Honeymoonsuit (Roman Bürki FF)

I

"Frau von Seadhoff, ich bräuchte noch eine Unterschrift!", Alim legt mir das Blatt hin, was ich schnell überfliege und dann unterzeichne. "Vielen Dank! Unsere Gäste  aus Deutschland kommen in etwa 20 Minuten!", "Ok viel Dank Alim!". Er verlässt mein Büro und ich widme mich wieder meinem Laptop.  Diese dämlichen Investorenmails immer. Am liebsten würde ich sie direkt in den Spam Ordner geben lassen, wenn ich sie bekomme, aber ich fürchte, das wird leider nicht gehen. Ich schalte den Laptop auf den Energiesparmodus, klappe ihn zu, schiebe meine Stuhl zurück, stehe auf, streife meine Rock glatt und verlasse das Büro. Ich ging zu den Aufzügen, bei denen einer der Liftboys sofort meine Etage drückte und mich eintreten lies. "Danke Eran!", er lächelte und verließ den Lift. Dieser brachte mich direkt in meine Suit, wo ich kurz mein Buch nehme und in eine Tasche packe. Ich wollte heute den Tag mal im Wellnessbereich entspannen. Nach all dem Stress in den letzten Tagen hatte ich mir das wohl auch reglich verdient.  Als ich alles nötige eingepackt hatte, stieg ich wieder in den Aufzug und fuhr nach unten. Mir viel ein, dass der neue Blumenschmuck heute gekommen ist, den ich noch gar nicht gesehen habe. Ich liebe Blumen. Meine Suit war voll mit ihnen und oft fand man mich auch in unsrem Gewächshäusern, die an verschiedensten Ecken der Anlage verteilt waren. Ich lege meine Tasche an der Rezeption ab und gehe nach draußen. Die Sonne schien wie immer grell auf mich herab, als sie plötzlich verdeckt wurde. "Ah, könnten sie vielleicht meinen Koffer nehmen!", sagte ein junger Mann, der mir in der Sonne stand. Sein Gesicht konnte ich nur teilweise erkennen wegen der Sonne die mich blendet. Ich konnte so schnell nicht schauen, da hatte ich einen 20€ Schein in der Hand und der junge, ich musste zugeben, gut aussehend Mann war schon im Hotel verschwunden. Ich nahm den Koffer, kam aber keine zwei Schritte weit, denn schon standen 3 Pagen vor mir, die mir den Koffer abnehmen wollten. Ich gab ihm einen von ihnen zusammen mit dem 20€ Schein. "Vielen Dank Frau von Seadhoff!", "Bedank dich nicht bei mir, sondern bei dem Gast, der dir das gegeben hat!", lächle ich. Anschließend drehe ich mich um, um endlich den neuen Blumenschmuck zu betrachten.

