LXXXVII

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Stumm fahren wir nach Hause. Nur das Lied, dass gerade im Radio läuft, ist leise zu hören. Klar tat mir das weh, dass er mich so völlig ignoriert, aber ich wusste nun mal auch, dass er einfach enttäuscht und frustriert war, obwohl er keine Schuld an dieser Niederlage trägt.

Roman trottet mir voraus in das Haus, wo er im Gang seine Tasche auf den Boden schmeißt und mit hängendem Kopf ins Wohnzimmer schlürft. Etwas genervt atme ich aus, gehe zu seiner Tasche, schnappe mir die Wäsche und verschwindet in den Keller, wo ich eine Maschine anmache. Ich war direkt froh, dass Emchen heute auf Tims Feier war. Sie wäre sicher traurig, wenn er auch so zu ihr wäre. Noch bevor ich in die Küche verschwinde, um zu kochen, ziehe ich mir etwas Bequemes an. Auf dem Weg zum Herd blicke ich kurz ins Wohnzimmer, wo Roman auf der Couch lag und irgendeine Daily Soap schaut. Im Stadion hatten wir uns bereits von seinen Eltern und Marco verabschiedet, sodass wir jetzt ganz alleine Zuhause sind. Eigentlich dachte ich wir könnten die Zeit anders nutzen. Etwas traurig schüttle ich den Kopf und machen mich ans Abendessen. Mitten unter den Vorbereitungen schlingen sich auf einmal starke Arme um mich. „Es tut mir leid Schönheit.", flüstert er und küsst meine Wange. Ich lege das Messer beiseite und drehe mich zu ihm. Mit einem unwiderstehlich Hundeblick sieht er mich an. „Hör auf so zu schauen!", lache ich und lege meine Arm um seinen Hals. „Nein wirklich Schönheit. Du hast es nicht verdient von mir ignoriert zu werden. Nur...ach keine Ahnung ich bin einfach so wütend und enttäuscht.", nuschelt er. Sanft ziehe ich ihn näher zu mir und küsse ihn. „Es ist okay Roman. Klar ist es kein schönes Gefühl, aber ich kann dich verstehen.", erwidere ich und werde von ihm dann in eine feste Umarmung gezogen. „Ich liebe dich.", haucht er an mein Ohr. „Ich dich auch mein Torhüter.", gebe ich genauso leise zurück. Auf einmal packt er mich und hebt mich auf eine saubere Küchenablage. Sofort steht er zwischen meinen Beinen. Seine große Hände schieben sich unter meinen Rock und seine Lippen liegen verlangend auf meinen. „Was wird das denn jetzt?", hauche ich außer Atem. „Ich entschuldige mich angemessen!", grinst er dreckig und zieht mir gleichzeitig meinen Slip aus. „Und wer kocht dann?", „Wir müssen eh noch Emchen von Tim holen, dann bleiben wir hald schnell wo stehen und holen uns Essen! Aber jetzt psst und lass mich entschuldigen!", haucht er und küsst mich wieder verlangend.

Lächelnd blicke ich auf den schlafenden Roman. Das war dann wohl selbst für einen trainierten Profifußballer einfach zu viel. Er hatte mich wirklich nach allen Regeln der Kunst verwöhnt und ich bin kaum zur Ruhe gekommen, da hat er auch schon wieder aufs neue losgelegt. Vorsichtig schlinge ich mich aus seinen Armen und küsse seine Stirn. „Ich liebe dich mein Torhüter. Über alles.", flüstere ich und streichle sanft über seine Stirn. Nur schwer konnte ich mich von diesen Anblick losreißen, doch ich musste Emily von Tims Geburtstagsfeier holen. Schnell schreibe ich Roman einen Zettel wo ich bin und ziehe mich dann wieder an. Mit einem letzten Blick auf diesen sogar im Schlaf wahnsinnig scharf aussehenden Mann verlasse ich das Schlafzimmer.

„Hallo Penny!", wird mir die Wohnungstür von Franzi aufgemacht, die ungefähr in meinem Alter ist geöffnet. „Hallo Penny! Komm doch rein!". Lachend gehe ich nach Drinnen und will mir meine Schuhe ausziehen. „Komisch du bist mit Abstand die jüngsten die in den vergangenen Stunden hier war, aber die einzigste die ihre Schuhe ausziehen möchte. Lass sie dran! Hier siehts es eh schon aus.". Verwirrt sehe ich zu ihr auf: „Wie? Aber das gehört sich doch nicht?", „Na sag das mal den Möchtegern-Highsociety-Müttern, die mit ihren gefälschten Prada Schuhen hier vorhin reingestöckelt sind. Du hast die Orginalen und willst sie trotzdem ausziehen.". Etwas unwohl ist mir dabei schon. Denn Franzi sieht wirklich nicht so aus, als hätte sie viel Geld. „Ach egal!", winkt sie ab und bittet mich ihr einfach zu folgen. „Emily ist die einzige, die nicht vor zwei Stunden gehen musste. Tim wollte unbedingt, dass sie noch bleibt.", erklärt sie mir und ich fange automatisch an zu grinsen. „Emily hat sich auch schon die ganze Woche drauf gefreut.", lache ich und erblicke die beiden im Wohnzimmer. „Penny!", stürmt Em zu mir und ich umarme sie. „Ist Romi gar nicht da?", fragt sie dann nach. „Nein. Der schläft, aber ich denke wir können Tim dein Geschenk auch zu zweit geben, oder?", „Oh jaaaa!", nickt sie und nimmt mir das Briefkuvert ab, dass sie dann sofort Tim überreicht. „Was ist das?", fragt er verwirrt. „Aufmachen!", kichert Emchen. „Wow!", kommt es sprachlos von Tim. „Was hast du denn bekommen mein Schatz?", will nun Franzi wissen. „Tickets für ein BVB Spiel!", „VIP Tickets!", grinst Em. Entsetzt sieht Franzi zu mir. „Das können wir nicht annehmen. Die Kosten ein Vermögen!", „Alles gut! Mein Freund will sich dadurch auch bei deinem Sohn entschuldigen.", „Aber das ist trotzdem viel zu viel!", „Ach nein. Die zwei laufen mit den Spielern ein und wir schauen von oben auf der Tribüne zu.", versuche ich sie umzustimmen. „Mami bitte! Ich war noch nie im Stadion!", „Ja weil es auch viel zu teuer ist, als das wir uns das leisten können.", „Aber Mami!", protestiert Tim weiter. Verwirrt sieht Emchen zu mir. „Penny wirklich. Das ist richtig lieb. Aber ich kann das nicht annehmen. Nie könnte ich dir etwas gleichwertig zurück geben.", „Das musst du auch nicht. Wirklich. Glaub mir, die beiden werden einen richtig schön Tag haben und das ist doch alles was zählt.". Prüfenden blickt sie auf die Karten, dann zu Tim und schließlich nickt sie. Tim und Emchen fangen sofort an zu schreien und rumzuspringen. Ich gehe zu Franzi. „Es ist das letzte Spiel in der Saison und wie gesagt mein Verlobter hat was zum Gutmachen. Es ist wirklich nur lieb gemeint von uns. Wir wollen keine Gegenleistung, höchstens, dass du auch ein bisschen Spaß an den Tag hast.", „Darf ich dich umarmen?", will sie dann leise wissen. „Na klar!", grinse ich und werde umarmt. „Danke! Wirklich! Nie hätte ich ihn so etwas schenken können." , „Bitteschön!", lächle ich sie an. Wir blicken zu den beiden Kleinen, als Tim Emchen gerade einen Kuss auf die Wange drückt. „Sind sie nicht süß!", kommt es von Franzi und ich stimme nicken zu. Danach kommt Emchen mit ihren Rucksack zu mir gehüpft. „Danke für alles Franzi!", bedankt sie sich artig und ich nehme ihr den Rucksack ab. "Na komm, Prinzessin!". Wir verabschieden uns und fahren dann nach Hause.

„Du kannst im Wohnzimmer fernsehen, solange ich das Abendessen mache ja?", „Wie gehts Romi?", will sie dann direkt wissen. Sofort gehe ich vor ihr in die Hocke. „Er ist enttäuscht. Aber ich glaube zum Abendessen und wenn er dich sieht ist er wieder normal.", erkläre ich ihr. „Schönheit? Wann müssen wir die Prinzessin denn holen?", hören wir eine verschlafene Stimme. Grinsend drehe ich mich um und sehe einen nur in Boxershorts bekleideten und mit verwuschelten Haaren Roman vor mir. „Romi ich bin doch schon da?", „Prinzessin?", kommt es nur erstaunt von ihm. Die Kleine stürmt zu ihm und lässt sich hochheben. Grinsend betrachte ich die beiden. „Du warst toll! Auch wenn du nicht gewonnen hast. Ich bin trotzdem dein größter Fan!", versucht die Kleine ihn aufzumuntern. „Danke Prinzessin!", küsst Roman ihre Wange und die Kleine kuschelt sich an seine nackte Brust. „Wie wars bei Tim? Hat ihm sein Geschenk gefallen?", will er dann wissen. „Ja! Er freut sich schon genauso wie ich!", „Das glaube ich. Das letzte Heimspiel ist immer etwas besonderes. Und danach hab ich erstmal Urlaub. Wie siehts aus, wollen wir zusammen wegfahren?", fragt er sie und sieht dann auch fragend zu mir. „Jaaaaaaaa!", ruft Emchen laut. „Wenn Em Ferien hat, gerne.", stimme ich ebenfalls zu. „Wohoooo! Urlaub!", reißt Emchen ihre Arme in die Luft. Lachend schüttle ich den Kopf. „Es gibt gleich Essen. Ab zum Händewaschen!", teile ich den beiden mit. Sofort beginnt Em zu strampeln, sodass sie Roman runter lässt. Schnell flitzt sie aus der Küche in Richtung Bad. „Warum hast du mich nicht geweckt? Ich wäre doch mitgefahren.", kommt mein Freund auf mich zu und schlingt seine Arme um mich. „Du hast so süß geschlafen und hast den Schlaf anscheinend gebraucht.", kichere ich. Sofort werde ich rumgedreht und er presst seine Lippen verlangen auf meine. „Jetzt bin ich aber wieder fit.", haucht er an mein Ohr und küsst natürlich meine Schwachstelle unter meinem Ohr. „Roman.", hauche ich und kralle mich in seine starken Arme. Lachend löst er sich von mir. „Ich geh mir mal kurz was anziehen.", grinst Roman dreckig. „Warum? Ich finde du solltest so bleiben!", ziehe ich ihn an seiner Boxershort zurück zu mir. „Nur wenn du dann auch in Unterwäsche am Tisch sitzt!", „Hättest du wohl gern!", grinse ich, gebe ihm einen Klaps auf seinen heißen Hintern und trage den Salat ins Esszimmer.

Honeymoonsuit  (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt