LIX

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gewidmet SabrinaGesting

„Romi Romi!", kommt die Kleine nach dem Training auf mich zugestürmt. „Du warst toll Prinzessin!", lobe ich sie und nehme sie auf meinen Arm. „Danke!", grinst sie. „Weißt du was der Trainer zu mir gesagt hat?", „Nein Prinzessin. Was denn?", „Wenn ich will darf ich ab jetzt immer kommen! Und und nächstes Wochenende ist ein Turnier. Da darf ich vielleicht schon spielen!", strahlt sie mich an. „Wow Prinzessin! Das ist ja toll!", küsse ich ihre Stirn. Der Trainer kommt auf uns zu. „Sie hat es sicher schon erzählt. Ich würde die Kleine sehr gerne im Team haben. Ich müsste nur vorher einiges Organisatorisches mit der Mutter besprechen. Ich hätte hier den Mitgliedsantrag und ich bräuchte demnächst ein Passfoto für den Spielerpass.", überreicht er mir das Schreiben. „Okay wir kümmern uns darum!", schaltet sich nun Am ein. „Sehr gut! Dann bis übermorgen Emily!", „Tschüss!", winkt die Kleine ihrem Trainer nochmal zu. „Schaust du mir dann wieder zu?", will sie grinsend wissen. „Wir könnten direkt nach dem Training zusammen hier herkommen.", merkt Erik an und ich nicke zustimmend. „Hab dich vermisst!", nuschelt die Kleine an mein Ohr und ich drücke sie automatisch etwas fester an mich. „Ich dich auch Emchen.", flüstere ich und küsse ihre Wange. Am schaut auf ihr Handy und verschwindet dann sofort nach draußen. Fragend sehe ich zu Erik. Doch dieser zuckt nur mit den Schultern und geht ihr nach. „Was ist denn?", will Emchen wissen. „Ich weiß es nicht. Sollen wir solange noch etwas spielen", nicke ich in Richtung eines Balles. „Oh jaaaa!", kreischt sie und strampelt los, weshalb ich sie runterlasse.

„Emily!", kommt Amira nach einer Weile wieder rein. Fragend sieht sie zu ihr. „Gehst du schonmal zu Erik ins Auto. Wir kommen gleich nach." Ich schlucke hart. Das hatte nie etwas Gutes zu bedeuten. „Tschüss Prinzessin!", umarme ich sie nochmal fest. „Du hättest dich nicht verabschieden müssen.", beginnt Amira als Emchen draußen ist. „Warum?", frage ich verwirrt. „Kannst du sie heute und morgen zu dir nehmen?", „Was ist mit Pen?", frage ich sofort und eile ihr entgegen. „Sie war endlich bei der Polizei.". Sofort atme ich erleichtert auf. „Und wir haben endlich den Auslöser den Broken Heart Syndroms gefunden.", geschockt sehe ich sie an. Schon so lange hatte ich Angst davor. Würde ich nun hören, dass ich sie nie wieder sehen konnte? „Roman du bist es nicht!", strahlt sie mich an. „Was?", hauche ich und kann nicht glauben, was sie da gesagt hat. „Roman du bist nicht der Auslöser. Du bist es nicht. Und du warst es auch nie!". Ich konnte mich nicht mehr halten und fiel ihr in die Arme. Ich war glücklich. Naja noch nicht ganz. Aber eine große Last fällt gerade von meine Schultern. Verdammt ich könnte die ganze Welt umarmen. Aber wenn ich es nicht bin. Wer dann? „Es ist ihr Vater.", beantwortet Amira meine unausgesprochene Frage. „Hat sie ihn angezeigt?", will ich leise wissen. Am nickt. „Und wie geht es ihr damit?", „Nicht gut. Das ist auch der Grund wieso ich dich bitte Emchen für heute und morgen zu nehmen. Sie muss einiges organisieren und ich werde ihr so gut es geht dabei helfen. Aber was ihr am meisten Angst macht, ist es Emily zusagen. Sie möchte erst vorher alles geklärt haben bevor sie ihr alles erzählt.", „Das verstehe ich. Natürlich nehm ich Emchen zu mir. Soll ich euch hinterherfahren und Emchen dann samt ihrer Tasche mitnehmen?", „Das wäre gut ja.".

Mit eine fast einschlafenden Prinzessin am Arm stehen wir vor Pennys Villa. Vera die Psychologin macht uns auf und strahlt mich sofort an. „Roman! Dich habe ich ja schon lange nicht mehr gesehen!", grinst sie mich an. Es dauert nicht lange und dann erkenne ich Penny in ihrer Kuscheldecke eingewickelt im Flur. Als sie uns sieht. Schleicht sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen. „Ich denke wir lasse euch dann mal alleine!", nimmt mir Vera Emchen ab und verschwindet mit Erik und Amira. „Hey.", lächel ich sie aufgeregt an und gehe etwas auf sie zu. „Hey.", flüstert sie leise und weicht meinem Blick aus. „Wie geht es dir?". Die Frage war ziemlich sinnlos. Denn ihren Augen nach hatte sie viel geweint und wie sollte es auch jemanden gehen, de seine eigenen Vater gerade bei der Polizei angezeigt hat. Auch wenn er ein Monster ist, er ist immer noch ihr Vater. Sie zuckt mit den Schulter und dreht ihren Kopf sofort zur Seite. Ein Schluchzen entfährt ihr und ich kann nicht anders, als sie in meine Arme zu ziehen. „Es ist alles gut. Ich weiß das es schwer ist, aber das ist okay.", hauche ich und küsse ihre Haar. Fest drückt sie sich an mich. „Ich... ich es tut mir leid Roman.", löst sie sich abrupt. „Hey, es ist alles gut. Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst." , „Doch! Und das weißt du. Wegen mir bist du fast ums Leben gekommen! Roman ich wollte das nicht. Es tut mir so leid! Du bist viel zu gut für mich.", sieht sie mich aus verweinten Augen an. „Penny.", will ich ansetzen, doch sie schüttelt nur den Kopf. „Nein Roman! Dafür gibt es eine Entschuldigung! Ich hab dein Leben aufs Spiel gesetzt! Das werde ich mir nie verzeihen!", schluchzt sie und läuft dann an mir vorbei nach oben. 

„Was ist passiert?", kommt Vera sofort zu mir. „Sie glaubt, dass sie mein Leben aufs Spiel gesetzt hat. Aber das stimmt doch nicht. Ja es stimmt sie hätte mir viel früher sagen müssen, was los ist, aber ich hätte trotzdem alles gemacht um sie und Emchen zu beschützen. Ich liebe sie. Verdammt ich würde mein Leben für sie geben. Sieht sie das denn nicht!", fahre ich verzweifelt über mein Gesicht. „Roman im Moment sieht sie das nicht. Sie kann es auch gar nicht sehen. Roman schau doch. Sie hat gerade ihren Vater angezeigt und damit für ziemlich lange Zeit hinter Gitter gebracht. Ebenso, hat sie alles offenbart, was sie in den letzten Jahren hat aushalten müssen. Und Roman, wenn du wüsstest, was das alles war, du würdest verstehen, warum sie gerade so reagiert hat. Ihr ganze Leben bricht gerade entzwei. Alles stürzt auf sie ein. Sie zweifelt an allem und vor allem an ihr selbst. Es wird dauern bis sie sich wieder gefangen hat, aber momentan ist es einfach schwierig." Ich hatte Angst vor der Antwort, aber trotzdem muss ich diese Frage stellen: „Was...was hat sie alles aushalten müssen?", „Ihr Vater hat sie seelisch und moralisch fertig gemacht. Dank ihm denkt sie, dass sie eine Versagerin ist. Ihr seelischer Zustand ist gerade extrem labil. Aber ich arbeite daran, dass sie wieder Selbstvertrauen gewinnt und sieht, was sie in all den Jahren geleistet hat. Ihr Vater hat sie komplett alleine gelassen. Hat sie Emchen ganz alleine groß ziehen lassen. Hat immer wieder Geld von ihr erpresst und letztlich....", Vera atmet tief durch und sieht mich dann an. „Er hat sie und Emchen an den Typen verkauft, der dich niedergestochen hat.", „BITTE WAS!", entfährt es mir und ich suche Halt am Türstock. „Er..er hat sie verkauft? Wie ein Stück Fleisch oder was?", gebe ich völlig fertig von mir. „Er hatte ziemlich hohe Schulden bei dem Typen und weil Penny das Geld nicht so schnell auftreiben konnte, hat er die beiden an ihn verkauft.", „Was ist das nur für ein Mensch! Wie.. wie kann man so etwas seinen eigenen Töchtern antun? Wie? Sie sind doch sein eigen Fleisch und Blut! Ich versteh das nicht?", „Ich glaube, das kann niemand verstehen.", „Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand, den beiden nochmal weh tun kann. Und wenn ich dafür sterbe. Das ist mir egal!". Vera schmunzelt mich an. „Ich hab in etwa mit so einer Antwort von dir gerechnet!", lacht sie und nimmt mich in den Arm. „Ich werd nach Penny schauen. Ich hab gehört Emchen bleibt heute und morgen bei dir?", lächelnd nicke ich. „Na da wird sie sich aber freuen!", „Ich hoffe es!", lächle ich und gehe ins Wohnzimmer. „Schläft sie?", will ich flüstern von Erik wissen. Dieser nickt. Grinsend nehme ich die Kleine hoch und verabschiede mich von Amira und Erik. Erik trägt mir Emilys Sachen ins Auto, während ich sie schlafend auf die Rückbank verfrachte.

„Romi?", murmelt Emchen, als ich sie in mein Bett gelegt habe. „Ja Prinzessin?", lege ich mich zu ihr und decke sie besser zu. „Du musst machen, dass es Penny wieder besser geht.",flüstert sie und kuschelt sich an meine Brust. „Das werde ich Prinzessin! Versprochen!", küsse ich ihre Stirn.

Honeymoonsuit  (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt