstab und rannte aus der Tür hinaus.

,,Nein! Nicht Harry!", schreie ich und renne hinterher. Ich mache auch gar nichts richtig. Tränen wische ich immer wieder weg, während ich die Treppen hinter Harry runterrenne. Immer zwei auf einmal. Panische Angst zerrte mich und auch Harry.

,,Harry! WARTE!", schreie ich immer wieder. Ich wollte ihn aufhalten, es erklären, doch eigentlich weiß ich gar nichts mehr. Er übersprang die letzten zehn Stufen der Wendeltreppe und ich machte es ihm nach. Ich hatte ihn eingeholt! Doch wir blieben mit erhobenem Zauberstab stehen, wo er gelandet war: Der spärlich beleuchtete Korridor war voller Staub; die halbe Decke schien eingestürzt zu sein und vor ihm tobte ein Kampf, doch während wir noch herauszufinden versuchte, wer gegen wen kämpfte, hörte er die verhasste Stimme rufen: ,,Es ist vorbei, Zeit zu gehen!", und sah Snape am anderen Ende des Korridors um die Ecke verschwinden. Snape und Draco schienen sich unversehrt einen Weg durch das Kampfgetümmel gebahnt zu haben. Als Harry ihnen hinterherstürmte, löste sich einer der Kämpfer aus dem Durcheinander und schoss auf ihn zu: Es war Greyback, der Werwolf. Ehe Harry seinen Zauberstab heben konnte, hatte er sich auf ihn gestürzt. Harry fiel hintenüber.

,,Petrificus Totalus!", wirke ich auf Greyback vor Panik. Ich kann nicht noch einen an ihn verlieren, auch wenn mich alle hassen. Harry schiente Greyback von sich hinunter. Fragend schaut er sich um und sah mich. Er sieht mich hasserfüllt an. Aufeinmal fliegt ein grüner Lichtstrahl an mir vorbei, Harry duckte sich. Ich drehe mich um. Da lagen zwei Körper, mit dem Gesicht in einer Blutlache, doch ich hatte keine Zeit, genauer hinzuschauen. Ich drehe mich wieder zu Harry zurück, er darf Snape nicht bekommen. Vor mich sah ich jetzt rotes Haar wie Flammen auflodern: Ginny steckte mitten im Kampf mit dem plumpen Todesser Amycus, der unablässig Flüche nach ihr schleuderte, denen sie ein ums andere Mal auswich: Amycus, der den Zeitvertreib genoss, kicherte: ,,Crucio - Crucio - du kannst nicht ewig tanzen, hübsches -"

,,Impedimenta!",schreit Harry. Sein Zauber traf Amycus in die Brust: Er quiekte vor Schmerz wie ein Schwein, wurde von den Füßen gerissen und krachte an die Wand gegenüber, rutschte daran herunter und verschwand hinter Ron, Professor McGonagall und Lupin außer Sicht, die jeder mit einem anderen Todesser kämpften. Noch weiter hinten sah ich Tonks mit einem riesigen blonden Zauberer ringen, der Flüche kreuz und quer durch die Gegend schoss, so dass sie von den Wänden ringsumher abprallten, Steine bersten und das nächste Fenster zerspringen ließen -

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt