85. Stehen bleiben!

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All To Well (10 Minute Version) [Taylor's Version] [From the Vault] - Taylor Swift

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Alles prasselte auf einmal auf mich ein. Die Briefe, die Drohungen: alles von ihm. Die Angst die ich und Harry die ganze Zeit geteilt hatten, wegen jemanden der die ganze Zeit vor unserer Nase rumtanzte. Jemand, der buchstäblich greifbar gewesen wäre, hätte ich nur meine Hände ausgestreckt. War ich wirklich so blind gewesen? Hätte ich es denn überhaupt sehen können? Ich hätte es sehen müssen. Dann wäre so viel anders verlaufen. Vielleicht hätte ich mich Harry nie so nah gefühlt, aber vielleicht würde er dann auch weiterhin an meiner Seite sein können. Aber das waren Tagträume, die sich nie verwirklichen würden. Denn er war weg. Und sein Mörder stand genau vor mir.

„Ach, schau doch nicht so geschockt. Hättest du schon damals auf mich gehört, wäre es überhaupt nicht so weit gekommen." tadelte er mich und schaute auf meine tränenüberlaufenen Wangen. Meine Augen brannten, aber das hinderte mich nicht daran, Brad vernichtend anzuschauen. In mir brodelte eine Mischung aus Angst, Wut und Trauer, die zusammen eine tödlich Wirkung auf meinen Verstand hatten.

„Halt dich jetzt mal ran. Ich habe keinen Bock den ganzen Tag hier zu stehen und zu zu schauen wie du den Typen quälst. Erledige den Job, dann können wir abhauen." meldete sich auch die stille Beobachtern aus der Ecke. In der Hand hielt sie ein Messer, was sie zwischen ihre Finger gleiten ließ, als wäre es nichts.

„Du weißt ich würde dir gerne deinen Spaß lachen, aber Sylvie hat recht. Der Prinz ist Tod und ich bin mir sicher das der gestörte König bald einen Verdacht auf unsere Gruppe haben wird." stimmte der Ältere der Frau zu und schaute entschuldigend zu Brad. Unbegeistert war er, aber das wollte er sich nicht anmerken lassen. Sie diskutierten noch ein wenig und die Gelegenheit nutzte ich, um meine Umgebung abzuscannen. Ich suchte nach etwas brauchbaren, etwas was scharf genug war, um meine Seile durchzuschneiden und zu flüchten. Aber das war mit meinem Fuß kaum möglich, da dieser mittlerweile leise so sehr schmerzte wie er aussah.

„Okay mein Gott. Dann mach halt weiter, dann werden wir schneller fertig." gab die Frau genervt nach und da fiel meine Blick wieder auf sie, doch dieses mal richtig. Sie hatte ein Messer, ein scharfes noch dazu. Das sollte doch reichen um meine Fesseln zu lösen, oder? Aber wie konnte ich so hier her bekommen?

„Ey! Was wollt ihr jetzt von mir?" zog ich die Aufmerksamkeit der Anderen wieder auf mich.

„Um dir das zu erklären, werde ich dir eine weitere Geschichte erzählen um-"

„Das ist doch nicht dein Ernst oder? Ich mach das jetzt." unterbrach ihn Sylvie und lief mit großen Schritten zu uns rüber. Ihr Messer gezückt und einen Ausdruck von Langeweile und Wut im Gesicht. Sie würde mir wahrscheinlich Angst machen, so wie all das hier, hätte ich meinen Fokus nicht nur auf ihrem Messer, was sowohl mein Tod als vielleicht auch meine Rettung war. Ich habe nie Selbstverteidigung oder einen anderen Kampfsport getrieben, lediglich meine Fußballkenntnisse müssten mir jetzt helfen diese Söldner zu überlisten. Was heißt Söldner? Es waren schlichtweg unzufriedene Bürger, die in ihrer Wut zu allem fähig waren. Zum Beispiel das ermorden des zukünftigen Königs.

„Ich warne dich, Sylvie!" keifte Brad und stellte sich der Brünetten in den Weg. Diese ließ ihrem Blick von mir zu ihm gleiten und dann zu dem anderen Mann, welcher das ganze Schauspiel eher unbegeistert betrachtete. Seine Stirn war in Falten gezogen und seine Augen strahlten Unruhe aus. Da auch die Frau gerne schnell fertig werden wollte, denke ich, das sie Zeitstress hatten.Vielleicht etwas was mir zu gute kommen konnte, wenn ich es richtig anstellte.

„George, jetzt hilf mir doch mal bitte. Nur wegen irgendeiner sachdämlichen Racheaktion will ich nicht geschnappt werden." warnte sich die Frau an den Mann.

You could never love me the way you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt