31. Wirklich

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So What - P!nk

Leute... ich habs geschafft. Ich hab Karten für Taylors Konzert bekommen🥳😍❤️ Ich bin soooooo aufgeregt. Es ist im selben Stadion wie ich auch bei Harry war in München. Oh mein Gott 😱 Das ist so aufregend. Aber morgen geht es für mich erstmal zu OneRepublic in Italien.😁
Hab euch alle lieb🫶
💚💙
M

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Wie so oft schon kam ich erschöpft wieder Nachhause und schmiss mich auf die Couch. Seit Harrys und meiner Auseinandersetzung waren bereits 4 Tage vergangen. 4 Tage in denen ich ihn nicht einmal gesehen hatte. Er mied mich seitdem und ich ihn. Immer wenn ich ihm seinen Tee brachte oder etwas anderes, war er nicht im Raum und wir trafen uns auch sonst nie. Er war wohl auch viel unterwegs in letzter Zeit, was unsere theoretischen Zusammentreffen eh noch verringerte.

Eleanors Arbeit lief gut weshalb sie noch weitere 3 Wochen in London bleiben sollte. Da sie jedoch nicht so lang bei ihrer Freundin wohnen konnte, frequentierte sie nun ein Hotel in der nähe. Ich hatte ihr natürlich angeboten bei mir und nicht in einem 5 Sterne Hotel zu übernachten, doch sie lehnte dankend ab mit dem Argument das das ja eh die Firma bezahlen würde. Ich hatte keine Ahnung wie reich diese war, aber wenn sie sich so was leisten konnten, war sie mit Sicherheit millionenschwer.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und durchs Gesicht. Heute wurde uns - oder wohl eher mir - berichtete das der Prinz vor hatte demnächst auf Geschäftsreise zu gehen. Und natürlich schaffte das seine königliche Arschigkeit nicht ohne Personal. Im Klartext bedeutete das: ich machte wohl einen Trip nach Italien. Ich wollte mich ja wirklich freuen, doch fehlte mir dazu erstens die Kraft und zweitens die Freude, denn eine Woche mit Harry auf engsten Raum (ein zweistöckige Penthouse mit 230 Quadrat pro Etage) konnte ich wirklich nicht aushalten.

Da Gott und die Welt mir aber noch nicht den Rest gegeben hatte, kam Zayn nicht mit. Das hieß also eine Woche mit Harry und ohne Zayn. Ich wollte und konnte das nicht überleben. Das neulich war mir einfach zu viel gewesen und ich brauchte definitiv keine Rund zwei. Wenn ich ihn überhaupt zu Gesicht bekam.

***

Am nächsten Tag war ich schon früher als sonst im Palast. Grund dafür war eine ersichtliche Schlafstörung und das zerdenken des Trips nach Italien. Auf jeden fall kam ich zusammen mit Liam, der anscheinend immer so früh da war und unterhielt mich kurz mit ihm. Anscheinend bekam er bald ein Kind mit seiner Freundin namens Sophia und war schon sehr aufgeregt da es ihr erstes war. Ich gratulierte ihm herzlich und nach weiteren kurzen Austausch des Privatlebens, bekam ich meine erste Aufgabe, die doch ernsthaft beinhaltete Klinken zu putzen.

Ich begann also im ganzen Palast die Türklinken zu putzen und war damit sogar vor 9:00 fertig. Stolz über meine schnellen Putzkünste begrüßte ich Zayn der auch bereits seit einer Stunde da war. Harry hatte heute noch nicht nach mir verlangt und ich hoffte fürs erste würde es auch dabei bleiben.

„Sei ehrlich: du warst neulich nicht nur sauer weil du den falschen Tee zum Prinzen gebracht hast. Es ist etwas anderes passiert. Das sehe ich dir an. Seit ein paar Tagen bist du... so anders." fragte Zayn als hätten wir das Thema noch keine 5 mal durchgekaut. Ich seufzte und verdrehte die Augen. Wir waren gerade dabei für frische Blumen Wasser tu holen und da diese Vasen aus dem 17. Jahrhundert gefühlte Tonnen wogen, wollte ich mich lieber konzentrieren, bevor ich noch eine runterfallen ließ. Das hieß; keine Konditionen für anstrengenden Gespräche.

„Zayn, wir hatte das schon so oft. Es ist einfach wegen Schlafmangel." bestand ich drauf und wich einer Gruppe von Putzkräften aus.

„Das sagst du schon die ganze Zeit, aber ich merke das nicht nur bei dir. Auch der Prinz ist viel angespannter und beschwert sich nicht mehr lautstark wenn jemand anderes im seinen Tee bringt."

„Vielleicht läuft es bei ihm grad einfach schlecht."

„Jetzt tu doch nicht so scheinheilig. Ich habe euch doch in der kleinen Kammer erwischt, als ihr euch praktisch angesprungen habt. Da war doch nie nichts." hielt er dagegen und stellte die Vase auf die Arbeitsplatte neben dem Waschbecken, was ich ihm gleichtat.

„Aber da ist nichts. Wirklich."

„Wie du meinst, mein griesgrämiger Freund." lachte Zayn und ich konnte bei seiner guten Laune fast kotzen. Ja mir ging es dreckig, aber das Harry auch kein Bock mehr hatte, verschaffte mir ein kleines Gefühl von erfolg. Nicht das ich wollte das es ihm mies ging, aber war es nicht so schlecht, das er ebenso nicht gut damit umging.

„Komm wir müssen uns jetzt beeilen." sagte ich und wir machten weiter, bis es schließlich Mittag war und wir eine Pause machen konnten. Erschöpft durchs ganzen Vasen tragen ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und trank meine Cola als wäre es einen Droge. Alles was Koffein enthielt war mir recht.

Ich hatte wirklich auf eine entspannte Pause gehoffte, doch schien genau in diesem Moment Harry meine Dienste zu wünschen. Seufzend stand ich unmotiviert also auf und machte mich schon daran Tee zu machen, als mir auffiel das Harry gar keinen Tee wollte. Ich sollte einfach nur zu ihm hochkommen. Vielleicht wollte er ja jetzt Frieden schließen? Oder einfach nur weiter einen auf Macho-Arsch machen?

„Herein." antwortete seine Stimme von der anderen Seite der Tür, nachdem ich geklopft hatte. Etwas verhalten öffnete ich die Türen und trat ein. Harry saß beschäftigt an seinem Schreibtisch und starrte konzentriert auf ein Blatt. Seinen Kopf hatte er dabei ein wenig auf seine Hand aufgestützt und fuhr sich damit immer wieder über die Stirn. Zwischen seinen Brauen befand sich wieder diese tiefe Falte, die fast von seinen ins Gesicht hängenden Haaren verdeckt wurde. Doch zu meinem Pech sah er immer noch so verdammt heiß aus.

Ich hatte Harry noch nie arbeiten sehen. Es war wirklich ungewohnt.

Eine kurze Zeit stand ich einfach nur hilflos im Raum. Er schien gar nicht bemerkt zu haben das ich bereits vor ihm stand oder er ignorierte mich einfach nur. Was es auch war, ich fand's nicht fair.

Ich räusperte mich.

„Louis, schön das du hier bist." sagte er schließlich, würdigte mich aber keines Blickes. Das Blatt vor ihm schien ja wirklich interessant zu sein.

„Wie du sicher weißt, sind wir bald eine Woche in Italien und ich brauche dafür entsprechende Klamotten. 4 Anzüge, 3 Hemden die bitte nicht zu schick sein sollten und luftig, Ähm... 8 Sonnenbrillen und den Rest wie Boxershorts oder Socken 7 mal. Es wäre nett wenn du das zusammenpacken könntest. Die Koffer befinden sich im Ankleidezimmer oben rechts auf den Regal." zählte er auf und ich blieb kurz sprachlos stehen. Wollte er ernsthaft das ich für ihn packte? Konnte er das nicht selber? Ich war ja kein rund-um-Versorger. Sollte er sich doch andere Leute dafür suchen, die nicht bereits 34 schwere Vasen durch die Gegend getragen hatten.

Als er merkte das ich mich nicht rührte, blickte er nun doch auf und schien verwirrt. Seine kühle Fassade war noch immer klar und deutlich zu erkennen und das sonst so typische Grinsen war nicht mal im Anflug.

„Gibt es noch Fragen?" wollte er schließlich monoton wissen und ich blieb einfach weiter still stehen. Der checkte auch wirklich gar nichts, oder?

„Das ist dein Ernst?!" stellte ich ausatmend fest, als er seinen Kopf bereist wieder gesenkt hatte. Emotionslos schaute er auf und blickte in mein schockiertes Gesicht.

„Das ist es. Oh, und vergiss bitte nicht mir auch noch den schwarzen Homburger und das schwarze Bandana einzupacken. Das wäre dann alles." schloss er ab und widmete sich wieder seiner Arbeit. Okay, dann doch wohl kein Frieden. Damit konnte ich leben. Schließlich hatte ich jetzt die Gewalt über seine Anziehsachen. Ohhh, das konnte richtig lustig werden.

You could never love me the way you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt