Hey ihr Lieben,
heute muss ich mal wieder ein paar Anmerkungen vorab machen.
Das Kapitel ist sehr, sehr, sehr lang geworden. Ich habe überlegt es zu splitten und zwei daraus zu machen. Letztendlich habe ich mich aber dagegen entschieden, weil ich glaube, es hätte der Chemie des Kapitels nicht gut getan. Ich hoffe gegen sowas langes habt ihr nichts. Macht es euch gemütlich und nehmt euch Zeit.Und vielleicht...lest ihr dieses Kapitel besser nicht an der Arbeit, in der Schule oder wenn ihr neben eurer Mutter sitzt? 😉
Aber natürlich ist das euch überlassen.Also dann...
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Amina ~
Als ich die Tür öffne, stehe ich in dichtem Nebel.
Heißem Nebel.
Im Grunde das Gegenteil von der trockenen Kälte, die bis eben herrschte.
Regenwald statt Tundra.Die grauen Fliesen unter meinen nackten Füßen sind warm und feucht. Der Spiegel über dem Waschbecken ist so beschlagen, dass man sich kitschige Herzchennachrichten darauf hinterlassen könnte. Neben mir ertönt das Rauschen der Dusche. Ein bisschen ungleichmäßig, aber doch beständig plätschert das Wasser zu Boden.
Ein Wasserfall im Regenwald.Ich sehe an mir herab. Das nasse Shirt klebt noch immer an meinem Körper, wie eine zweite Haut. Die Jeans ist übersät mit dunklen Flecken von explodierten Wasserbomben und grünlich-braunen Streifen von matschigem Gras. Überbleibsel unserer Schlacht bei zwölf Grad im Regen. Mein ganzer Körper ist durchzogen von kalter Nässe.
Eigentlich müsste es kalt sein.
Eigentlich müsste ich frieren.
Doch alles, was ich spüre, ist die tropisch feuchte Hitze des Regenwaldes.Während der Wasserfall weiter rauscht, versuche ich mir die durchnässte Jeans von den Beinen zu ziehen. Nur ist das bei Skinny-Jeans so eine Sache. Sie sind verflucht eng. Nüchtern betrachtet unterscheiden sich Skinny-Jeans dahingehend nicht wirklich von Kondomen. Die einen sind verflucht eng, weil sie den Körper betonen sollen. Die anderen sind verflucht eng, weil sie sonst nicht das tun, was sie sollen. Und das wäre ein großes Problem.
Sowohl für Skinny-Jeans als auch für Kondome gilt daher: Rollen.Also rolle ich den nassen Haufen Jeansstoff von meinen Oberschenkeln bis über die Ferse. Kicke den schweren Klumpen Stoff in die Ecke des Badezimmers, in der sich bereits eine ganze Ansammlung an durchnässtem Stoff befindet.
Hoodie. Jogginghose. Socken. Boxershorts.Leise tapse ich zur Dusche, deren Wasser noch immer vor sich hin rauscht. Angenehm warmer Nebel legt sich um meinen Körper. Je näher ich komme, desto heißer wird es.
Der Nebel.
Und mir.Ohne zu zögern, öffne ich die Tür der Duschkabine. Ein leises Ploppen tönt über das Rauschen hinweg. Es ist das Schmatzen einer Gummidichtung, die sich von einer Glasscheibe löst. Das Seufzen einer Gummidichtung, die am Glas saugt, als könnte sie ohne die Glasscheibe nicht leben. Wasser stiebt mir entgegen, als würde ich am Fuße eines tosenden Wasserfalls stehen. Es nimmt mir die Sicht und auch ein wenig den Atem, so viel Feuchtigkeit schlägt mir entgegen. Die Glastür schließt sich hinter mir wieder mit einem Ploppen. Das Geräusch einer Gummidichtung, die die Glasscheibe leidenschaftlich an sich reißt.
‚Endlich bist du wieder da', seufzt die Gummidichtung zur Glasscheibe und zieht sie näher.Da stehe ich nun im Inneren einer Duschkabine, umgeben von heißem Nebel und starre, ohne richtig sehen zu können. Alles ist ein bisschen verschwommen. Ein bisschen undeutlich. Ein bisschen unscharf. Es sind nur Konturen, die ich sehe.
Fliesen. Duschkopf. Seifenablage.Julian.
Nass und erhitzt.
Nackt und schön.Zwischen uns zehn Zentimeter.
In etwa die Länge eines Notizzettels oder die Breite einer Postkarte. Zwei Dinge auf denen nur das allernötigste darauf Platz hat. Bereits auf einem Notizzettel sind zehn Zentimeter nicht besonders viel und in einer Duschkabine mit heißem Nebel werden sie gewiss nicht mehr. Ganz gewiss nicht.
Hier drin sind zehn Zentimeter gerade einmal so viel, dass sich zwei Körper nicht berühren, wenn sie einigermaßen stillstehen.
Und doch sind zehn Zentimeter gleichzeitig auch so wenig, dass alles nach Berühren schreit.
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Zwischen zwei Welten // Julian Brandt
FanfictionAmina führt ein ziemlich normales Leben: sie studiert und jobbt nebenbei, um sich über Wasser zu halten. Julian führt kein ziemlich normales Leben. Er ist Fußballprofi beim BVB und lebt den scheinbaren Traum vieler Jungs. Zwei Welten, die sich nie...