Kapitel 17

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Nathaniel's Pov:

"Komm schon, wach auf! Mein Kurs beginnt bald und mir fehlt mein Psychologie Buch!".

Statt meine geschlossenen Augen mit ihrem Anblick zu beglücken, rühre ich mich keinen einzigen Zentimeter.

"Du hast es so gewollt, sag ja nicht ich hätte dich nicht gewarnt!".
Wovon spricht sie?
Bevor ich einen klaren Gedanken fassen kann, prasselt eiskaltes Wasser auf mich nieder.
Ich lasse einen dumpfen Schrei von mir und öffne auf einen Schlag meine Augen.

Scheiße ist das kalt.

Meine Augen erblicken eine Angel, die in viel zu großen Kleidern ihre Unschuld unterstreicht.
"Lauf", knurre ich warnend.
Das lässt sich der wunderschöne Engel nicht erneut sagen und rast aus dem Schlafzimmer. Durchweicht und frustriert springe ich aus dem Bett.

„Du wolltest nicht aufstehen!",
Ihr kleiner Körper verbirgt sich hinter der Kücheninsel.
"Ich muss mir also selbst den Eimer über den Kopf geworfen?".
Ihre Augen weiten sich als ich näher auf sie zukomme.
"Ich habe dich gewarnt. Du hast mir keine andere Wahl gelassen", verteidigt sie sich kichernd und entwischt mir knapp.

"Wieso rennst du? Ich will doch nur eine Guten-Morgen-Umarmung", strecke ich meine Arme nach ihr aus.

"Nein, du willst mich nur nass machen", kreischt sie unschuldig.
Mein Grinsen ist unaufhaltsam.

Das möchte ich tatsächlich.

"Und sowas wie eine Guten-Morgen-Umarmung gibt es nicht", quiekt sie erneut als meine Finger sie beinahe ergreifen.
Daraufhin tragen ihre flinken Beinen sie auf die schwarzen Ledercouch. Dicht gefolgt nehme ich die Verfolgung auf.

Das Gekicher und Kreischen nimmt an Lautstärke zu.

Nicht das gewünschte Konditionstraining mit Angel, dass ich mir so erhofft habe.

"Nein!", windet sie sich in meinen Griff.
Ich lache und werfe sie auf die Couch.
"Habe dich endlich", presse ich einen kurzen Kuss auf ihre Lippen.
"Das war nicht fair", schmollt meine Angel.

Das sehe ich anders.
"Ist das so?", kitzle ich ihre Seiten.
Das gesamte Appartement erhellt im Anbetracht ihres herzhaften Gekichers.

"Dank dir habe ich jetzt nichts mehr zum Anziehen".
Stirnrunzelnd starre ich sie an. Meine Finger brennen nach ihrer Haut.
"Was ist mit der Kleidung in deinem Schrank".
Entsetzen brennt in der Bräune, für die ich alles geben würde.

"Erwartest du das etwa?".
Um ehrlich zu sein, ist es mir lieber als die Billigware, die mein Mädchen vor der Welt verbergen.
"Wieso willst du es denn nicht?".
Alle Frauen lieben es, wenn ihre Männer ihre materiellen Wünsche erfüllen.
Wieso muss sich meine vehement dagegenstellen?

"Kannst du dir überhaupt vorstellen, was für ein Trampel ich bin? Ich verfüge über keine Kapazitäten für den Schaden aufzukommen. Außerdem würde ich mich niemals wohl als dein Wohltätigkeitsprojekt fühlen".

Wieso um Himmels Willen sollte sie für meine Geschenke aufkommen und Wohltätigkeitsprojekt?

Diese Frau lebt und leibt, um mich an den Rand meines Wahnsinns zu drängen.
Rage brennt durch meine Venen.
"Es ist deine Kleidung! Ich würde niemals Geld von dir annehmen, Baby und wage es niemals wieder dich mein Wohltätigkeitsprojekt zu nennen. Du bist meine Frau und wenn ich meiner Frau Geschenke mache, erwarte ich nichts als Gegenleistung außer einem atemberaubenden Lächeln".

"Du willst mich aushalten?!".

Aus ihrem Mund klingt es als würde ich sie zu einer unanständigen Frau formen.
Sie fügt meinem Vorhaben, mich um sie zu kümmern – in jeder und allen Hinsichten – etwas Widerwärtiges an.
"Ich werde dein Geld nicht annehmen", verschränkt sie schmollend die Arme.
Wieso ist mit Angel alles kompliziert?
Kann sie nicht einfach ein gutes Mädchen sein und sich für meine Großzügigkeit bedanken?
"Wieso müssen wir über alles diskutieren?".
Verständnislosigkeit bahnt sich in den unschuldigen Augen an.

For My Angel Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt