50. Haha

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I miss you, I'm sorry - Gracie Abrams

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Total geschafft begann ich meine letzte Arbeitsstunde. Harry hatte Heute zwar nicht viel verlangt, aber das heißt nicht das es keine anderen Aufgaben seit unserer Rückkehr gab. Sämtliche Kleidungsstücke mussten gereinigt, gebügelt, oder ausgepackt werden und da es sich bei Harry nunmal um einen Prinzen handelt, hält sich seine Garderobe nicht in Grenzen.

Also verbrachte ich damit fasst den ganzen Tag, während Harry in langweiligen Sitzungen versauerte. Wir redeten nicht noch einmal über Brad, aber das bedeutet nicht, das ich damit abgeschlossen hätte. Ich vertraute Harry. Naja soweit wie man seiner Affäre eben trauen konnte. Aber ich konnte nichts tun, gegen dieses kleine nagende Gefühl. Es hatte sich eingenistet und jedes mal wenn ich die dämliche Fratze von Brad erblickte, kam es wieder hoch.

Ich setzte mich in den kleinen Pausenraum und hoffte für kurze Zeit einfach ungestört zu sein. Doch daraus wurde natürlich nichts, als Zayn in den Raum stürmte. Wie hatten uns noch nicht gesehen, seit ich wieder da war, da einer immer irgendwo war und irgendwen half.

„Ey Mann, endlich hab ich dich gefunden." begrüßte Zayn mich lachend und wir umarmten uns kurz. Wir setzten uns wieder an den kleinen Tisch, doch auch jetzt lächelte Zayn mich noch immer verschwörerisch an.

„Zayn? Willst du mir vielleicht etwas sagen?" fragte ich und schaute ihm ebenso enthusiastisch an. Doch dann erstarb sein Lächeln und er zog einen ernsten Schmollmund.

„Ich dachte du willst mir was erzählen. Ich hatte gehofft das du mir jetzt von euren gemeinsamen Nächten berichtest und sagst in welcher Stellung er dich an besten fickt."

„Zayn!" sagte ich scharf und schaute mich suchend um, doch wir waren alleine. Zayn begann wieder zu Lachen und ich schlug ihm nur gegen den Arm.

„Nein aber im Ernst: es ist schon etwas gelaufen, oder?" bohrte er weiter und ich verdrehte die Augen. Ein Wie-gehts-dir oder Schön-das-du-wieder-da-bist gab es nicht. War ja auch unwichtig.

„Ich werde nicht mit dir darüber reden." blockte ich ab und sank etwas tiefer in meinem Stuhl. Ich war so müde und ausgelaugt. Ich wollte nur noch schlafen und diese Nervensäge loswerden.

„Mit wem willst du denn sonst darüber reden? Ich hoffe nicht mit deiner Mum. Oh mein Gott, hast du so eine Beziehung zu ihr?"

„Was? Nein. Was läuft denn bei dir falsch? Nur weil ich nicht drüber reden will, heißt das nicht, das ich ein Muttersöhnchen bin, der seine Sexgeschichten mit ihr teilt."

„Ich sag ja nur. Jeder hat irgendwann das Bedürfnis über seine ‚Beziehung' zu reden. Und ich denke nicht das das bei dir noch so lange dauert." verteidigte sich Zayn und wir ließen das Thema fürs erste auf sich beruhen.

„Ey, hast du schon mitbekommen, das Brad wieder da ist? Weißt du der Typ der vor dir den Job hatte." wollte Zayn schließlich wissen und es tat mir zwar leid, aber heute sprach er echt nicht die besten Themen an.

„Ja hab ich." antwortete ich kurz und knapp.

„Also ich muss sagen, das es mich schon wundert. Egal ob an den Gerüchten was dran ist oder nicht; so schnell wie der weg war, dachte ich nicht das er wieder kommt. Außerdem kaufe ich ihm das mit der Familie, doch nicht so ab. Marry, die Assistentin von Liam, hat erzählt das er ein Einzelkind ist und nur seine Eltern hat. Die leben wiederum in den Staaten und bei seinem Einstellungsgespräch, sagte er das er in London geblieben ist." philosophierte Zayn und ich verdrehte erneut die Augen. Es war mir wirklich scheißegal wo Brad während seiner Auszeit war und auch wie viele Geschwister er hatte oder nicht. Ich wollte nur noch Nachhause.

„Hoffentlich wird er ein besserer Boss, als Page."

„Oh mein Gott das ist mir so egal!" stellte ich dann etwas lauter klar und erschreckte den Pakistani damit. Ich fuhr mir gestresst über die Stirn und hoffte damit die Kopfschmerzen zu vertreiben.

„Tut-Tut mir leid. Ich bin total ausgelaugt." entschuldigte ich mich und schloss meine Augen.

„Hat dich Harry wohl zu hart rangenommen, was?"

„Haha."

„Ich mein ja nur. Niall erzählt mir im-"

„Momentmal, WAS? Du redest mit dem Herzog??? So richtig??? Seit wann? Und wie? Ich will alles wissen!!" fragte ich aufgeregt und Zayn schaute mich ertappt und mit leicht roten Wangen an.

„Naja, also... als ihr weg wart, hat er irgendetwas für Harry abholen wollen und dabei sind wir uns über den Weg gelaufen. Wir hatten nen paar mal was, in unbenutzten Räumen, aber wir haben noch nicht wirklich geklärt was das mit uns ist." erzählte er und ich schaute ihn die ganzen Zeit mit offenen Mund an.

„Du willst mir also ernsthaft erzählen, das du schon seit über eine Woche etwas mit am laufen hast, mir es aber weder texten, sagen, noch durch ne Brieftaube hast zu kommen lassen hast??? Stattdessen reden wir hier über irgendeinen Personaltrainer." beschwerte ich mich und machte Zayn damit noch verlegener.

„Was fürn Personaltrainer? Und woher sollte ich den eine Brieftaube herbekommen?"

„Das ist doch jetzt überhaupt nicht Thema. Du sagst mir ständig das ich dir mehr erzählen soll, aber dann schafft es der Gute Herr nicht mal selbst."

„Du warst ja nicht da und ich wollte dich nicht aus deinem Vögel-Traum wecken. Wie oft hattet ihr was miteinander?" fragte er und wollte damit vom Thema ablenken, aber ich war noch wach genug, um das zu merken.

„Gerade überhaupt nicht Sache. Ich will morgen alles wissen, verstanden?" forderte ich und stand auf. Es war jetzt kurz nach 20:00 und ich durfte nun endlich gehen.

„Ja okay. Aber denk dir für mich wenigstens Geschichten über dich und Harry aus. Ich muss meinem Larry-Hirn irgendetwas geben."

„Ich hinterfrag jetzt einfach mal nicht, was du damit meinst. Bis Morgen." verabschiedete ich mich und verließ den Raum. Ich zog mich um und ging dann los. Von Harry hatte ich mich schon verabschiedet und wir hatten verabredet das ich morgen am Nachmittag nochmal zu ihm gehen sollte.

Ich bestieg die Treppen meines Hauses und schloss die Tür auf. Geschafft ließ ich all meine Sachen fallen und plumpste auf die Coach. So blieb ich erstmal sitzen und entspannte meine Füße, die heute ganze Arbeit geleistet hatten. Ich fragte mich, ob der Palast nicht eigentlich auch andere Leuten für den ganzen Kram mit den Klamotten hatte, aber ich sollte mich nicht beschweren. Ich bekam ein wirklich gutes Gehalt und dafür etwas mehr zu laufen, war nicht schlimm.

Ein Geräusch in der nähe meiner Tür erweckte meine Aufmerksamkeit. Ich stand mit gerunzelter Stirn auf und lief in meinen Flur. Ich öffnete einmal die Wohnungstür, doch der Gang war leer und ich schloss sie wieder. Ich wollte mich umdrehen und mir etwas zum essen zu machen, als mir ein Stück Papier ins Auge fiel. Ein kleiner Briefumschlag lag vor meinen Füßen und auf der Deckseite stand in Großbuchstaben TOMLINSON. Verwirrt hob ich ihn aus und suchte nach einer Absenderadresse, doch konnte gar nichts außer meinen Namen entdecken.

Ich öffnete das Papierstück vorsichtig und holte einen zusammengeklappten Zettel heraus. Ich faltete ihn auf und las die darauf stehenden Wörter. Geschockte ließ ich den Brief fallen und hielt mir meine Hand vor den Mund. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen und mein Puls anstieg. Das war nicht normal. Es war nicht normal solche Nachrichten zu bekommen. Und noch weniger, das diese persönlich zugestellt wurden.

Ich lief wie betäubt in die Küche und ignorierte den Brief, der noch immer auf den Boden lag. Folgenden Worte schmückten die Vorderseite:

ICH WEIß WAS IHR TUT!
ICH WEIß WER DU BIST!
UND ICH WEIß, WIE MAN DICH ZERSTÖRT!
SEI GEFASST AUF ALLES WAS NOCH KOMMT!

You could never love me the way you wantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt