68. Neugier

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Kurz vor Fünf Uhr Nachmittags lief ich gemeinsam mit Harry in Richtung den Kerkern. In der Eingangshalle trifft Cho auf uns.

,,Harry, können wir kurz reden?", fragte sie leicht verweint.

,,Ich geh schonmal.", sage ich. Schließlich verstand ich den suchenden Blick von Cho, dass sie gerne alleine reden würde. Ich ging also alleine die Treppen zum Kerker hinunter und klopfe an der Türe zu Zaubertränke. Mit einem Schwung öffnet Professor Snape die Tür.

,,Wo ist Potter? Kommt der jetzt auch noch zu spät?", fragt er leicht genervt.

,,Er wollte vorher noch auf Toilette gehen, Sir.", lüge ich ihn schnell an. Professor Snape winkte mich rein und bat mich zu setzen. Das Klassenzimmer wirkt noch dunkler und klammer, als sonst bei normalen Stunden. Beim Pult vorne schwebt das Denkarium von Dumbledore. Hat Snape das Instrument ausgeliehen, um die Visionen gegebenenfalls noch einmal anzusehen?

,,Miss, Sie haben sich bestimmt schon gefragt, warum ich Sie ebenfalls bitte herzukommen, nicht wahr?", fragt mich Snape und ich nicke leicht.

,,Ich denke mal, weil es das Gegenstück von Leglimentik ist und es einfach zu einem guten Leglimentor ist?", frage ich scharf nach.

,,Es erstaunt mich, wie schlau sie jedoch sind. Dazu kommt aber auch noch die Bitte von Dumbledore, da Sie eine Verbindung zum Dunklen Lord haben."

,,Was soll das für eine Verbindung sein? Meine Prophezeiung?", frage ich und er schreckt ein wenig zusammen.

,,Woher wissen Sie von der Prophezeiung?", fragt er scharf nach.

,,Meine nichtssagende Träume, die die Zukunft und Vergangenheit erzählen.", verdrehe ich leicht die Augen.

,,Wie siehts mit ihrer Leglimentik aus? Wie weit haben Sie es sich beigebracht?", fragt mich Snape, während er sich etwas aufschreibt.

,,Wortlos mit Blickkontakt natürlich. Alles wesentliche habe ich rausgelesen und mir beigebracht. Habe dort keinerlei Probleme, denke ich.", sage ich mit kurzer Überlegung.

,,Dann lesen Sie mir jetzt meine Gedanken.", fordert er mich auf.

Die Katzen von Umbridge sind nervig.

,,Ja, ich mag die Katzen auch nicht sonderlich.", antworte ich. Snape schien nicht besonders überwältigt zu sein, er notiert sich leise etwas auf. In dem Moment klopft Harry an.

,,Sie kommen zu spät Potter. Nun, haben Sie geübt?", begrüßte Snape Harry. Natürlich log Harry mit einem "Ja", das erkennt selbst ein Blinder. Er war sichtlich aufgewühlt, wahrscheinlich lief das Gespräch mit Cho nicht sonderlich gut. Snape forderte sofort, Harry solle den Zauberstab rausholen und zeigen, dass er geübt hat. Doch in dem Moment schlägt jemand die Tür ruckartig auf, ich erschrak mal wieder und ließ ein kleines Schrei von mir. Es war Draco Malfoy, der reinkam. Er schaute kurz zu uns, verwirrt, warum wir hier waren.

,,Professor Snape, Sir - Oh - Verzeihung.", sagte Draco. So höflich habe ich ihn noch nie gehört.

,,Schon gut Draco. Was gibt es?", fragt Snape nach.

,,Es geht um Professor Umbridge, Sir - Sie braucht Ihre Hilfe. Man hat Montague gefunden. Sir er war in eine Toilette im vierten Stock eingezwängt.", erklärt Draco.

,,Schön und gut, Potter, Ellen, wir werden die Lektion morgen Abend fortsetzen.", erklärt Professor Snape und lief mit Draco Malfoy davon.

,,Nun komm Harry.", fordere ich Harry auf. Ich stand bereits an der Tür, doch Harry war fokussiert auf das Denkarium.

,,Nur ein kurzen Moment. Bleib mal an der Tür stehen und warne mich.", sagt Harry.

,,Harry! Nein! Komm jetzt!", ich wollte kein Ärger bekommen und offensichtlich war dort eine Erinnerung drin, die sehr privat war. Sonst wäre Harry nicht so fokussiert drauf.

,,Das Licht erinnert mich an mein Traum im Ministerium.", sagt Harry und schon war sein Kopf im Denkarium. Man Harry! Ich wippe auf einen Bein auf das andere. Ich will nicht erwischt werden, nicht von Snape. Ich will mir meine Note nicht verspielen. Es fühlte sich an, wie Stunden, die er in dem Instrument drinnen waren und Snape tauchte nicht auf. Ich habe mich mittlerweile auf den klammen Boden der Kerker hingesetzt, solange war Harry bereits drin. Ich wollte nicht gehen, doch ihn verteidigen wollte ich auch nicht. Ich weiß nicht, warum ich hier warte, oder auf was ich warte. Ich werde so oder so eine Strafe bekommen, weil ich ihn nicht von abgehalten habe. Ich lehne mein Kopf an die nassen Wände und schließe die Augen. Ich bin froh, nicht im Slytherin zu sein. Ist echt ungemütlich hier, hier möchte ich kein Schlafplatz haben.

,,Ellen!", höre ich Snapes Stimme und energische Schritte. Oh, seit wann nennt er mich wirklich nicht mehr beim Nachnamen? Schneller als ich gedacht habe, stehe auf. Mein Kreislauf meldete sich, dass ich zu schnell aufgestanden bin. Mir wurde kurz schwarz vor Augen.

,,Was machen Sie noch hier? Sie sind weit weg vom Gryffindor-Turm.", stellte Snape beachtlich fest.

,,Harry ist in Ihrem - nein in Dumbledores, aber wahrscheinlich eine Erinnerung von Ihnen drin. Ich wollte ihn aufhalten. Es ist zu privat, doch Sie kennen den Sturkopf.", plabbert es aus mir raus.

,,Und warum sind Sie noch hier unten? Gehen Sie.", sagt er.

,,Entschuldigen Sie mich, Professor.", sage ich leise und ging hoch. Fragwürdig. Seit wann ist Snape nett zu mir? Egal, ich habe hier keine Punkte abgezogen bekommen, auch wenn Gryffindor wahrscheinlich eh keine Punkte mehr hat. Ich schau schon gar nicht mehr auf die Gläser für die Hauspunkte. Tut eh nur weh, das anzusehen.

,,Wieso bist du schon wieder zurück? Wo ist Harry?", fragt mich Ron, als ich in den Gemeinschaftsraum eintrete.

,,Harry hielt es für gut in die Vergangenheit von Snape einzutauchen. Er bekommt wahrscheinlich gerade Ärger.", sage ich und setze mich zu denen am Tisch.

,,Wie?", fragt Ron weiter.

,, Snape hat das Denkarium von Dumbledore und anscheinend war da noch irgendwas drin. Harry fand es für gut einzutauchen.", erklare ich.

,,Wieso konnte er überhaupt reingehen?", fragt nun Hermine, als sie von ihren Büchern aufschaut.

,,Draco kam rein, im Auftrag von Umbridge. Anscheinend wurde Montague in einer der Toiletten gefunden. Er war anscheinend sehr verwirrt.", sage ich.

,,Montague wurde gefunden?", fragen die Zwillinge gleichzeitig hinter uns.

,,Ja, im vierten Stock, eingequetscht auf der Toilette.", antworte ich denen.

,,Weiß man schon, wer ihm das angetan hat?", fragt Fred nach und musste sich ein Lachen zurückkneifen.

,,Nein, sie wissen es nicht. Anscheinend ist er so verwirrt, dass dafür Snape extra gerufen wurde. Wahrscheinlich sagt er kein Wort.", sage ich. Fred und George Lachen nun um die Wette. In dem Moment hören wir die Portaltür öffnen - Harry kam rein.

,,Bekomme keine Okklumentik Stunden mehr.", sagte er trüb und ging in Richtung Schlafsaal.

,,Und...und was mit mir?", frage ich schnell, doch Harry zuckt nur mit den Schultern. Okay, ich hatte gehofft, dass ich ebenfalls hin muss. Ich kann Snape nicht sonderlich leiden und er mich auch nicht, warum solle ich also freiwillig dort unten meine Zeit absitzen.

Who's the chosen one? - through the years with the golden trioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt