XIV

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„Na, wie fühlt man sich als Schulkind?", frage ich Emchen, als wir aus der Schule gehen. "Coooool!", grinst die Kleine. "Na mal schaun, ob das nach der ersten Hausarbeit auch noch so ist!", lacht Am. "Am! Mach ihr doch die Schule nicht gleich madig das kommt noch früh genug!", lache ich und nehme Em an meine Hand. "Hast du Hunger, Prinzessin?", "Jaaaa! Nudeln!", "Na dann lasst uns mal zum Vapiano!", kommt es von Am und wir machen uns zu Fuß auf den Weg.

"Lass uns da vorne hinsetzten!", ruft Am und zieht uns zu dem Tisch. Ich wundere mich, warum sie genau an den Tisch wollte, denn ein Tisch weiter sitzen Marco, Nuri und Erik. Letztere sieht geschockt zu uns und steht sofort auf. "Oder auch doch nicht!", kommt es prompt von Am und sie dreht sich um. "Amria warte!". Sie will weitergehen, doch ich hindere sie daran, wofür sie mich mit einem bösen Blick straft. "Ich muss mal für kleine Prinzessinen!", meldet sich nun Em. "Na dann komm!", nimmt Am die Ablenkung natürlich an, woraufhin ich nur stöhne. Erik sieht ihr traurig hinterher. "Lass den Kopf nicht hängen.", versuche ich ihn aufzumuntern. "Hey erstmal! Was macht ihr denn hier?", begrüßt er mich und zieht mich überschwänglich in eine Umarmung. "Mit einem Hotel hier in Dortmund läuft es nicht ganz so gut. Außerdem kommt Em dieses Jahr in die Schule und ich wollte, dass sie auf eine deutsche Schule geht.", "Das heißt ihr bleibt länger?", beginnt er zu strahlen. "Du hast mindestens vier Jahre Zeit sie zurückzugewinnen.", grinse ich ihn an. "Glaubst du das wirklich? Also das sie je mit mir also-", "Erik, jetzt mal unter uns. Sie sieht jedes deiner Spiele, auch wenn sie meint, dass ich es nicht mitbekommen. Sie schläft in deinem Trikot und seit der Sache vor einem halben Jahr hat sie nicht mal einen anderen Mann angesehen! Aber ich müsste eh mit dir was bereden. Hast du morgen Abend zeit? Sagen wir 19 Uhr in Seadhoff Hotel?", "Äh okay? Ja klar, warum nicht.", "Sehr gut, aber besser du setzt dich jetzt bevor Am zurückkommt.", er nickt und ich winke den andern beiden zu, bevor auch ich mich an meinen Tisch setze, natürlich mit dem  Rücken zu Erik, sodass Am so sitzen muss, dass sie genau in seine Richtung schaut. "Schau mal Penny wer da ist!", schreit Em als sie von der Toilette wiederkommt. Am setzt sich schnell hin und blickt stur auf ihre Hände. "Ich weiß Prinzessin!", lache ich und winke sie zu mir, doch sie läuft zu Marco. "Marcoooo!", strahlt sie ihn an und breitet ihre Arme aus. "Hey Emily!", lacht dieser und nimmt sie hoch. "Ich hab gehört du kommst in die Schule?", "Ja im September!", "Das ist ja cool. Freust du dich schon?", "Natürlich! Das wird toll! Ich hab auch schon einen Schulranzen mit Pferden drauf!", erklärt sie. "Wow das ist ja cool!", kommt es nun von Erik. Em die ihn anscheinend nich gar nicht entdeckt hat, klettert sofort zu ihm und wirft sich ihm um den Hals. "Emchen, komm mal wieder zu mir. Die Jungs wollen jetzt essen und du hast doch auch Hunger. Also lass uns bestellen gehen hm?", "Spaghetti!", ruft sie und kommt zu mir an die Hand. Am bleibt am Tisch sitzen, um ihn besetzt zu halten. "Du weißt das ich dich über alles liebe!", faucht Am mir leise zu, als wir zurück an den Tisch kommen. "Natürlich!", lache ich überschwänglich. "Du Biest!", knurrt sie. "Warum ist Penny ein Biest, Am?", "Das merkst du noch früh genug, Kleine!", "Aber ihr seid doch die besten Schwestern die ich habe? Wie kann eine von euch dann ein Biest sein? Das verstehe ich nicht?", "Nicht so wichtig Prinzessin. Sie meint das gar nicht so. In Wirklichkeit ist sie mir seeeehr dankbar!", grinse ich nun Am an und streichle Em über den Kopf. "Wofür denn bitte!", "Das wirst du noch früh genug sehen.", lächel ich. "Boahr ich hasse es so sehr wenn du in Rätseln sprichst! Musst du deinen höheren IQ immer so unter Beweis stellen! Ich weiß selber, dass ich nicht die hellste bin.", "Jetzt hör aber mal auf!", schlage ich auf den Tisch, sodass die Jungs sich entsetzt zu uns drehen. "Du bist die klügste, beste, liebenswürdigste und tollste beste Freundin, die ich mir nur vorstellen kann. Und ja Em hat völlig recht. Du bist meine zweite Schwester! Und ich kann es gar nicht leiden wenn du dich selber runter machst, denn nur weil du kein Abitur hast, heißt das noch lange nicht, dass du dumm bist! Als hör verdammt nochmal auf mit deinen scheiß Selbstzweifeln und lebe dein Leben so, dass du glücklich bist!", "Das macht dann 2€ in die "Du darfst keine bösen Wörter sagen"- Kasse!", kommt es von Em. "Was?", fragen Am und ich gleichzeitig. "Verdammt und scheiß! 2 Wörter, 2€!", grinst die Kleine und bringt uns so zu lachen. "Hab dich lieb Pennylein!", kommt es leise von Amira. "Ich dich auch Amilein!", "Ich euch auch! Und die Spaghettis!", schreit nun Em. "Verfressenes Ding!", erwidern Am und ich nun lachend.
