XLVIII

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Fest drücke ich die Kleine an mich und versuche sie zu beruhigen. Was sollte ich ihr denn jetzt sagen? Penny hatte nun mal Recht damit und ihre Reaktion war mehr als verständlich, aber offensichtlich tut es uns allen nicht sehr gut. „Das wird schon wieder.", küsse ich ihre Stirn. Mir fiel im Moment einfach nichts besseres ein. Wenigstens sie sollte glauben, dass alles gut werden würde. „Ich hab dich lieb Romi.", schluchzt die Kleine dann an meiner Brust. „Und ich dich erst Prinzessin." Fest aneinander gekuschelt schlafen wir irgendwann ein.

Als ich am nächsten Morgen wach werde, liege ich alleine im Bett. Aber schon wenige Minuten später geht die Tür auf und Emchen kommt mit einem Orangensaft rein. Mit zwei Händen versucht sie nichts zu verschütten. Ich nehme ihr das Glas ab, als sie am Bett steht. Schnell krabbelt sie aufs Bett und kuschelt sich an mich. „Guten Morgen Prinzessin.", küsse ich den Kopf. „Morgen Romi! Wie gehts dir?", fragt die Kleine, während Amira mit einem Tablett reinkommt. „Besser, Em.", „So ihr zwei! Lasst es euch schmecken.", „Danke!", lächel ich Amira ehrlich an. Emchen setzt sich zwischen meine Bein und lehnt sich an meine Brust. Grinsend ziehe ich sie an mich. Zusammen frühstücken wir. „Wie läuft eigentlich die Schule?", „Ganz gut nur Hausaufgaben sind blöd.", murmelt sie und greift nach ihrer Semmeln. „Ja ich weiß die sind nervig, aber sie gehören nun mal dazu.", lache ich. „Ich weiß. Sagt Penny auch immer!". Und da war sie wieder. Er konnte es nicht vermeiden. Sie würde wohl für immer Teil seines Lebens sein. Wobei er sich eingestehen musste, dass er sich sie so sehr in seinem Leben wünschte. Sie beide. Penny und Emchen. „Und bist du satt?", „Papp satt!", kichert die Kleine und kuschelt sich an mich. Zusammen legen wir uns zurück. „Was machen wir heute?", frage ich sie und beginne über ihren Kopf zu streicheln. „Du musst dich ausruhen!", dreht sie sich zu mir. „Aber wir können doch trotzdem etwas machen?". Sofort schüttelt sie den Kopf. „Der Onkel Doktor hat gesagt Ausruhen! Und ich will nicht, dass es dir schlecht geht.", murmelt sie zum Ende hin und drückt sich fest an mich. „Prinzessin mir geht es gut, wirklich. Ich sag Bescheid wenn etwas nicht geht ja?", „Können wir dann an den See?". Die Kleine liebt den Phönix See, weshalb sie auch so gerne bei mir in der Wohnung ist. Von Pennys Haus konnte man ihn zwar auch sehen, man hatte aber bei weitem keinen so schönen Blick wie von meiner Wohnung aus. „Ich denke ein Spaziergang kann nicht schade, aber erst bringen wir das Frühstück weg ja.", „Ja!", strahlt sie und drückt sich nochmal kurz an mich, bevor sie aus dem Bett krabbelt. „Romi?", stoppt sie vor der Tür und sieht mit den zwei Gläsern in ihrer Hand zu mir auf. „Ja Prinzessin?", „Hat Onkel Thomas etwas gesagt wann ich wieder Fußballspielen darf?", „Nein. Aber wenn du möchtest können wir ihn später kurz anrufen?", „Nein. Er wird schon anrufen.", erwidert sie und läuft nach unten. „Ich fass es nicht! Ich fass es einfach nicht! Was muss denn noch alles passieren! Ich versteh das einfach nicht! Kannst du mir das erklären!", rauft sich Am die Haare und wendet sich an Erik, der nur hilflos zu mir sieht als er mich entdeckt. „Was ist denn los?", frage ich und stelle das Tablett ab. „Penny ist los!", „Was ist mit ihr? Geht es ihr nicht gut?", fragt Emchen sofort. „Doch doch! Mach dir keine Sorgen ja.", sagt sie nun sanfter und streichelt Em über den Kopf. „Was wollt ihr denn jetzt machen?", fragt sie die Kleine. „Wir gehen an den See!", strahlt sie und grinst mich an. „Wollt ihr mit?", frage ich. Die Frage kam nicht aus Höflichkeit. Also doch, aber hauptsächlich wollte ich, dass ich nicht alleine mit Em bin. „Emchen ziehst du dich bitte schon mal an.", weißt Am Emchen an und schon flitzt sie davon. „Ok....hinsetzten!", deutet sie mir. Etwas eingeschüchtert setze ich mich. „Eigentlich ist das ganze nicht meine Aufgabe, aber da ich glaube, dass Penny das in nächster Zeit nicht tun wird, übernehmen ich das jetzt mal. Ich weiß du machst dir furchtbare Vorwürfe wegen diesem Unfall, aber es ist nicht deine Schuld! Das hätte jeden passieren können und Penny ist es auch schon mal passiert nur hatte sie Glück, das der Fahrradfahrer noch ausweichen konnte. Roman, Emchen liebt dich abgöttisch und du sie auch. Nie würdest du zulassen, dass ihr etwas passiert. Es war nun mal ein Unfall und gut ist. Zweifel jetzt nicht an dir. Du bist für Em wie ein großer Bruder und ich weiß du würdest alles tun damit es ihr gut geht, also hör auf dir die Schuld zu geben.", beendet sie ihre kleine Rede. „Genau Bürki!", stimmt ihr Erik zu und kriegt einen strengen Blick von Am, weshalb er die Arme hebt. Lachend nicke ich. „Danke!", erwidere ich dann leise. „Kein Problem. Das musstest du einfach wissen.", lächelt sie und dreht sich dann zu Erik. „Und du!", bohrt sie ihren Zeigefinger in seine Brust. „Behältst deine Kommentare besser für dich, mein Freund.". Nur schwer konnte ich mir ein Lachen verkneifen. Schmollend sieht er sie an. „Hör auf so zu schaun! Du weißt genau, dass ich dir dann nicht lange sauer sein kann.", „Genau deswegen schau ich doch so!", grinst er und zieht sie an sich. Da ich nicht weiter diese Spektakel, was höchstwahrscheinlich in einer Knutscherei endet geben wollte, stehe ich auf und suche Emily. Ich finde sie auf der Treppe, wo sie mit ihren Schuhbänder kämpft. „Soll ich dir helfen, Prinzessin.", „Nein. Ich muss das alleine schaffen. Die aus meiner Klasse können das auch schon alleine.", teilt sie mir mit und versucht es weiter. „Soll ich dir zeigen wie es etwas leichter geht?", „Ja bitte.", antwortet sie leicht niedergeschlagen. „Schau mal. Du machst einfach mit jeden Band eine Schlaufe und verknotest sie dann. Und schon hast du eine Schleife.". Angestrengt versucht sie es sofort. „Ahhh! Schau mal! Schau!", hebt sie ihren Fuß und zeigt mir ihre Schlaufe. Lachend küsse ich ihre Stirn. „Gut gemacht, Prinzessin! Und jetzt noch den zweiten.". Stolz zeigt sie mir auch kurz darauf den
zweiten Schuh. „Toll!", lobe ich sie. Schnell springt die Kleine auf und läuft in die Küche. „Schaut mal! Schaut mal! Romi hat mir gelernt wie ich eine Schleife binde!". Lachend lehne ich mich an die Tür und blicke auf sie. „Und du hast an dir gezweifelt!", sagt sie zu mir und schüttelt den Kopf. „Toll gemacht Em! Kannst stolz sein.", streicht sie ihr über den Kopf. „Gehen wir jetzt?", „Aber natürlich wir ziehen uns nur noch schnell an.", erwidert Erik und zieht Am zur Garderobe. „Alle fertig?", fragt Am und schließt die Haustür. „Jaaa!", schreit Em und nimmt meine Hand. Lächelnd sieht sie zu mir auf. Ich kann nicht anders als sie anzugrinsen. Strahlend läuft Emchen mit mir an See entlang, bis wir an einem Spielplatz vorbeikommen. Sofort läuft sie zu den Schaukeln und setzt sich auf eine. „Du auch!", „Ich?", frage ich entsetzt. „Oh ja! Das gibt eine schöne Insta-Story!", lacht Erik und packt sein Handy aus. „Idiot!", grummel ich und setzte mich aber trotzdem auf die Schaukeln. Ich hatte ganz vergessen wie viel Spaß das macht, aber ich war ja auch deutlich aus dem Alter in dem man Schaukelt. Mir war bewusst, dass ich morgen einen Artikel in der Bild erwarten durfte, da Erik das ganze Spektakel gerade online verbreitet. Aber das war mir egal, denn ich hatte Spaß und noch viel wichtiger Emily auch. Emchen lacht die ganze Zeit und es war schön sie so zu sehen. Sie schien wirklich kaum noch von den Unfall beeinträchtig, so wie sie hier herumtollt. Nach einer Weile schien sie genug zu haben, denn sie kommt zu mir und kuschelt sich an mich. „Lust auf ein Eis?", frage ich sie. „Oh jaaaa!". Grinsend halte ich ihr meine Hand hin und wir gehen zu den anderen beiden. „Wir gehen zur Eisdiele kommt ihr mit oder wollt ihr weiter in aller Öffentlichkeit rummachen.", „Roman!", kommt es sofort entsetzt von Amira. „Was denn? Wo ich recht hab hab ich recht!". Während sich die anderen zwei fertig machen, schaue ich mich kurz am Spielplatz um. „Penny", hauche ich. Kurz sieht sie mich an, doch dann läuft sie schnell weiter. „Was ist? Alles klar Roman?", fragt Erik sofort. „Ich dachte...egal.", winke ich ab. Vielleicht hatte ich mich auch einfach nur getäuscht. „Weißt du schon was du willst Prinzessin?", frage ich Emily. „Spagettieis!", ruft sie. „Alles klar! Dann mal los!", lache ich.

Honeymoonsuit  (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt