Kapitel 69

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Kataleya Pov:

„Das ist ein Fehler, nicht wahr?".
Wieso tue ich uns das an?

„Ist es für Zweifel nicht etwas spät?".
Ohne meinem Spiegelbild genauer zu betrachten, hilft sie mir in meine Jeansjacke.
„Du findest aber, dass es keine gute Idee ist".

„Es ist die beste Gelegenheit um deinen Kopf einen Abend lang abzuschalten".
„Aber?", zupfe ich am Ende meines Kleides herum.
„Ich will einfach nicht das du in einen Fehler rennst. Ihr kennt euch zu lange, um später so zu tun als wäre nie etwas geschehen", warnt sie.
Sie hat Recht.
Ich muss es tun, wenn nicht für mich dann wenigstens für ihn.
Und dennoch plagt mich ein schlechtes Gewissen.

„Du hast wirklich Nervenflattern?", lacht sie überrascht.

„Marc ist wirklich der Letzte, den ich verletzen möchte".
„Sag dir einfach immer wieder, dass es nur ein Essen ist".
„Wir beide wissen...es ist mehr", blicke ich auf das gemusterten Tunika Kleid hinunter.

Ein Klopfen an unserer Tür gibt meinem Herz den Rest.
„It's Showtime, Boo".

Augenblicklich nehmen meine Augen einen in Anzug gekleideter Marc auf.
„Wow! Du siehst maravillosa aus, Mamí".
„Nicht so toll wie du", spüre ich seinen Lippen auf meiner Wange.
„Wir gehen doch nicht irgendwo Schickes hin, oder? Denn dann müsste ich mich umziehen".
„Nein, du siehst perfekt aus", ergreift er meine Hand.
„Darf ich?", lässt unsere Finger ineinander verschränken.
Augenblicklich versteife ich in seiner Anwesenheit.

Das ist der Mann, denn ich jahrelang als meinen besten Freunden, einen Teil meiner Familie gesehen habe.
Und nun will er mehr. Kann ich das? Mehr mit Marc?
Ich nicke und sehe ein letztes Mal zu Lizzy auf.

„Und nun habt Spaß Kinder", tadelt Liz uns grinsend.
Mit verdrehenden Augen trete ich aus der Wohnung.
„Ich bringe sie nachher wieder Heim", versichert Marc ihr und bringt mich zu seinem Wagen.
Den Weg verbringen wir in angespannt Atmosphäre.
Ist er ebenfalls nervös?
„Wohin geht es denn?", breche ich die unerträgliche Stille.
„Erinnerst du dich an das Restaurant, in das ich euch das ersten Mal ausgeführt habe?".
„Cantolli?", schnalle ich mich an.
„Ja, einer der Restaurants, die Lizzy niemals wieder hineinlassen", lacht er.
„Haben wir nicht Hausverbot".

„Cisco hat einen Freund dort", zwinkert er mir selbsterklärend zu.
„Das ist wirklich nett vom ihm", beobachte ich die an mir vorbeiziehende Landschaft.

„Das war der erste Abend, an dem ich dir meine Gefühle gestehen wollte".
Verzweiflung macht sich in mir breit. Und bleibt nicht verborgen vor seinen Augen.
„Ich wollte dich nicht in eine unbequeme Situation bringen".
„Ist schon in Ordnung".
Und dennoch versinkt der Rest der Fahrt in Stille während wir dem leisen lateinamerikanischen Gitarren Solo folgen.

„Da sind wir", umfasst er sein Lenkrad als wir einige Sekunden auf dem Parkplatz verharren.
Seinen brennenden Blick auf mir, versuche ich zu verdrängen.
„Würdest du dich bitte entspannen?".
„Ich weiß nicht wie man sich in solch einer Situation verhält".

„Es ist wie immer. Nur, dass es dieses Mal nur du und ich sind. Kein Grund zur Sorge", kitzelt er leicht meine Seite.
Augenblicklich kichere ich wie ein Schulmädchen.
„Da ist das Kichern, dessen Klang ich so vermisst habe".
Seit der Trennung habe ich selten gekichert.

Es ist als wäre meine Welt vor einigen Wochen untergegangen und nie wieder aufgegangen.

„Gib mir diese eine Chance, Mamí und ich verspreche dir...ich gebe alles dafür dich zur glücklichsten Frau zu machen. Und wenn du gehen möchtest, dann fahre ich dich ohne Widerworte nach Hause", umfasst seine warme Hand mein Gesicht.
Seine aufrichtigen Worte ziehen mich in seinen Bann.
„Was ist? Sehen wir uns mal den Schuppen an?".
„Ja", schenke ich ihm ein aufrichtiges Lächeln und verlasse den Wagen.

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