20. Ich habe da so einen Trick

116 13 0
                                    

Lease On Life - Andy Grammer

——————

Wir spielten noch eine weile. Kurze Zeit hatte ich wirklich Angst zu verlieren, aber irgendwie schaffte ich es immer wieder auf Gleichstand zu kommen. Ob er das alles nur mit Absicht machte, um das hier interessanter zu machen und mir einen kleinen funken von Hoffnung zu geben konnte ich nicht sagen. Er war halt einfach verdammt gut und das wusste er. Wir unterhielten uns auch noch ein wenig. Naja zu richtigen Unterhaltungen kam es nie, denn irgendwann begann er mit mir zu flirten und dann wurde ich verlegen rot. Es war immer widere das gleiche und ich hasste mich selbst dafür, das er, das ein Mensch so einen Wirkung auf mich haben kann.

Harry hatte bereits all seine Kugeln versenkt und spielte jetzt nur noch auf die Acht. Ich hatte noch zwei meiner Halben übrig, aber schaffte es beide noch in der selben Runde zu treffen. Also war es jetzt ein Kopf an Kopf rennen.

„Nervös?" fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem schelmischen Grinsen. Ich schüttelte selbstbewusst den Kopf und verbarg meine wirklich wirklich große Unsicherheit. Beim letzten Schuss eierte ich immer rein bisschen rum. Das war auch schon früher so, also konnte ich nur noch hoffen das Harry auch etwas länger brauchte um die Kugel zu versenken. Dann hatte ich eventuell noch eine Chance.

„Davon träumst du wohl." schob ich zurück und damit begann Harry sich der 8 zu widmen. Ich schaute gespannt zu wie er am Tisch platz nahm und sich solange bewegte bis er sich sicher war, richtig zu stehen. Er schoss. Verfehlt.

Ohne Absicht begann ich breit zu lächeln, aber verkniff es mir gleich wieder als Harry mich ansah. Er funkelte mich warnend an und ich setzte eine gespielt traurige Miene auf. Dann machte er mir platz und auch ich legte mein Visier auf die Kugel.

„Ich sollte dich schon einmal vorwarnen: ich bin ein verdammt schlechter Verlierer, aber ein noch schlimmere Gewinner. Falls, nein weißt du wenn ich dan gewonnen habe werde ich unerträglich sein." sagte ich ihm lachend und machte mein eines Auge zu um die Queue besser zu bewegen.

„Ich denke ich werde es schaffen mit beiden fertig zu werden. Ich habe da so einen Trick." erwiderte er nur und ich lachte ein wenig. Er hatte ja keinen Ahnung was für ein kleines Kind ich war, wenn ich verlor. Meistens setzte ich einfach eine Schnute auf, die selbst mein kleiner Bruder nicht topen konnte, dann begann ich den Gewinner in Grund und Boden zu debattieren warum sein gewinn in voller Hinsicht geschummelt war und ich eigentlich gewonnen hatte und falls das alles immer noch nicht geklappt hat, tja, dann fing ich einfach an zu heulen. Ja so war ich. Ein Typ in den Zwanzigern, der den Charakter eines Kindergartenkindes hatte.

„Also ich schätze deine Zuversicht sehr, aber gegen mich hättest du keine chance. Selbst bestechen hilft da nicht mehr. Kein Eis der Welt hat mich je beruhigt."

„Nun, ich dachte eher an etwas mehr... Körperliches." antwortete er schamlos und schon wieder, schon wieder brachte mich die scheiße aus dem Gleichgewicht. Ich drehte mich zu ihm um.

„Festhalten läuft da auch nicht." probierte ich mich dumm zu stellen und schluckte. Ich hoffte er meinte das, ich hoffte er meint das, ich hoffte er meint das.

„So ähnlich." Harry kam ein paar Schritte auf mich zu, blieb vor mir stehen und schaute zu mir runter. Meine Augen waren genau auf der höhe seiner Lippen. Er strich mir langsam die Haare aus dem Gesicht, aber ließ zu meinem missfallen seine Hand dann wieder fallen und berührte mich auch in kleinster anderer weise. Er starrte mich einfach nur an. Das glitzern in seinen Augen, die gleichzeitig auch so dunkel waren, nahmen mich so komplett ein. Ein Zeit lang passierte rein gar nichts. Nur sein Atem war zu hören und mit Sicherheit meinen viel zu schnellen Herzschlag.

Dann kam er mir so nah und in diesem Moment war ich mir so sicher er würde mich küssen. Ich hatte bereits meine Augen geschlossen, mein Kinn nach vorne gereckt, als ich seinen Atem wieder an meinen Ohr spüren konnte.

„Willst du dann spielen? Wenn ich gewinne möchte ich so viel Zeit wie möglich ausnutzen." flüsterte er und grinste in sich hinein. Arsch.

Eingeschnappt drehte ich mich um und spürte wie sich Harry erfolgreich abwendetet. Ich zögerte es nicht länger hinaus und schoss einfach. Wie hieß es noch so schön? Nicht lang schnacken, Kopf in Nacken.

Ich drehte mich um, schaute gar nicht was passierte, da ich mir so sicher war das ich traf und konnte dann tatsächlich dan klackern einer Kugel hören. Anhand Harry überraschten Gesichtsausdruck konnte ich ablesen, das ich wohl gewonnenen hatte. Nichts mit wenn ich gewinne.

„Wie war das noch mit dem du machst das ganz falsch?" fragte ich ironisch und grinste so breit wie noch nie. Ich glaubte es nicht: ich hatte gerade gegen einen Prinzen im Billard gewonnen und hatte jetzt einen Wunsch bei ihm frei. Ach warum war das Leben nicht immer so einfach?

„Ich muss zugeben das du sehr gut gespielt hast. Aber mein Gott.... Ich bin einfach nur froh das du endlich fertig bist. So ersparst du mir diesen Filmartigen Tischfeger wo ich alle Kugel weg kicken müsste." sagte er und ich schaute kurze Zeit verwirrt drein. Doch das erschloss sich in den nächsten zwei Sekunden in denen Harry auf mich zu sprang und mich so intensiv küsste das ich es selbst nich richtig glauben konnte. Seine Hände schoben sich sofort an meinen Arsch und packten zu, meine wuschelten durch seine Haare und machten aus ihnen ein wunderschönes, gut riechendes Vogelnest.

Seine Zunge war schnell mit im Spiel und erkundete jeden Zentimeter in meinem Mund. Schließlich hob er mich einfach hoch, als ich schon ungeduldig mein Becken gegen seines rollen ließ. Es setzte mich auf den Billardtisch und stellte sich dann zwischen meine Beine. Ah, das meinte er mit dem Tischfeger dem ich ihm ersparte.

You could never love me the way you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt