XVIII

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Ich saß auf meinem Hotelzimmerbett und schaue stur aus dem Fenster. Ich wollte ihr aus dem Weg gehen und dann liegt sie in meinen Armen. In diesem einem Moment hätte ich die Welt am liebsten angehalten. Hätte Pen zu mir gedreht, sie geküsst und wahrscheinlich unanständige Dinge mit ihr getan. Doch die Sorge, war größer und ich wusste, dass sie das nie zulassen würde. Ich fühle mich wie auf einem Entzug. Auf einem Entzug von diesem unglaublichen Gefühl, dass ich immer habe, wenn ich sie bei mir habe. Sie berühre, sie küsse und sie liebe. Ich will dieses Gefühl wieder haben und dennoch weiß ich, dass dies nie passieren wird. Ich öffne auf meinem Handy die Galerie und suche diese eine Bild. Diese eine Bild, dass ich in unsere ersten Nacht von ihr gemacht hatte. Sie nackt ,wie sie Gott schuf, auf mir schlafend. Damals konnte ich es kaum fassen und jetzt. Jetzt wünsche ich sie mir einfach nur zurück. Plötzlich setzt sich jemand neben mich und ich schrecke zusammen. Ich sehe in das Gesicht von Erik, der neben mir sitzt. „Wie gehts dir?", fragt er vorsichtig. „Beschissen.", gebe ich monoton von mir. Er wollte ein Blick auf mein Handy erhaschen, doch dieses Bild war definitiv nicht für andere gedacht. Erik sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Das solltest du nicht sehen.", murmel ich. „Wieso ist es ein Nacktbild!", lacht er, hört aber auf, als er merkt, dass er recht hat. „Oh.", haucht er nur etwas entsetzt. „Ist es normal, dass ich sie nie wieder hätte los lassen wollen?", frage ich leise und Erik beginnt zu lächeln. „Du liebst sie Roman. Was hast du erwartet.", „Das es irgendwann einfacher wird.", „Solange du sie liebst, wird es das nicht. So leid es mir tut.", „Aber was soll ich denn jetzt machen! Ich hab versucht sie zu vergessen, aber es geht nicht!", raufe ich mir verzweifelt die Haare. „Wenn vergessen nicht funktioniert, dann hast du nur noch eine Option!", „Selbstmord!", lache ich ironisch. „Kämpfen! Du musst um sie kämpfe. Sie dir zurückholen.", „Das kann ich nicht! Sie hasst mich!", „Wenn du wüsstest!", „Was! Was soll ich wissen?", „Kannst du dir ansatzweise vorstellen, wie aus der Bahn sie war, als sie erfahren hat, das ihr Hotel unser neues Teamhotel ist.". Ich konnte nichts dagegen tun, aber Erik pflanzte so einen Samen Hoffnung in mein zerbrochenes Herz und ich merke, wie er schon aufging und größer wurde.

Als ich am nächsten Morgen den Speisesaal betrete und mich gerade hinsetzte, bringt wir ein Kellner ein Tablet, auf dem ein Zettel und eine Tafelschokolade lag. Er legt sie mir auf meinen Teller und verschwindet dann wieder. Danke stand auf dem Zettel. Die Jungs betrachten mich verwirrt, doch ich lasse meinen Blick durch den Saal schweifen. Am hinteren Glasfenster erkenne ich sie, wie sie mit verschränkten Armen da steht und in den Garten blickt. Langsam gehe ich zu ihr und stelle mich neben sie. Ihre Nähe verpasst mir sofort ein wohliges Gefühl. „Du brauchst dich nicht bedanken. Wofür auch.", gebe ich leise von mir. Langsam löst sie ihre abwehrende Haltung. „Doch, dass musste ich.", sagt sie nun. „Nein Penny, dass musst du nicht.", gebe ich nun etwas lauter von mir und greife nach ihrer Hand. Kurz lässt sie es zu, lässt dieses unglaubliche Gefühl meinen Körper durchströmen, bis sie sich losreißt und schon fast nach draußen stürmt. Mit gesenktem Kopf gehe ich zurück an meinem Platz und fange an zu frühstücken. Die Gespräche der anderen ignoriere ich, bis mich ein Schnipsen vor meiner Nase wieder ins hier und jetzt zurück holt. „Was ist denn mit dir los?", fragt Jule. Doch ich schüttel nur den Kopf und stehe auf, um in mein Zimmer zu gehen. Kaum betrete ich die Lobby stürmt Emchen auch schon auf mich zu. „Hey Prinzessin! Wie gehts dir? Was macht der Arm?", „Mir gehts prima! Und weißt du auch warum?", „Nein Prinzessin, warum denn?", „Weil wir heute in Stadion gehen und ich dich anfeuern kann!", „Was! Das ist ja toll! Mein größter Fan im Stadion! Du gehst aber nicht alleine oder?", frage ich und hoffe nur auf eine Antwort. „Am kommt mit.", gibt sie etwas geknickt von sich und kuschelt sich an meine Schulter. Ich nicke nur bedrückt und gehe mit ihr zu Am und Erik. „Guten Morgen.", begrüße ich die beiden und bekomme ein strahlendes Lächeln von ihnen entgegen gereckt. „Morgen Roman! Wie ich sehe hast du deinen Fan schon wieder an der Backe!", lacht Am. „Natürlich! Ohne meine persönliche Motivationsprinzessin kann ich mich doch gar nicht auf das Spiel vorbereiten!", grinse ich. Plötzlich merke ich wie mir Emchen eine Kuss auf die Wange gibt. „Wofür war der denn?", lache ich. „Motivation!", kichert sie und schiebt ein „Hab dich lieb!", das mich strahlen lässt, hinterher. „Ich dich auch!", flüstere ich und küsse ihre Stirn. Ich spüre einen Blick auf mir. Meine Vermutung bestätigt sich, als ich aufsehen und eine lächelnde Pen erblicke. Zu schnell verschwand dieses Lächeln, als sie meinen Blick bemerkt. „Was hast du nur gemacht, dass sie immer noch böse mit dir ist?", fragt die Kleine. „Ich war ein Arsch.", erwidere ich nur und übergebe sie Am. „Wir sehen uns im Stadion ja?", frage ich sie noch, worauf sie nur nickt wie wild.

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Eine Klingel reißt mich aus meinem Schlaf. Ich muss wohl auf der Couch eingeschlafen sein. Mein Rücken schmerzt höllisch und ich schlürfe zur Tür. Wäre es Am mit Emily hätte sie einen Schlüssel. Unbedacht vorher zu schauen wer da vor der Tür steht öffne ich sie. „Roman!", hauche ich entsetzt. „Hey!", sagt er leise mit Emily auf dem Arm. „Penny Penny! Wir haben gewonnen! 2 zu 0!", brabbelt die Kleine fröhlich los. Kaum setzt sie Roman auf dem Boden ab, da flitzt sie auch schon los. Verwirrt blicke ich ihr hinter her. „Sie will mir etwas zeigen.", entgegnet Roman, als ich mich wieder zu ihm drehe. „Willst du reinkommen? Ich weiß nicht wie lange Emchen braucht.", „Klar gerne." Ich tapse in die Küche und höre, wie er mir folgt. „Schön habt ihrs hier.", versucht er ein Gespräch zu beginnen. Mir was das ganze mehr als unangenehm, aber was hätte ich tun sollen? Ihn vor der Tür stehen lassen. „Danke, dass du Emchen nach Hause gebracht hast. Willst du was trinken?", murmel ich und wende mich dem Wasserkocher zu. „Ein Wasser wär schön." Ich strecke mich nach einem Glas, wobei meine Wirbelsäule verdächtig knackst. Keine zwei Sekunden später spüre ich starke Arme an meiner Taille. „Gehts?", haucht er an mein Ohr und verpasst mir eine Gänsehaut. Ich nicke nur und versuche gegen den Drang mich gegen ihn zu lehnen anzukämpfen. „Ich habs!", schreit Em. Dankbar über ihr plötzliches Auftauchen entspanne ich mich, denn Roman ist dadurch zurück geschreckt. „Hier!", strahlt die Kleine und überreicht ihm ein Papier. Aus dem Augenwinkel erkenne ich, wie sie drei Personen auf das Papier gezeichnet hat. Roman, sie und mich. Ich schließe die Augen und drehe mich weg, um meine Tränen zu vertuschen. „Wow! Das ist ja richtig schön geworden!", „Schenk ich dir!". Ich kann ein hörbares Schluchzen nicht unterdrücken, sodass ich sofort wieder die geteilte Aufmerksamkeit auf mir habe. „Penny? Gehts dir gut?", „Nein verdammt! Wie denn auch!", schluchze ich und renne in mein Zimmer. Ich sperre die Tür ab und lasse mich an ihr hinunter gleiten. „Penny bitte! Lass uns reden! So kann es doch nicht weiter gehen!", „Verschwinde! Lass mich ein für alle mal in Ruhe!", weine ich und schlage gegen die Tür. Ich höre wie sich Schritte entfernen. „Es tut mir leid Emchen! Ich werd jetzt wohl besser gehen! Danke für das Bild und dein Anfeuern im Stadion.", höre ich ihn leise reden.

Etwa zwei Minuten später klopft es wieder an meiner Tür. „Penny?", höre ich die zierliche Stimme meiner Schwester. Ich hieve mich hoch und sperre die Tür wieder auf. „Es tut mir leid!", kommt es prompt von ihr. Unter höllischen Schmerzen bücke ich mich nach ihr und hebe sie hoch. „Du kannst doch gar nichts dafür!", flüstere ich und lege mich mit ihr ins Bett. „Doch! Erik und Am kommen gleich!", „Hast du sie angerufen?", frage ich verwirrt, woraufhin sie nickt. „Sie kann dir immer helfen! Also warum nicht jetzt auch?", „Ich liebe dich Emchen!", hauche ich und küsse ihre Wange. „Ich dich auch Penny!", erwidert sie und spielt mit meinen Armbändern. „Penny?", kommt es plötzlich leise aus dem Flur. „Am hey!", begrüße ich sie und setzte mich qualvoll auf. Sofort kommt sie zu mir und stützt mich. „Hat er dir was getan?", fragt sie. „Nein nein. Alles gut. Hab mich nur verlegt auf der Couch.", „Dann leg dich hin ich mach dir eine Wärmflasche! Habt ihr Hunger? Erik und ich würden Pizza bestellen." Emchen nickt wie verrückt, doch ich schüttel nur den Kopf und lege mich langsam wieder zurück. Amira seufzt und steht dann auf. „Schinken wie immer?", fragt die Emily, die wieder nickt und sich an mich kuschelt.

Honeymoonsuit  (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt