"Hallo?"
"Hallo, ist da Familie Gashi?"
"Ja, wer sind Sie?"
"Ich möchte bitte mit Shpresa reden."
"Ist gut, ich geb sie ihnen."
Ein Mann der meine Mutter sprechen wollte? Komisch... Ich suchte sie im ganzen Haus, doch sie war nirgends aufzufinden. Also ging ich zu meinem Vater.
"Für Mama, sie ist aber nicht da." sagte ich und drückte ihm den Hörer in die Hand. Er sah mich verdutzt an und fing an sich mit dem Mann zu unterhalten. Hätte ich ihm das Telefon doch einfach nicht gebracht...
Von meinem Zimmer aus hörte ich wie mein Vater schrie. Ich wusste nicht warum, aber es interessierte mich auch nicht. Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu Ihnen. Ich liebte sie, natürlich, aber ich sprach nur das nötigste mit Ihnen. Als meine Mutter nach der Arbeit die Tür aufschloss ging das Chaos erst richtig los. Sie kam in die Tür, ich ging runter um ihr Hallo zu sagen doch mein Vater war schneller als ich auf den Beinen. Er rannte auf die Türe zu, packte sie am Hals und drückte sie gegen die Türe. Erst schrie sie, doch dann winselte sie nur und zappelte herum. Er lies sie los und fing an brutal auf sie einzuschlagen. Ich schrie und zerrte an ihm, doch nichts half. Er drückte mich immer wieder weg. Er warf ihr jede Beleidigung die es auf diesem Planeten gibt an den Kopf und hörte nicht auf sie zu verprügeln. Ich saß auf dem Boden mit angezogenen Knien und weinte. Ich bekam kaum Luft, die Tränen schnürten mir die Kehle zu. Als er fertig war lies er sie wie ein Häufchen elend im Flur liegen und ging ins Schlafzimmer. Ihr Gesicht war blutüberströmt. Ihre Haare standen in alle Richtungen ab und sie zitterte. Ich ging zu ihr und nahm sie in den Arm, was war nur in ihn geschehen? Ich verstand die Welt nicht mehr. Meine Mutter weinte fürchterlich und krallte sich an meinen Hals. Nach ein paar Minuten kam mein Vater wieder zurück mit einem voll bepacktem Koffer.
"Verpiss dich aus meinem Haus und lass dich hier niemals wieder blicken du verdammte Hure!" schrie er auf albanisch. Er kam zu mir und zerrte mich am Arm von ihr weg.
"Papa nein! Bitte was ist denn passiert? Du kannst sie nicht einfach raus werfen!"
"Mshile Gojen ti. (Halt du den Mund) Sie weiß genau was sie getan hat!" brüllte er mich an. Meine Mutter griff nach dem Koffer und verlies ohne sich noch einmal umzudrehen das Haus. Mein Vater ging in die Küche und kramte jeden Tropfen Alkohol aus. Er trank, die ganze Nacht lang. Bis er so blau war, dass er zu mir ins Zimmer kam und anfing zu weinen. Doch er wechselte immer wieder zwischen weinen und lachen. Er widerte mich an. Er hatte meine Mutter raus geworfen, ohne triftigen Grund. In jener Nacht erfuhr ich, was meine Mutter getan hatte und in jener Nacht erfuhr ich, dass mein Vater ein fremder war. Er musste das gleiche gedacht haben, denn er fesselte mich und vergewaltigte mich. In meinem Kinderzimmer. In meinem Bett. In dem ich jede Nacht schlafe, verging er sich an mir. Ich war gerade 15 geworden, und mein Leben war ab diesem Moment vorbei. Ich schrie und wehrte mich doch er stopfte mir ein Tuch in den Mund und machte einfach weiter. Die ganze Nacht. Als er fertig war lies er mich angebunden an mein Bett zurück und verschwand. Und sollte ich die Polizei rufen, würde er mir schlimmeres antun...
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How he saved me...
RomanceGeschlagen, missbraucht, hintergangen, vergewaltigt... Ich könnte noch viel mehr Punkte aufzählen die mir in meinem Jungen aber erbärmlichen Leben widerfahren sind. Irgendwann kommst du an einen Punkt im Leben, wo dir alles egal ist. Du suchst nicht...