Kapitel 50

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Nathaniels Pov:

Stacheldraht, Polizisten und ein kahles Backsteingebäude.

"Er ist der Entwickler unserer Überwachungssoftware".
"WIESO ZUM TEUFEL ERFAHRE ICH ERST JETZT DAVON?".
"Ich wollte alle notwendigen Informationen zusammentragen bevor ich Sie hiermit behellige".
Behelligen?

Das ist meine verdammte Frau, die leidet!
"Ist das eine f*cking Entschuldigung für Ihr Versagen?".
"Natürlich nicht, Sir".

Es wird niemals in Ordnung sein.

"Bei allem nötigen Respekt, Sir. Wir konnten es nicht erahnen", meldet sich eine unbekannte Stimme zu Wort.
Für wen zum Teufel hält sich dieser Kerl?
"Und Ihr Name war nochmal?".
"Patrick Season, Sir".
"Patrick Season, wer für mich arbeitet, spricht nur wenn er gefragt ist", öffne ich meine Tür.

Dicht gefolgt von Stephan, laufe ich auf das Drecksloch von Gebäude zu.
"Bringen Sie ihm Respekt bei", steuere ich das Backsteingebäude an.

Kahl, kühl und grauenhaft, das sind meine ersten Eindrücke.
"Guten Tag, Stark und Petrow".
"Name des Insassen?".
"Spencer Connor".
"Sie stehen auf der Besucherliste".

Was für eine Überraschung.

"Folgen Sie mir".
Die Rage strömt durch meinen Körper.

In einem kahlen Raum begegnen wir zwei Personen.
"Guten Tag, ich bin Cedric Veen,
Mr. Connors Rechtbeistand".
Ich blicke die ausgestreckte Hand an.
"Dann eben nicht...".
"Wie möchten Antworten".

"Wir bereden nichts ohne die Anwesenheit der Staatsanwaltschaft".
Bevor ich noch Stephans zu Wort komme, beugt sich Spencer zu seinem Anwalt.

"Ich kann davon nur abraten".
Doch der W*chser lässt sich in seinem Vorhaben nicht beirren.
Besser für ihn.
Ich habe mein Mädchen nicht zurückgelassen, um hier Spielchen zu spielen.
Ohne etwas hinzufügen erhebt sich Veen, sammelt sein Zeug zusammen und läuft in die Richtung der Tür.

Tonlos lasse ich die leblosen Augen auf meiner vor Rage brennenden Haut gleiten.
Der Zorn in meinen Fäusten lässt sich kaum kontrollieren.
"Haben dir die Fotos gefallen?".
Die Verhöhnung seiner Worten ist unüberhörbar.
"Wie fühlt es sich an zu wissen, dass du nur einen Raum weiter warst?".
Mein Blut kocht.
"Du kleine dreckige Bitch-".
Erstmals beobachte ich den Hass in seinen Augen aufflackern.
"Ich kenne einen Haufen Menschen, die ihre Freiheit aufgeben würden nur um es mir gleich zu machen. Wer hätte gedacht der allmächtige Nathaniel Stark auch fallen kann".

"Ein Haufen Leute?".
"Er hat kein Anrecht auf ein glückliches Leben. Nicht nach seinen Taten".

"Weshalb dann eine unschuldigen Frau hineinziehen?".
"Unschuldig? Keine Unschuldige verliebt sich in einen Monster.
Er hat mich gefilmt...mich gedemütigt. Sie hat genauso viel Blut an den Händen wie er".
Ziehe mich so oft durch den Schmutz wie du möchtest, doch mein Engel ist unantastbar.
"Ich hoffe für deine Mutter sie ruht in Frieden mit dem Gewissen einen Psycho auf die Welt gebracht zu haben".

"HALT MEINE MUTTER DA RAUS", versucht er mich anzugreifen.

Oh, eine Schwachstelle.
Regungslos nehme ich die Szene wie Stephan den Angriffsversuch abwehrt.
"Sie hat einen tollen Jungen zur Welt gebracht, der an deiner Grausamkeit gebrochen ist".
Stephan verdreht seinen Arm und presst den schwachen Körper gegen die Oberfläche des Tisches.

"Entfernen Sie sich vom Insassen".
Ohne weitere Anweisungen weicht Stephan von dem Irren zurück.
"Gehen wir, Stephan", rufe ich.

"Ich bin nach wie vor Gast in ihren Träumen. Nacht für Nacht träume ich von ihrer zarten, weichen Haut".

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