XLI

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Als ich mir mitten in der Nacht etwas zu trinken hole höre ich Schreie aus Emchens Zimmer. Sofort lasse ich alles liegen und stehen und sprinte zu ihr. „Emily!", stürme ich in ihr Zimmer und schalte das Licht an. Sofort schreckt die Kleine hoch und beginnt zu weinen. „Schhhh Emchen!", setze ich mich zu ihr und ziehe sie fest in meine Arme. „Romi.", wimmert die Kleine. „Ich bin da! Alles gut. Sch Prinzessin." versuche ich sie zu beruhigen, was auch nach einiger Zeit klappt. „Hattest du wieder einen bösen Traum?", frage ich sie und reiche ihr ein Taschentuch, damit sie ihre Nase putzen kann. An mich gekuschelt nickt sie. „Und willst du mir erzählen was passiert ist? War es wieder einer mit deiner Oma?", frage ich sie und küsse ihre Stirn. Zu meinem Erstaunen schüttelt sie den Kopf. „Nein. Mit Penny.", flüstert sie. „Und was ist passiert?", frage ich. „Da da war ein böser Mann. Penny hat gesagt ich soll mich verstecken. Der der wollte mir weh tun hat sie gesagt. Und dann dann hat er Penny weh getan.", beginnt sie wieder zu weinen. „Sch Prinzessin! Niemand wird euch weh tun! Das verspreche ich dir! Ich werde auf euch aufpassen!", „Ja?", „Ja natürlich Emchen!", „Danke Romi.", murmelt sie und kuschelt sich wieder an mich. „Du solltest jetzt aber wieder schlafen. Du willst doch gesund werden?", „Schon.", nickt die Kleine nachdenklich. „Na komm!", nehme ich ihre Emma und dann sie hoch in meine Arme. So trage ich sie rüber zu Penny. „Jetzt kannst du dich selber davon überzeugen, dass es ihr gut geht.", lege ich die Kleine zwischen uns. „Was ist los?", murmelt Penny verschlafen. „Nichts. Alles gut! Schlaf weiter.", küsse ich ihre Stirn. Emchen macht es sich zwischen uns gemütlich und kuschelt sich mit unter meine Decke. „Schlaf gut Prinzessin. Wenn was ist, dann weck mich ja?", „Mach ich. Gute Nacht Romi!", murmelt sie noch und schon fallen ihre Augen zu. Lächelnd betrachte ich meine zwei Mädls noch etwas, bevor ich ebenfalls einschlafe.

Durch kleine Finger die in meine Backe bohre werde ich geweckt. Grinsend packe ich blind nach der Kleine und ziehe sie auf mich. „Ah!", quiekt sie lachend auf. Sofort blicke ich zu Pennys Bettseite, doch diese war schon leer. „Na dir scheints ja schon besser zu gehen, Prinzessin.", lache ich und küsse ihre Stirn. „Bisschen, ja.", murmelt sie und kuschelt sich an meine Brust. Auch sie beginnt mein Tatoo nachzufahren. „Das hat sie definitiv von dir!", lache ich, als Penny mit einem Tablett reinkommt. „Tja. Wir sind dir eben verfallen!", lacht sie und schlüpft mit dem Tablett wieder unter ihre Decke.
Sofort setze ich mich auf und lehne mich zu ihr. Emchen stöhnt und hält sich die Augen zu während ich mir meinen Guten-Morgen-Kuss abhole. Lachend schüttelt Penny danach den Kopf. „Wehe ihr streitet euch irgendwann um mich.", lache ich. „Nein. Müssen wir nicht. Du gehörst mir.", grinst Emchen mich an. „Ey! Sag mal!", klammert Penny sich nun an mich. Entsetzt schaue ich die beiden an. Sofort fangen sie an zu lachen. „Wir teilen dich einfach in der Mitte.", kichert Emily. Kopfschüttelnd sehe ich zwischen den beiden hin und her. „Ihr zwei!". Beide sehen sich unverständlich an und zucken mit den Schultern. „Also ich hab hunger!", teile ich dann mit und greife nach einem Croissant, doch bevor ich abbeißen kann, hat es auch schon Penny in der Hand und teilt es, damit beide Schwestern vor meinen Augen abbeißen können. „Sag mal gehts noch?", gebe ich entsetzt von mir. „Ja!", grinsen beide und ich schüttel nur den  Kopf. Erneut greife ich nach einem und kann nun endlich abbeißen.

„Und sie rufen an wenn etwas mit ihr ist?", „Natürlich Frau von Seadhoff!", entgegnet Miss Wire Penny. „Ok, dann gehe ich mich jetzt mal von ihr verabschieden.", sagt Penny und läuft ins Wohnzimmer. Grinsend folge ich ihr. „Prinzessin du sagt Miss Wire sofort wenn es dir schlechter geht und sag ihr sie-", „soll dich anrufen. Jaha.", grummelt sie. „Schönheit, ich glaub sie hat es kapiert und wir sollten auch langsam los.", schlinge ich meine Arme um sie. Gerade als sie ansetzen will etwas zu sagen, meldet sich Emchen wieder: „Penny ich weiß was ich tun muss. Ich bin schon sechs Jahre alt!", „Genau!", stimme ich zu. „Ja natürlich mit sechs Jahren bist du ja schon erwachsen!", „Das hat keiner behauptet. Aber Miss Wire ist da wenn etwas ist und sie wird uns anrufen! Also komm jetzt, sonst sind wir zu spät.", „Ja ja!", grummelt sie, küsst Emily auf die Wange. „Ich bin bald wieder zurück!", flüstert sie und kommt dann wieder zu mir. „Wir können.", grummelt sie. Bevor wir draußen ins Auto steigen ziehe ich sie nochmal fest an mich. „Emily ist versorgt. Du musst langsam lernen auch mal auf dich zu achten, Schönheit. Deine Schwester ist in den besten Händen und wenn wirklich etwas ist, fahren wir direkt zu ihr. Versprochen!", versuche ich sie zu beruhigen. Ihre Hände ergreifen meine. „Ich weiß Roman, aber das ist eben nicht so leicht, wie du dir das vorstellst. Emily ist alles für mich. Sie ist wie meine eigene Tochter.", „Ich weiß Liebes, aber wenn du nicht langsam mal auf dich achtest, werde ich mich wohl oder übel so um dich kümmern müssen und dir zehn mal vorbeten, was du tun und lassen sollst.", „Oh Gott nein! Bloß nicht!", stöhnt sie lachend auf. „Na komm! Lass uns los.", ziehe ich sie zum Auto. Gerade als ich den Zündschlüssel umdrehen möchte, legt Pen ihre Hand auf meine. „Ich weiß nicht, wie ich dir für all das irgendwann einmal danken soll.", „Das musst du auch nicht! Das ihr beide, du und Emchen bei mir seid, in meinem Leben seid, reicht mir.", lächel ich sie an und küsse sie. „So jetzt müssen wir aber wirklich!", grinse ich und starte den Motor.

„Ah Hallo Frau von Seadhoff! Wie ich sehe haben sie Verstärkung mitgebracht!", begrüßt uns die Psychologin Frau Dr. Lindner. Eine groß sehr sympathisch aussehende Frau steht uns beiden gegenüber. „Äh ja ich hoffe das ist in Ordnung?", fragt Penny und greift sofort nach meiner Hand. „Natürlich. In den ersten Sitzungen geht es in erster Linie darum ein Vertrauen zwischen Psychologen und Patienten aufzubauen. Dabei ist jedes Mittel recht mit dem sich der Patient wohl fühlt.", lächelt die Therapeutin freundlich und führt uns in einem Raum. Anders als erwartet ist das ein freundliches Zimmer mit Sesseln, einer Couch, einem Schreibtisch und vielen Bücherregalen. Penny setzt sich auf die Couch, lässt meine Hand aber nicht mehr los. „Frau von Seadhoff wie geht es ihnen heute?", „Gut!", erwidert Penny sofort. Ich kann es mir nicht verkneifen künstlich zu husten. Die Psychologin beginnt zu lachen. „Ich seh schon. Sie sind hier, weil alle anderen sagen, dass sie hier hingehen sollen, aber sie selbst sehen das natürlich ganz anders.", lacht sie und wird mir direkt sympathisch. „Du kannst jetzt auch draußen warten!", grummelt Pen dann grinsend, doch ich ziehe sie nur kurz an mich um ihre Stirn zu küssen. „Okay, fangen wir mal anders an. Erzählen sie mir doch etwas über sie selbst. Ich habe gelesen sie haben ein Schwester um die sie sich kümmern?", „Ja Emily. Sie ist sechs Jahre alt und ist gerade in die Schule gekommen.", beginnt Penny zu lächeln. „Och und gefällt ihr die Schule noch oder nervt sie schon?", „Ja bisher noch!", lacht Penny. „Und wie kommt die Kleine mit ihnen klar Herr Bürki.", „Ach Roman hat sie in einer Minute um ihren kleinen Finger gewickelt!", grinst Pen mich an und ich zucke nur mit dem Schultern. „Von wem sie das wohl hat!", grinse ich sie an. „Ich seh schon! Sie kommen da wohl nicht mehr raus!", wendet sich die Psychologin nun an mich. „Ja aber was tut man nicht alles für seine Mädls.", grinse ich.

„Und? Wie findest du sie?", frage ich Penny nach der Stunde. „Nett.", gibt sie leise von sich. „Und weiter?", „Och Roooooman!", „Ja Schönheit?", „Du kannst manchmal wirklich nervig sein! Weißt du das?", „Ja das hab ich schon öfters gehört!", lache ich. „Das nächste mal glaub ich brauchst du nicht mehr mitkommen.", nuschelt sie dann. „Na siehst du! So schlimm war es doch gar nicht.", nehme ich ihre Kopf in meine Hände. „Ja großer Roman! Natürlich hatten sie ja mal wieder recht!", scherzt sie. Lachend küsse ich sie. „Nein im Ernst. Danke das du mitgekommen bist. Ohne dich wär es vermutlich nicht so reibungslos abgelaufen.", „Immer wieder gerne Liebes und jetzt komm! Du willst doch sicher wieder zu Emchen.", „Natürlich! Aber erst bekommst du noch einen Kuss!", haucht sie und küsst mich. „Danke!"

Honeymoonsuit  (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt