Kapitel 4

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Kataleyas Pov: 

"Wo willst du hin, Angel?".

Woher nimmt er sich das Recht einfach hier aufzutauchen und mich und die anderen so vorzuführen? Vielleicht behandeln ihn alle wie die königliche Majestät höchstpersönlich, das gibt ihm aber lange noch nicht das Recht Stu zu behandeln als wäre er Dreck.

Als wäre er seiner Anwesenheit nicht würdig.

Ich höre seine Schritte hinter mir.
Doch ignoriere sie und flüchte zielstrebig.
Er ist schneller als ich und ergreift meinen rechten Arm.

"LASSEN SIE MICH LOS!", errege ich die Aufmerksamkeit einiger Schaulistiger.

Keiner von Ihnen sieht so aus als würden sie etwas gegen diesen Tyrannen unternehmen.
Nicht verwunderlich, schließlich strahlt dieser Mann eine einschüchternde Aura aus.
"Niemals", grinst er frech während ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüre.

Diese hauchfeine Berührung festigt mich in seinen magischen Bann.

"Sir, soll ich Ryan bitten den Wagen vorzufahren?", taucht ein großer Mann mit schwarzer Sonnenbrille neben uns auf.
"Rufen Sie ihn an, Stephan".

"Ins Wohnheim oder zur Bibliothek?".
"Bitte?".
"Wohin fahre ich dich, nachdem wir Essen waren? Nachhause oder in die Bibliothek?
So oder so musst du zuerst etwas Essen vor allem bei der Menge an Blut, die dieser Scheißkerl dir abgezapft hat".

Wer glaubt dieser eingebildete Schnösel zu sein umso über Stu sprechen zu dürfen?

"Sie fahren mich nirgends hin. Ich kenne Sie überhaupt nicht. Außerdem hat Stu, alles richtig gemacht und dieser Scheißkerl ist einer meiner besten Freunde also vergreifen Sie sich nicht im Ton".
Sobald ich diese Worte ausgesprochen habe, fühle ich ein Magenziehen.

Reiß dich zusammen, Ley.
Lass ihn nicht deine Angst spüren.

Statt einer seiner finsteren Mienen begegnet mir etwas anderes.
Ein Grinsen auf seinen Lippen.

Wieso amüsiert ihn mein Ausbruch so?
"Und ich dachte, meine Angel könnte nicht noch heißer werden".
Seine Hände umfassen meine Hüfte mit einem festen Griff.
Ohne mir den Hauch einer Chance zu geben, presst er seine muskulöse, große Statur in meine Kleine. Er steht so nah an mir, dass der Geruch seines Aftershaves in meiner Nase kitzelt.

Er riecht wirklich fantastisch, suhlt sich meine innere Stimme sich in seinem Aroma.
Um Himmels Willen bleib bei der Sache!
Benebelt von seinem Geruch nehme ich alle meine Kraft zusammen und taumle einen Schritt zur Seite und rufe mir seine letzten Worte ins Gedächtnis.

Ich und heiß? Wäre ich nicht so rasend vor Wut, hätte ich mich auf dem Boden geworfen und wäre in schallendem Gelächter ausgebrochen.

Ich spüre die Wärme seine Hand auf meiner.
Komischerweise fügen sich unsere Hände als wären sie für einander geschaffen.
"Worauf hast du Appetit, Angel?".
Und schon wieder dieser Kosename.
Ich möchte so gerne erwidern, dass ihn das nicht zu interessieren hat, doch mein Magen betrügt mich als ich hinter ihm einen Taco Stand erkenne.
Peinlich berührt lege ich den Arm um meinen Bauch.
"Komm", führt er mich, ohne mir die Möglichkeit zu geben, hinter sich her.

Vor dem Stand findet sich keine Menschenseele.
"Na, sieh mal einer an, wen haben wir denn da? Ist das nicht Marcs kleine Puta?", begrüßt mich Cisco, Marcs Cousins mit seinem unüberhörbaren spanischen Akzent hinter dem Stand.

Augenblicklich brechen seine Freunde neben ihm in Gelächter aus.
Ich kann es nicht ausstehen wie klein mich Ciscos Anwesenheit fühlen lässt.
Seit unserer ersten Begegnung lässt er mich seinen unstillbaren Hass gegen mich spüren.
Nicht weinen, sage ich wie ein Mantra auf.
Zwischen zusammengepressten Augenlidern blicke ich in Starks Richtung.

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