62. Morgen gehts los

111 12 0
                                    

National Anthem - Lana Del Rey

—————

Harry kam nach dem Abendessen mit seinem Vater, wirklich verdammt schlecht gelaunt wieder. Wir beschlossen das ich Zayn absagte, mit der Begründung, das ich ja eh die Nachtschicht hatte und hier schlafen würde. Allerdings tat ich das nicht in dem kleinen Raum, wie letzte Nacht. Harry bot mir netter weise an, weiterhin in seinem Zimmer schlafen zu dürfen.

„Was ist denn passiert?" fragte ich interessiert und leicht besorgt. Bis eben hatte ich auf seinem Bett gesessen und mit meiner Mum telefoniert. Aber jetzt wunderte mich der Zustand von Harry, also legte ich mein Handy beiseite.

„Was passiert ist? Dieser- der König schickt mich für 2 Wochen nach Frankreich. Morgen gehts los." erklärte er aufgebracht und zog sich seine Krawatte aus. Sie flog schwungvoll auf den Boden und er begann auf und ab zu laufen. Seine Stirn war gekräuselt und seine Hände waren zu Fäusten geballt. Was war denn daran so schlimm das er vereiste? Italien war doch wunderschön gewesen, also warum sollte Frankreich nicht ebenso toll werden?

„Und warum bist du deswegen so aufgebracht?" wollte ich vorsichtig wissen und biss mir auf die Lippe. Ich wollte ihn nicht noch mehr verärgern als eh schon, aber wenn er mit mir redete, könnte ich ja vielleicht helfen.

„Weil- ich kann dann nicht bei dir sein. Du wirst verdammt nochmal gestalkt und was soll ich schon tun,wenn ich meilenweit entfernt von dir bin und du vielleicht angegriffen wirst?" sagte er etwas ruhiger und ein wenig verzweifelt. Ich zuckte zusammen als er das Risiko um mich benannte. Bisher bin ich vorsichtig darum herum geschlichen und probierte es aus meinem Wortschatz zu verdammen, aber es jetzt so pregnant zu hören, war beängstigend.

„Warum kann ich denn nicht mitkommen?" Und dann wurde er still.

„Harry? Was ist das problem? Ich könnte doch dabei sein und wäre in deiner Nähe." bot ich an, doch mein Gegenüber schwieg weiterhin. Ich stand auf und ging zu ihm herüber. Mittlerweile war er stehengeblieben und schaute den Boden so an, als würde darauf die Heilung von Krebs stehen. Meine Hände legten sich an seine Wangen und zwangen ihn, mich anzuschauen.

„Was ist passiert?"

„Louis..." sagte er nur etwas genervt und entzog sich meiner Berührung. Meine Arme vielen wieder neben meinen Körper und ich spürte einen leichten Druck, der sich durch die Abweisung bemerkbar machte.

„Das ist doch nebensächlich. Du musst hier bleiben."

„Warum zum Teufel das? Ich bin dein erster Angestellter und sollte eige-"

„Verdammt nochmal Louis! Verstehst du es denn nicht? Es geht dich nichts an!" schrie er auf einmal und unterbrach mich damit. Ich erschreckte mich bei seiner Schroffheit und ging einen Schritt zurück.

„Manche Dinge, solltest du einfach mal hinnehmen und nicht immer nachfragen. Es wird nämlich nicht immer eine Antwort geben, die dir gefällt." machte er erzürnt weiter und fuchtelte mit seinen Händen herum. Langsam wurde ich ebenfalls wütend, denn ich konnte nichts für seine Stimmung. Weder war ich der Grund, noch die Provokation für seine Worte, also wollte ich auch nicht von ihnen getroffen werden.

„Das habe ich auch nicht angenommen. Nur das du vielleicht mir mir reden würdest." sagte ich kalt. Harry Gesicht wurde etwas weicher und er schien richtig zu realisieren was er gesagt hatte.

„Louis, ich-"

„Ich gehe duschen. Vielleicht bist du danach in einer etwas geselligeren Laune." unterbrach ich und drehte mich auf den Absatz um. Ich marschierte ins Bad und schlos die Tür hinter mir. Während ich mich gegen genau diese lehnte, atmete ich tief durch und hielt Tränen der Wut zurück. Manchmal war er so dickköpfig und das brachte mich zur Weißglut.

You could never love me the way you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt