Ghost of you - 5 Seconds of summer
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Nachdenken, brainstormen und eine Folge Brooklyn Nine-Nine schauen. Das musste ich jetzt machen. Die Reinfolge davon war mir noch nicht ganz klar, aber zwei der Sachen konnte ich eh nicht verhindern und das Brainstormen würde ich auch noch irgendwie unter bekommen.
Aber wen machte ich hier eigentlich was vor? So viel zum nachdenken gab es da gar nicht. Der Prinz oder Harry... keine Ahnung wie ich ihn jetzt nennen sollte, war scharf auf mich und ich belog mich nicht gern selbst: ich denke das beruhte auf Gegenseitigkeit. Die Sache war nur noch, das die Konsequenzen in jeder Hinsicht einfach beschissen waren. Meiner Meinung nach gab es drei mögliche Endszenerien:
1. Ich sagte Nein und alles wäre wieder normal. Problem: ich war mir fast zu 90% sicher das ich genau das nicht wollte.
2. Ich sagte Ja, wir würden vielleicht ein paar spaßige Wochen haben und dann würde es jemand herausfinden. Ich würde gefeuert werden, eingekerkert oder sonst was und Harry war mit Sicherheit auch am Arsch. Einen Homosexuellen König... dafür war das engstirnige Volk mit Sicherheit noch nicht bereit.
3. Ich sagte Ja, hatte meine Spaß und würde mich früher oder später in ihn verlieben (oder andersrum). Einer von uns müsste dem anderen das Herz brechen, woraufhin der andere (wahrscheinlich ich) am Boden zerstört sein würde und entweder würde er mich feuern oder ich würde dann gehen.
Um es kurz zu sagen: das ich am Ende arbeitslos bin, war sehr wahrscheinlich.
Ich raufte mir die Haare. Warum musste auch immer alles so kompliziert sein? Warum war Harry nicht einfach nur irgendein Typ und wollte ein bisschen Spaß mit mir? Stattdessen war er der Kronprinz der ein bisschen Spaß mir mir wollte. Und eine Antwort ob ich das auch wollte in drei tagen.
Ich schaltete den Fernseher an und hoffte, das mich Jake, mit seinem unpassenden Gesinge von I Want It That Way ablenkte. Aber wenn wir mal ehrlich waren: die Chance dazu war unter 5%.
Seufzend widmete ich wieder meinen - mittlerweile - kalten Nudeln und stopfte gedankenverloren Kohlenhydrate in mich rein. Gegen 21:30 viel ich gerädert ins Bett und wachte am nächsten Morgen keine Spur schlauer auf als Gestern. Ich hatte Angst ihn heute wieder zu sehen. Was ist wenn er schon heute wollte das ich ihm antwortete? Oder er nahm sein Angebot wieder zurück, weil ihm wieder klar war das das eine ziemlich miese Idee war?
Egal, was es war, ich war mir sicher es würde unangenehm werden.
Ich klopfte 8:05 an die Tür des Prinzen und fragte mich im selben Moment warum ich das tat. Ich ging immer einfach so rein, doch bevor ich das weiter ergründen konnte erklang ein gedehntes ,Herein.' und ich öffnete die großen Türen.
Der Raum war hell erleuchtete, durch die helle Sonne die heute anscheinend den ganzen Tag da sein sollte und machte damit den Raum nicht mehr ganz so düster. Auf den zerwühlten Bett saß der Prinz und machte sich die Manschettenknöpfe seines Hemdes zu. Er wirkte konzentriert auf seinen Arm, aber ich merkte das er mich trotzdem aufmerksam verfolgte.
„Guten Morgen Louis. Hast du gut geschlafen?" fragte er und erschreckte mich ein wenig, durch die plötzliche Unterbrechung der stille. Ich hatte vielleicht ein kleines bisschen gehofft das er mich nicht ansprechen würde. Ich hasste unangenehme Situationen.
„Ich... Ja. Ich habe sehr gut geschlafen." antwortete ich und schluckte nervös. Was zum Teufel ging bei mir schon wieder ab? Ich konnte doch nicht 14/7 so ein Weichei sein.
„Kannst-"
„Ich habe mich noch nicht entscheiden ob ich dein Angebot annehme." unterbrach ich ihn schnell und wollte mich im selben moment selbst Ohrfeigen. Er begann ein kleinwenig zu lächeln und ließ nun von seinem Arm ab, um aufzustehen.
„Eigentlich..." begann er und trat auf mich zu.
„... wollte ich dich nur fragen, ob du meine Manschettenknöpfe zu machen kannst. Mit der rechten Hand ist es doch etwas schwer." bat er und peinlich berührt darüber, mal wieder schneller zu reden als zu denken, begann ich seinen Ärmel zu schließen. Ich konnte das Grinsen auf seinem Gesicht nicht sehen, aber ich war mir sicher das es da war. Ich konzentrierte mich lieber auf die Knöpfe und darauf meine Wangen wieder in einen normalen Hautton zu bringen.
Ich schloss den letzten Knopf und erst jetzt wurde mir klar wie nah wir uns waren. Vielleicht 10cm trennten uns noch voneinander. Sein Atem prallte gegen mein Gesicht und sein Blick lag auf meinen Lippen. Einige Momente verweilten wir so, die Blicke des jeweils anderen auf deren Lippen gerichtet.
Ich konnte nicht sagen wer sich als erstes wieder von dem anderen entfernte, aber es ging zumindest so schnell das ich es hätte gar nicht schaffen können. Harry stand nun wieder einige Meter von mir entfernt und etwas verwirrt sah ich ihn an. Ich habe eigentlich damit gerechnet das er mich küsste. Gut... ich habe gehofft.
„Bevor du dich nicht entschieden hast, wird nichts zwischen uns passieren. Es gibt geschäftliche Dinge die vorher geklärt werden müssen." erklärte er, aber schien seinen eigenen Worten in diesem Moment nicht wirklich zu glauben.
„Welche geschäftlichen Dinge?" wollte ich wissen und hoffte einfach, das es nicht so ein Fifty shades of grey Scheiß werden würde. Da mach ich nun wirklich nicht mit.
„Du gehts vielleicht eine Affäre mit dem zukünftigen König von England ein, da muss es nunmal Verträge geben. Verschwiegenheitserklärungen und so einen Mist. Natürlich musst du auch einen Vertrag unterzeichnen, das alles was wir tun auf gegenseitigen Einverständnis basiert und und und. Denkst du ich könnte einfach mit jeden ins Bett springen, mit dem ich möchte?" erklärte er und ich bekam das Gefühl das das nicht das erste mal war das er so etwas machte.
„Nein, ich... ich dachte bloß nicht das es alles so kompliziert ist. Muss das nicht belastend sein? Ständig für alles und jeden erst Regeln aufzustellen und-und Verträge unterzeichnen zu lassen?" fragte ich und für eine kurze Zeit wurde das selbstsichere Grinsen durch ein ehrliches und irgendwie niedliches Lächeln ersetzt.
„Nein eigentlich nicht. Ich mag Regeln. Sie stellen klare Grenzen da und wenn jeder sie befolgt, kann niemanden verletzt werden oder die Kontrolle verlieren. Außerdem sind die Verträge gar nicht so schlimm. Sie sind eben Alltag. Mein bester Freund Niall muss jedes mal drei Verschwiegensheitserklärungen unterschreiben, wenn er mich besucht."
„Das könnte ich mir nicht vorstellen." sagte ich ohne darüber nachzudenken.
„Nun, dann wirst du es wohl versuchen müssen. Alles andere kann ich leider nicht akzeptieren, wenn wir uns treffen wollen."
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You could never love me the way you want
Fanfiction„Du weißt warum." „Ja, aber es ist mir verdammt nochmal egal. Verstehst du?" „Dir vielleicht, aber ich will nicht die schuld an diesem scheiß tragen. Du kannst nichts dafür, genauso wenig wie ich, aber wir sind beide was wir sind. Ob wir wollen oder...