Kapitel 91

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Nathaniels Pov:

Atemlos.

„WO IST SIE? IN WELCHEN ZIMMER LIEGT SIE?".
Mein Mund ist schneller als meine Beine.
Der Schmerz in meinen Gliedern pumpt das Adrenalin durch jede Ecke meines Körpers.
„Sir, bitte beruhigen Sie sich und nennen mir den Namen der Patientin".

„Kataleya Erina Memphis...Ich habe einen Anruf bekommen das sie hier liegt. Ist sie okay?
Sagen Sie mir, dass sie okay ist...WIESO ZUR HÖLLE SAGEN SIE NICHTS", schlage ich auf die Trennwand zwischen mir und der Schwester ein.

„NATHANIEL!".
„WAS?".
„Lass die arme Frau zu Wort kommen".
Wutzerfressen starre ich auf die ältere Dame auf dem Stuhl gegenüber von mir.
Sie scheint nicht besonders schockiert über meinen Ausbruch zu sein.

„Haben Sie sich beruhigt?".
Sie hat Glück, dass diese Wand sie beschützt.
„Ms. Memphis befindet sich noch im Sanitätswagen".
Ohne ein weiteres Wort mit der inkompetenten Krankenschwester zu wechseln, drehe ich mich zu Stephan.

„Was genau hat Serine gesagt?".
„Sie meinte nur, dass sie Ms. Memphis in Sicherheit befördert hat und wir sie in diesem Krankenhaus antreffen werden".
„WIESO ZUR HÖLLE-", das Stürmen von Sanitätern unterbricht meine Wutparade.

Das Gesicht der Patientin presst mir dir Luft aus den Lungen.
„Angel...BABY", verlassen die Worte meine Lippen als meine Beine sich in Bewegung setzen.

Eingehüllt in eine Rettungsdecke wird sie in den Raum getragen.
Mein armes Mädchen.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, nehme ich ihre Hand in die meine.
Sie ist so kalt.
Wieso ist sie so kalt? Ihre Lippen sind ganz blau.
Die Vorstellung dieser unschuldigen Berührung hielt mich bei Verstand.

„Wieso ist sie nicht bei Bewusstsein? Was hat der Bastard mit ihr gemacht?".
„Es waren die Medikamente, die wir ihr verabreicht haben. Sir,..Sehen Sie mich an. Sie halten uns auf und diese Frau...muss  in die Notaufnahme".
Die Stimme klingt wie ein Flüstern in meinem Kopf.

Alles um mich herum hört sich an wie Gemurmel.

Nur der Drang meine Angel in den Arm zu nehmen, ist in mir wahrzunehmen.
„SIR?".
„Nathaniel, du musst auf ihn hören, okay?", spüre ich wie die warme Hand.

„Ich will sie nicht los lassen. Nicht für eine Sekunde", bleibt mein Blick auf ihr liegen.
„Kleiner Prinz, sieh mich an".
Das warme Braun Rosies holt mich zurück in das hier und jetzt.

Und mit diesen Worten sehe ich wie die Frau, die meinen gesamten Verstand in ihren kleinen, weichen Händen hält, den Raum verlässt.

Meine Augen lassen keine Sekunde von dem kleinen Fleck an der Tür in der Ferne.

Bis zu dem Moment an dem ich einen Schlag gegen meinen Kopf spüre.

„DU NARZISSTISCHES, SELBSTVERLIEBTES, EIGENSÜCHTIGES ARSCHLOCH".
Das Blaue vor mir brennt in Zorn.
„Babe, er wollte dich sicher nur ausschlafen lassen", höre ich die Stimme meine Kumpels.

Um ehrlich zu sein, habe ich keinen Moment mit diesem Gedanken verschwendet.
Alles was mich interessierte, war es so schnell wie möglich zu meiner Frau zu gelangen.
„Nein, du schwanzloser Bastard wählst nicht erneut seine Seite. Steh mir einmal nicht bei, schäm dich, doch ein zweites Mal und du verlierst die winzigen Hoden, die dir geblieben sind".

Ein entschuldigender Blick fliegt von seiner Seite auf mich zu.
„Sorry du stehst alleine da, kleiner Bruder".

Bevor weitere Worte fallen können, tritt eine Frau auf uns zu.

„Hey".
Wir fallen alle in ein ehrfürchtiges Schweigen.
Bevor ein Schluchzen diese bricht.
Ohne ein Wort zu verlieren schlingt Lizzy ihre Arme um die verletzte Frau.

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