Kapitel 84

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Kataleyas Pov:

„Meine Mandantin erklärt sich in allen Punkten schuldig, euer Ehren".

Ihr blondes gewelltes Haar glitzert im hellen Licht des Raumes.
Ihre grünen Augen scheuen sich nicht den Blick vor uns zu verbergen.
Das selbstbewusste Lächeln schlummert unbeeindruckt.

Von Reue keine Spur.

„Dem Protokoll soll entnommen werden, dass Ms. Ford lediglich eine Mitverschwörerin war und zur Anteilnahme durch Connor gedrängt wurde".
Wann musste jemals jemand Mel zu Grausamkeiten zwingen?
„Einspruch euer Ehren. Es ist offensichtlich, dass die Angeklagte die Drahtzieherin ist".
Der Klang meines Namens hält das Pochen meines Herzens an.
„Staatsanwalt Davies weiß anscheinend mehr als der Rest des Raumes, denn soweit ich mich erinnern kann, ist man in diesem schönen Land solange unschuldig bis anderweitig bewiesen".

Ich verstehe nun weshalb Garison Ems diesen Mann als Rechtsbeistand berufen hat als er einen brauchte.
Er ist gut.

Hoffentlich nicht zu gut.

„Wir besitzen eine von Dave Abbott unter Eid unterzeichnete Aussage, die die Angeklagte als Leiterin der Attacken identifiziert. Darüber hinaus hat er zugegeben Geld von Ms. Ford angenommen zu haben, um Ms. Memphis zu verführen und mit dem entstandenen Videomaterial zu erpressen".

Wie bitte? Ist das der Grund, weshalb er so nett zu mir gewesen ist?
Die Wut ist Nathaniel in seinem Griff abzulesen.
Ich versuche diese mit einem Kuss auf seinen Fingerknöcheln zu stillen. Vergebens.

„Das hört sich nach spannenden Fiction an, euer Ehren. Doch ist kein konkreter Beweis".
„Sie müssen wohl den Part überhört haben als ich die Worte unter Eid erwähnt habe, Price".
„Und ich könnte unter Eid schwören, den Verantwortlichen des Kennedy Mordes zu kennen, macht die ganze Sache jedoch nicht wahr. Außerdem hat meine Mandantin ihn bei Erkenntnis seiner kranken Vorliebe verlassen. Darüber hinaus haben wir bereits ein wasserfestes Geständnis eines psychisch kranken Mann, der die Attacken orchestriert hat".

„Ich muss meine Komponenten dafür bedanken, dass er den Gesundheitsstatus von Connor ans Licht rückt. Dieser befand sich während der Dauer der ersten Anschläge in einer geschlossenen Einrichtung wie die acht Jahre zuvor. Darüber hinaus zeigen Besuche der Angeklagten die Dynamik dieser Beziehung an. Beweise der Besucherlisten der letzten drei Jahre liegen Ihnen vor, euer Ehren".

Der ältere Herr spitzelt daraufhin zum ersten Mal aus seiner Brille auf.
„Hat die Angeklagte eine Erklärung für diese Begegnung?".

„Das sind illegale Funde...es Bedarf dem Genehmigung-"
„Der Genehmigung des gesetzlichen Vertreters Mr. Connors, euer Ehren, doch wie offensichtlich hinterlegt ist, ging diese nach dem Tod der Mutter von Mr. Connors auf eine Mrs. Georgia, die Tante über...die nur zu glücklich war uns diese zu übermitteln um die Strafe ihres Neffen zu schmälern".

„Damit ist die Frage um die Integrität des Fundes geklärt, Price...zurück zu meiner Frage, was ist die Verteidigung Ihrer Mandantin".
„Meine Mandantin verweigert dazu jede weitere Aussage, euer Ehren".
„Wenn das so ist, dann lassen Sie mir keine andere Wahl dem Antrag der Staatsanwaltschaft stattzugeben. Ms. Ford, Sie werden sich in einer öffentlichen Sitzung zu vorsätzlichen Mordes in zwei Fällen, Verschwörung zum Mord sowie Einbruch und Hausfriedensbruch vor einer Jury verantworten".

Die Worte des Richters füllen meinen Hunger nach Gerechtigkeit.
Das Gesetz lässt uns nicht im Stich. Und das wird nun auch Mel klar, die zum ersten Mal so etwas wie aufrichtige Angst ausstrahlt.
Diese Offenbarung kippt meine Stimmung und lässt mich zum Opfer ihrer Wut werden.

Nicht einschüchtern lassen.
Diese Forderung akzeptiert jedoch nicht mein Magen.

„Die Verhandlungen beginnen in zwei Wochen. Das Gericht ist vertagt", schlägt der Richter mit seinem Hammer auf den Tisch.
Meine Augen fallen erleichtert zu, doch das Geräusch von leisen Schluchzen öffnen diese erneut.
Ein sehr bekanntes Gesicht.
Ihr Anblick erregt einen Knoten in meinem Bauch.
Eine Hand fällt auf meinen unruhigen Magen während ich die andere auf die Lippen platziere.
„Komm".
Ohne seine leuchtenden Augen von mir zu lösen, führt mich Nathaniel hastig auf die Damentoilette.

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