24. Nichts von Bedeutung

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Demons - Imagine Dragons

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„Mr President, dürfte ich ihnen meinen Sohn vorstellen? Das hier ist unser Kronprinz Harry Styles, mein Sohn und zukünftiger Regent unseres Landes." stellte der König Harry vor, der monoton lächelte. Er reichte dem Präsident die Hand und begrüßte ihn einmal freundlich.

„Es freut mich sehr sie kennenzulernen. Man hört ja so einiges über sie in den Nachrichten." sagte der Politiker etwas angespannt und ich konnte den Gedanken nicht loslassen das er ihn verurteilen wollte. Harry verzog seine Miene für einen kurzen Moment, aber setzte schnell das gekünstelte Lächeln wieder auf.

„In der tat, doch ich versuche solche Gerüchte natürlich mit alles in meiner Macht stehenden zu vermindern. Und natürlich sind sie das: Gerüchte."

„Das ist schön zu hören." erwiderte er und blitzte ihn noch einmal mit einem bösem Blick zu. Ich würde wirklich gerne wissen welche Gerüchte dem Präsidenten so missfielen. Natürlich waren auch mir die neusten Schlagzeilen bekannt und sein Image als Playboy (ein Umstand der sich nun wirklich als falsch erwiesen hat), aber bisher war das bei jeden zukünftigen Monarchen schon einmal aufgetreten. Es war ein normaler Umstand und etwas was einfach im Sande verlaufen sollte.

„Und das ist übrigens meine Tochter Gemma Styles. Die ein Jahr jüngerer Schwester von Harry und Prinzessin dieses Landes." stellte der König dann auch schnell Gemma vor. Ihm war diese Situation wohl auch etwas unangenehm.

Auch Gemma wurde begrüßt und sah dabei so schön und geschmeidig wie immer aus. Also auf einen ganz normale weise. Ich stand zu 100% nicht auf Frauen, aber wenn ich es täte dann wäre sie wohl mein Typ. Die grünen Augen, das braune Harr und die hohen Wangenknochen sprachen für sich. Sie war wirklich sehr schön.

Und da viel mir auf das ich nur auf sie stehen würde weil sie aussieht wie Harry.

„Nun gut. Dann last uns doch über die vergangen Wochen sprechen. Unser Premie Minister kann anfangen." forderte der König ihn auf und ab da schaltete ich ab. Es folgte jetzt vor allem langweiliges Gelaber über die Wirtschaftslage, die Inflation und irgendwelchen anderen langweiligen Mist. Was daran so ein Friedensmeeting sein sollt verstand ich nicht.

Das ging vielleicht eine Dreiviertelstunde so in der ich einfach vor mich hin starrte und nachdachte. Über Harry, unser kleines Geheimnis, das ich noch eine Socke unter meinem Bett hatte die ich demnächst mal wegräumen sollte. Über all sowas halt. Ich dachte auch über meine Familie nach, das sie vorhatten mit mir Weihnachten zu verbringen und ob ich das denn wirklich wollte. Also natürlich wollte ich sie alle wiedersehen, aber es wäre so ein riesen Aufwand und ich müsste über die Feiertage Urlaub nehmen, was ich eigentlich nur für Heilig Abend an sich geplant hatte.

Eine raue Stimme riss mich aus meiner Starre.

„Jetzt wo wir mit den Geschäftlichen Teil geklärt haben, würde ich gerne noch einmal auf die hiesigen Gerüchte über... bestimmte Lebensabschnitte und Interessen ihres Sohnes zurückkommen." begann der Präsident wieder und ich wurde hellhörig. Was meinte er jetzt schon wieder damit? War es für diesen Typen denn so schwer sich zwei Sekunden mal nur um die Geschehnisse in seinem Land zu interessieren?

„Mr President, ich versichere ihnen das nichts der Schlagzeilen von irgendwelchen Klatschblättern über meinen Sohn stimmen. Es sind die typischen Anklagen die auch ihre Tochter erlebt hatte. Nichts von Bedeutung." versuchte der König es, doch der Amerikaner ließ sich nicht davon abringen weiter über Harry zu lästern. In seiner Anwesenheit. Ich konnte zwar nur seinen Rücken sehen, aber konnte deutlich erkennen das seine Muskeln sich angespannt hatten. Er wollte das hier genauso wenig wie jeder andere in diesem Raum.

„Nun, ich rede aber nicht über die Schlagzeilen. Ich rede über die Gerüchte die in der höheren Gesellschaft kursieren. Über die Neigungen des Prinzen."

„Was für Neigungen sollen das sein?" mischte sich Harry schließlich mit ein und stand dabei auf. Er stütze seine eine Hand auf den Tisch ab und beugte seinen Oberkörper etwas weiter runter. Mit seiner anderen Hand fuchtelte er wütend hin und her.

„Was denken sie ist das für ein Problem, das es selbst Sie etwas angehen sollte? Meiner Meinung nach gibt es da nämlich keins." ging er den Politiker weiter an, der nur mit verschränkten Armen da saß und Harry böse anfunkelte.

„Sohn setz dich hin!" griff der König dann durch und sah Harry mahnend an. Der setzte sich wohl oder über wieder hin, jedoch so das er jeden Moment aufspringen und einen sehr wichtigen Mann an die Kehle gehen könnte.

„Wie schon gesagt: alles Gerüchte über meinen Sohn sind und bleiben Gerüchte. Hohles Gerede, was auf keinen Fall der Wahrheit entspringt."

„Ich würde sagen wir machen an dieser stelle eine kleine Pause. In 20 Minuten geht es weiter mit der Fernsehaufnahme." schaltete sich nun der Premie Minister ein und wollte so wahrscheinlich schlimmeres vermeiden. Ich konnte ihn sehr gut verstehen, aber noch mehr konnte ich Harry verstehen. Der President war einfach zu weit gegangen. Das Privatleben konnte man in seiner Lage nicht geheimhalten, aber sollte man wenigstens von Leuten die das selbe erfahren haben, nicht auch noch verurteilt werden.

Als alle Leute den Raum verlassen hatten, konnten auch wir uns einen kleine Pause gönnen und ich und Zayn beschlossen diese mit einer kalten Cola draußen zu verbringen. Mir wurde es da drinnen eh allmählich zu stickig und hier draußen bekam man kaum noch etwas mit von dem ganzen Streit, der Unhöflichkeit und dem Stress wie er im Palast nunmal zu finden war. Die Leute hier draußen hatten so gut wie keine Ahnung was sich innerhalb dieser Backsteinmauern abspielte. Sie hatten ihre eigenen Probleme, ihren eigenen Stress und hofften das ihnen die Leute die sich die Königliche Familie nannten ihnen dabei helfen würden.

„Über was denkst du hat der Präsident geredet?" fragte mich Zayn und ich schaute weiter geradeaus.

„Zumindest über nichts was ihn etwas anging. Der Prinz tut mir Leid." gab ich zu und nahm noch einen schluck meiner fast leeren Flache. Zayn nickte und tat es mir gleich. Wir schwiegen und genossen die frische wenn auch relativ kalte Luft.

„Ich geh mal wieder rein. Wir müssen in 10 Minuten wieder oben sein." verabschiedete sich Zayn und ging los. Ich sagte ihm das ich gleich nachkommen würde und blieb noch kurz draußen.

„Gemma, er... er wird wissen das etwas nicht stimmt." hörte ich jemanden sagen und schaute mich suchend um.

„Das wird schon. Der Präsident hat nichts als heiße Luft und einen Dickschädel. Dad wird ihm mit Sicherheit nicht glauben und wenn doch, dann werde ich alles in meiner Macht stehende tun um dich aus der Schusslinie zu holen. Er liebt dich und wird dich deshalb nicht verurteilen." sagte eine weibliche Stimme und nach weiteren Umsehen konnte ich schließlich ausmachen wer da sprach: es waren Harry und die Prinzessin, die sich auf einen Balkon in meiner Nähe unterhielten.

You could never love me the way you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt