Kapitel 1

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Sechseinhalb Jahre später
Kataleyas Pov:

"Nein. Nein. Nein. Auf gar keinen Fall".

Meine Augen fallen entsetzt auf das sehr kurze blaue Spitzkleid.
Das ist überhaupt nicht mein Stil.

Ich bin das Mädchen mit einer Kombination aus Chucks-Hoodie-Jeans.
Nicht diese sexy, selbstbewusste und starke Persönlichkeit, die diese Art von Kleidung trägt.

"Und wie du es tragen wirst. Willst du wissen warum?", folge ich der selbstsicheren Stimme.
Meine Augen fixieren blaue Augen.
„Weil du für einen Abend nicht Kataleya Memphis, die hilfsbereite und langweilige Musterstudentin bist.
Nein, heute Abend wirst du nicht das Mädchen sein, dass ihr gesamtes Leben opfert für alle anderen.
Heute Nacht bist du die sexy Fremde".

Also das genaue Gegenteil von mir.
Das kann nicht gut gehen.

"Wann hast du das letzte Mal etwas für dich getan?", seufzt Lizzy.
Erst gestern!
Ich habe mir eine reduzierte Jeans aus Walmart spendiert.
Doch wie immer sieht Elisabeth Kimberly Raynolds, meine beste Freundin und Zimmergenossin, die Situation mit anderen Augen.

Mit all ihrer Kraft versucht sie mich auf diese beknackte Hausparty zu schleppen.
Als hätte sie keinen Schimmer davon, wie unwohl mich solche Zusammentreffen fühlen lassen.

Für gewöhnlich konnte ich mich immer mit irgendeiner Sache herausreden.
Je näher das Ende unserer Studienzeit rückt, desto aufdringlicher wird Lizzy.
"Die Party findet in einem verdammten Penthouse in Manhattan statt. Irgendein Mister Big Boss feiert seinen Geburtstag...und es wird episch", quiekt Lizzy.

Bitte was?

"Woher kennst du ihn? Normalerweise erfahre ich alles...Hühnermist du erzählst mir alles...selbst wenn einer dieser Right Directions Typen eine neue Freundin hat".

"Oh meine liebe Leyley, wenn ich diesen Kerl persönlich kennen würde, dann besäße ich bereits ein Strandhaus auf den Bahamas. Außerdem würden wir niemals das Bett verlassen", fährt sie sich verträumt mit der Zunge über die Lippen.

Wer ist dieser Kerl?

"Glaubst du, Männer wie er stehen Schlange auf der Suche nach Pretty Woman? Er ist mir noch nie begegnet, doch so viel wie ich über den Typen gelesen habe, kenne ich ihn bereits.
One nicht Right Directions, Ley", schnauft sie verärgert.
Sie hasst es, wenn ich den Namen ihrer Lieblingsband durcheinanderbringe.

"Wie hat er dich dann eingeladen?".
"Eins der Models hat mich eingeladen".

Also die alte Leier wieder.
Dazu muss man wissen, dass Lizzy neben dem Studium als Model jobbt und ihre Modelfreundinnen sie immer wieder auf solche Veranstaltungen schmuggeln.
Wie sie bis zum heutigen Tag nicht erwischt wurde, ist mir ein Rätsel.
Stattdessen macht sie neue Bekanntschaften, die positiv auf Lizzys teuren Lebensstil auswirken.
Das ist jedoch nicht verwunderlich. Schließlich ist Lizzy wunderschön.
Die Art von schön, die andere Frauen neidisch macht.
Mit ihren langen, goldblonden, perfekt gewellten Haaren.
Ihren großen kristallklaren, blauen Augen und dem natürlichen Schmolllippen.

Groß, schlank und wunderschön.

Mit diesen drei Wörter beschreiben die meisten Menschen Lizzy.
Doch für mich ist sie so viel mehr.
Urkomisch, launisch und zickig.
Meine beste Freundin, meine Seelenverwandte und die einzige Familie, die je ich hatte.

Die meisten runzeln die Stirn, wenn mich Lizzy als ihre beste Freundin vorstellt.
Ich bin nicht hässlich, doch auch nicht die Art von Mädchen, für das sich die Kerle zweimal umdrehen würden.
Und das ist in Ordnung, denn schließlich bringen Jungs nur Ärger.

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