"Er ist schön geworden! Nicht wahr?", fragte Erad, die gute Seele des Hause, als ich meine Tasche an der Rezeption hole. "Ja das ist er wirklich!", "Unsere Gäste aus Dortmund sind da! Herr Tuchel war bereits hier und hat nach ihnen gefragt!", "Hat er gesagt um was es geht?", "Nein tut mir leid!", "Das macht doch nicht! Ich werde ihn sicher noch treffen! Auf jeden Fall bin ich jetzt im Wellnessbereich, falls mich jemand suchen sollte.", "Ok gut! Ich wünsche ihnen viel Spaß und erholen sie sich, das haben sie verdient!", "Danke Erad! Das werde ich!". Ich ließ meinen Blick durch die Lobby schweifen und erkannte eine Ansammlung an jungen Männern in schwarz gelben T Shirts. Vermutlich unsere Gäste aus Dortmund. Ich ließ mich nicht weiter beirren und setzte meine Weg in den Wellnessbereich fort. Dort wurde mir die Tür aufgehalten und ich ging direkt nach drinnen in Richtung des Indoorpools. Es war gerade Mittag, deshalb war es draußen nicht auszuhalten. "Guten Tag Frau Reiser! Ich hoffe Sie genießen ihren Aufenthalt bei uns?", "Guten Tag Frau von Seadhoff! Und wie! Wie jedes Jahr!", "Das freut mich sehr zu hören!", "Legen sie sich doch zu mir!", "Sehr gerne!". Frau Reiser ist eine unserer Stammgäste. Ich glaube sie war von Beginn an hier, als meine Mutter das Hotel errichtet hatte. "Gönnen Sie sich heute auch mal einen Tag Ruhe? Sie arbeiten meiner Meinung nach für ihr so junges Alter zu viel!", "Ja ich brauche einfach mal Entspannung! Damit mögen sie vielleicht Recht haben, aber eine muss sich ja darum kümmern, dass sie zufrieden sind und nächstes Jahr wiederkommen!", "Keine Sorge! Ich habe heute schon wieder gebucht!", "Sehr erfreulich zu hören! Vielen Dank, dass sie nach so vielen Jahren immer noch gerne zu uns kommen!", "Ach wer lässt sich hier denn nicht gerne von vorne bis hinten verwöhnen?". Ich lache. "Ja da könnten sie Recht haben, aber das hat ja auch dementsprechend seinen Preis!", "Ja-. Unsere Unterhaltung wird gestört durch das Eintreten der Gruppe an jungen Männern, die ich vorher noch in der Lobby gesehen habe. Zum Glück habe ich mich noch nicht umgezogen. "Entschuldigen Sie mich kurz? Ich kümmere mich mal schnell um die Gruppe.", "Kein Problem". Ich stehe von meiner Liege auf und gehe auf die Gruppe zu. Ich erkenne Lamira, die wohl gerade den Gästen das Hotel zeigt. "Also das hier ist unser Wellnessbereich. Leider haben wir derzeit nur einen, sodass sie sich ihn mit unseren andern Gästen teilen müssen! Wenn sie- Oh Frau von Seadhoff! Gibt es ein Problem?", fragt sie mich leicht ängstlich. "Nein Sie machen das sehr gut! Sind das unsrer Gäste aus Dortmund?", "Ja das sind sie. Darf ich Ihnen vorstellen Frau von Seadhoff! Die Direktorin des Grand Roaly Spar & Sport Hotels Dubai.", stellt Lamira mich vor. "Auch von mir einen herzlichen Willkommen hier bei uns in Dubai! Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen Flug? Wie Lamira bereits gesagt hat, wenn ich nicht grade als Kofferschlepperin beschäftigt bin", ich blicke zu dem jungen Mann der schon rot vor Peinlichkeit wurde, "Leite ich dieses Hotel hier! Sollten sie Fragen, Wünsche oder anderes haben, können sie sich gerne an mich oder meine Kollegen an der Rezeption wenden! Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt und gute Gelingen bei der Vorbereitung! Lamira wird ihnen jetzt noch den Rest unserer Anlage zeigen und sie dann in ihren Hotelblock begleiten." Ich lächle einmal in die Runde und wende mich noch kurz an Lamira. "Lamira, könnten sie an der Rezeption Bescheid geben, dass man Frau Reiser eine kleine Aufmerksamkeit von mir auf ihr Zimmer bringen lässt?", "Sehr gerne Frau von Seadhoff!". Ich drehe mich um und wollte gerade gehen, als ich meinen Namen hörte. "Äh Frau von Seadhoff?", "Ja?", ich drehe mich um und erkenne einen etwas älteren Mann. "Ich bin Thomas Tuchel! Der Trainer dieser Bande! Ich wollte mich nur nochmal bedanke, das sie das hier für uns möglich gemacht haben!", er reicht mir seine Hand, die ich freundlich ergreifen,"Kein Problem, die Seadhoff Group und ich freuen uns sehr sie hier begrüßen zu dürfen! Ich hoffe sie sind zufrieden mit unserem Arrangement. Wie gesagt, sollte etwas fehlen beziehungsweise sollten sie Fragen haben wenden sie sich einfach an mich und meine Kollegen an der Rezeption. Wir stehen ihnen 24 Stunden zur Verfügung!", "Das werden wir!". Ich lächle freundlich: "Gut, dann wünsche ich ihnen noch einen schönen und erfolgreichen Aufenthalt!", "Dankeschön!", er lächelt und folgt der Gruppe. Ich drehe mich um und gehe wieder zu meiner Liege zurück.