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Nach dem Essen mache ich mich auf direktem Weg zu Roman. Es ist nicht weiter vorgefallen. Am ignoriert mich weiter. Leider. "Erik?", öffnet mir Roman mehr als nur verwirrt die Tür. Verständlich. Das ganze letzte halbe Jahr hab ich nur das nötigste mit ihm gesprochen und jetzt stehe ich vor seiner Tür. "Kann ich reinkommen?", frage ich den verschwitzten in kurzer Hose und Tanktop bekleideten Torwart. "Klar. Was gibts? Willst du mir wieder Vorwürfe machen? Das kannst du die sparen! Ich weiß das es falsch war und-", "Schon gut. Vergeben und vergessen. Ich hab da auch ein bisschen überreagiert.". Zusammen gehen wir ins Wohnzimmer, wo es aussieht als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ich kenne Roman. Er ist zwar kein Ordnungsfanatiker aber so schlimm? "Was ist denn hier los?", frage ich und hebe ein Blatt Papier vom Boden auf. Penelope von Seadhoff neue Leiterin des Grand Sport und Spar Hotel Dortmunds. Roman packt alle andern Blätter zusammen und reißt mir das Blatt aus der Hand. "Du weißt es schon?", frage ich ihn entsetzt. "Von was redest du?", "Na das Penny, Emily und Amira in Dortmund sind?". Er hält kurz in seiner Bewegung inne und legt den Stapel Blätter auf die Seite. "Warum meinst du trainiere ich freiwillig in meiner Freizeit? Ich versuche sie mir aus dem Kopf zu schlagen. Versuche so kaputt zu sein, um einschlafen zu können ohne an sie zu denken. Aber dann, gerade als ich es einigermaßen geschafft habe mein Leben ohne sie wieder auf die Reihe zu bekommen, jogge ich an ihr vorbei! Seit einem Monat trainiere ich härter, dass ich sie vergessen. Seit ich sie gesehen habe meide ich es vor die Tür zu gehen. Nur um sie nicht mehr zu sehen. Aber es klappt nicht! Verstehst du Erik? Egal was ich mache, sie...sie zieht mich einfach an. Ich kann sie nicht vergessen! Sie ist einfach immer da, immer in meinen Gedanken!". Mittlerweile hat er sich zu mir umgedreht und sieht mich traurig an. Eine Träne kullert seine Wange hinunter. Schnell eile ich zu ihm und umarme ihn. So fix und fertig habe ich ihn noch nie gesehen. "Aber dann weißt du doch jetzt, was du zu tun hast?". Verwirrt sieht er mich an. "Na du musst sie dir zurückholen!", "Das geht doch nicht!", haucht er und lässt sich resigniert auf die Couch fallen. "Ja mit der Einstellung bestimmt nicht! Wo ist denn der Kämpfer Roman hin. Der der alles für seine Ziele und Träume gibt?", "Erik, ich hab alles verloren! Die Frau meiner Träume, ihr Vertrauen und dich! Ich versteh überhaupt warum du dich noch mit mir abgibst!", "Ja klar, du hast ziemliche Scheiße gebaut, aber hey, ich bin jetzt wieder da und ich vergebe dir. Wir holen uns die zwei Mädls zurück versprochen!", "Du...du bist wieder mein Freund?", "Natürlich!", "Danke, Erik!", lächelt er schwach. "Und jetzt Kopf hoch! Wir schaffen das!". Roman geht sich kurz umziehen, während ich den Haufen Blätter durchschaue, nur um festzustellen, dass das alles Zeitungsartikel über Penny sind. "Hier dein Wasser.", kommt Roman zurück. "Danke. Was wolltest du überhaupt damit?", frage ich Roman und zeige auf die Artikel. "Keine Ahnung. Ich wollte wissen wie es ihr geht?", murmelt er und fährt sich durch die Haare. "Ganz gut schätze ich. Zumindest kam sie heute so rüber.", "Du hast mit ihr gesprochen?", "Ja heute haben wir alle drei im Vapiano getroffen. ", "Und? Wie lange bleibt sie? Hat sie was gesagt?", "Em kommt jetzt im September in die Schule, deshalb bleiben sie mindestens die nächsten vier Jahre hier.". Roman nickt und sieht aus dem Fenster. "Kopf hoch. Wir schaffen das schon irgend wie.", "Ich bin echt froh dich wieder als Freund zu haben.", lächelt er.

Honeymoonsuit  (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt